30 Tage Gebet: Die Rangi in Tansania

Rangi in Tansania

Im islamischen Fastenmonat Ramadan beten Christen für Muslime. Heute Infos zu den Rangi in Tansania.

Seit die Stadt Kondoa im 19. Jahrhundert Handelsposten an der arabischen Karawanenstraße zum Viktoria-See wurde, traten immer mehr der dort ansässigen Rangi zum Islam über. Zur Zeit des 1920 von der britischen Kolonialregierung im Rangi-Gebiet eingesetzten Sultans Salimu Kimolo waren über 90% der Bevölkerung Muslime. Nur die Rangi im Haubi-Tal verweigerten sich standhaft der neuen Religion. Nach eingehender Beratung schickten die Klan-Oberhäupter von Haubi eine Delegation zur nächstgelegenen katholischen Missionsstation. 1937 wurden die Rangi von Haubi katholisch und bauten eine imposante Kathedrale. Seitdem hat sich an dem Verhältnis von gut 90% Muslimen und knapp 10% Katholiken kaum etwas verändert, und die Rangi sind die Volksgruppe mit dem höchsten Anteil an Muslimen im tansanischen Hochland.

Zwar gibt es seit wenigen Jahrzehnten auch Gemeinden evangelischer Couleur, doch rekrutieren diese sich vornehmlich aus Geschäftsleuten oder aus Beamten, die ins Rangi-Gebiet versetzt worden sind. Wenn ein Rangi doch einmal einer evangelischen Gemeinde beitritt, dann hat er einen katholischen Hintergrund, sodass solche Gemeinden von den Katholiken auch „Gemeinden der Abtrünnigen“ genannt werden. Die Rangi-Muslime betrachten diese Aufsplitterung der Christen meist eher spöttisch.

Lange Zeit war Kondoa ––ebenso wie die 150 umliegenden Rangi-Dörfer – ein Ort, wo kein Tansanier leben wollte. Angst vor bösen Geistern und Hexerei machte die Rangi nicht nur bei ihren Nachbarvölkern unbeliebt. Selbst im 21. Jahrhundert kommt es immer noch vor, dass ein Rangi wegen eines rituellen Mordes im Zusammenhang mit schwarzer Magie vor Gericht angeklagt wird.

Doch hat der allgemeine tansanische Aufschwung der letzten zehn Jahre auch vor Kondoa nicht Halt gemacht, und so gibt es seitdem z. B. einen sprunghaften Anstieg an Fahrzeugen und Haushalten mit Fernseher. Es gibt drei konkurrierende Mobilfunkanbieter (verglichen mit 200 nur per Vermittlung erreichbaren Anschlüssen im Jahr 2000), die Geschäfte florieren, mehr Krankenhäuser werden gebaut, und die Schulen schießen gar wie Pilze aus dem Boden.

Auch im kirchlichen Bereich gibt es Veränderungen und durchaus positive Entwicklungen: Seit 2005 unterstützt auch die katholische Kirche das 1996 begonnene Rangi-Bibelübersetzungsprojekt, sodass dort endlich gute Fortschritte gemacht werden. Ebenso jung erst sind die monatlichen Allianz-Gottesdienste sowie ein Projekt zur Unterstützung der ärmsten Familien in Kondoa durch ein internationales Hilfswerk. Im September 2006 schließlich eröffneten fünf Gemeinden eine christliche Schule in Kondoa.

Ein wichtiger Schritt wird es jetzt sein, weiterhin im Gespräch zu bleiben, die historisch gewachsenen Vorurteile abzubauen und soziale wie geistliche Entwicklungsstrategien gemeinsam zu planen und umzusetzen.

Gebetsanliegen
- Die Einheit der Christen nach Johannes 17 zum Zeugnis für die Rangi.
- Mut, Kreativität und Weisheit, damit christliche Rangi ihre muslimischen Nachbarn mit Gottes Wort erreichen.
- Es ist ein Anliegen, dass die Rangi lernen, gut mit der günstigen wirtschaftlichen Lage umzugehen.rständnis für die Andersartigkeit der Kultur und Geschichte der Pomaken von Seiten der bulgarischen Gemeinden, die Zeugnis geben wollen.
- Neue Literatur, die das muslimische Denken aufgreift und ein Schulungszentrum für zukünftige Gemeindeleiter.

Quelle Text und Bild: Deutsche Evangelische Allianz / SEA

Datum: 25.09.2008

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