30 Tage Gebet: Die Minangkabau auf Sumatra

Die Minangkabau auf Sumatra

Im islamischen Fastenmonat Ramadan beten Christen für Muslime. Heute Infos zu den Minangkabau auf Sumatra.

Lina ist eine junge Frau aus dem Stamm der Minangkabau. Sie stammt aus einer großen Familie, deren Mitglieder alle sehr stolz auf ihre Kultur und Religion sind. Sie erfüllen alle Regeln und Forderungen des Islam, sind aber gleichzeitig sehr an magische Praktiken und die Furcht vor Geistern gebunden.

Wenn die Minangkabau krank sind, gehen sie nicht zum Arzt, sondern zum traditionellen Heiler. Auch Lina glaubt daran, dass es überall um sie herum böse Geister gibt. Sie ist darüber hinaus allgemein sehr an übernatürlichen Dingen interessiert.

Wegen dieser Überzeugungen ist sie immer angespannt und hat Angst vor fast allem. Sogar ein plötzliches lautes Geräusch lässt sie hochfahren. Sie schläft mittlerweile nur noch, wenn das Licht brennt. Muslime sprechen häufig eine bestimmte Gebetsformel, bevor sie essen, Lina sagt sie aber vor jedem Bissen auf, den sie zu sich nimmt.

Dieses Leben in ständiger Angst hat auch Auswirkungen auf Linas Haltung ihrer Religion gegenüber: Gott ist für sie weit entfernt. Sie erfüllt zwar alle geforderten Gebote und Vorschriften, aber nicht aus dem Wunsch, Gott gehorsam und treu zu sein, sondern aus Furcht davor, in die Hölle zu kommen, wenn sie stirbt. Wenn sie über den Himmel spricht, liegt in ihrer Stimme eine Sehnsucht, die jedem Zuhörer sofort auffällt. Gleichzeitig spricht die Resignation aus ihr, doch nie dorthin gelangen zu können, weil ihre guten Taten ihre Sünden nie wirklich aufwiegen werden.

Lina war schon mit vielen Christen über den Himmel, die Vergebung der Sünden und die Erlösung durch Jesus Christus im Gespräch, ist aber immer noch zu ängstlich, um auch nur zu erwägen, dass ihr bisheriger Glaube nicht die Wahrheit sein könnte. Sie glaubt, dass Jesus nur ein Prophet ist und dass er sie ebenso wenig vor bösen Geistern bewahren kann, wie ihre Sünden vergeben.

Das Stammesgebiet der Minangkabau liegt an der Westküste Sumatras. Die Minangkabau sind mit mehr als acht Millionen Menschen die viertgrößte Volksgruppe in Indonesien. Ihr Name bedeutet „siegreicher Wasserbüffel“. Eine Legende erzählt von einem trickreichen Stellvertreterkampf zweier Wasserbüffel, der die Minangkabau gegen Eindringlinge siegen ließ. Viele von ihnen haben aber mittlerweile die Gegend verlassen, um andernorts Erfolge zu suchen und haben sie auch gefunden. „Erfolge suchen“ gehört zu ihrer Lebensphilosophie. Zahlreiche Restaurants sind in ihren Händen, zudem handeln sie erfolgreich mit Stoffen und Juwelen. Die Minangkabau haben einen nicht unbedeutenden Einfluss im Land.

Es sind ungefähr 300 Christen und eine Minangkabau-Gemeinde bekannt. Die Verfilmung des Lebens Jesu in ihre Sprache ist abgeschlossen und auch das Neue Testament. Ebenso werden Radioprogramme ausgestrahlt. Wer sich aber Jesus Christus zuwendet und an ihn glaubt, wird aus der Familie verstoßen und verliert seine Arbeitsstelle.

Gebetsanliegen
- Leute wie Lina gibt es viele. Nur der Heilige Geist kann die Mauern der Angst durchbrechen.
- Jesus Christus kann sich in diesem Umfeld offenbaren, so dass sich diese von Angst geprägten Menschen erlauben, etwas anderes als die gewohnten Gedankengänge zu denken.
- Durchhaltevermögen und Liebe für die Christen, denn die Wolken werden immer dichter.

Quelle Text und Bild: Deutsche Evangelische Allianz / SEA

Datum: 19.09.2008

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