30 Tage Gebet: Muslime in der Schweiz

Muslime in der Schweiz

Im islamischen Fastenmonat Ramadan beten Christen für Muslime. Heute Infos zu Muslimen in der Schweiz.

In der Schweiz leben offiziell etwa 350.000 Muslime. Zusammen mit den „Sans-Papiers“ („Papierlosen“) und den Illegalen sind es eine halbe Mio. Menschen. Araber – manche von ihnen sind sehr wohlhabend – trifft man häufiger in den französischsprachigen Gebieten, besonders im noblen Genf und am Genfersee. Die Genfer Moschee hat international großen Einfluss. In der deutschsprachigen Schweiz leben dagegen eher Türken, Kurden, Iraner und Albaner.

Dank der integrativen Politik und der positiven wirtschaftlichen Situation der Schweiz hat sich relativ wenig islamisches Ghettoleben entwickelt. Verschiedene christliche Organisationen und Gemeinden haben sich der Herausforderung gestellt, Muslimen das Angebot des Evangeliums zu machen und sie in ihrer Muttersprache anzusprechen. Es gibt ermutigende Anfänge und die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Gruppierungen in den letzten Jahren lässt auf eine gute Entwicklung hoffen.

Eine besondere Offenheit für das Evangelium ist unter Iranern festzustellen, teilweise auch unter Kurden, die oft kaum oder gar nicht lesen können. Was in der Schweiz fehlt, sind Christen, die Somali sprechen. Dringend nötig wäre auch ein Team, das für die zweite Generation der Einwanderer regelmäßig Freizeiten in deutscher Sprache organisiert. Viele Muslime würden in der säkularisierten Kultur der Schweiz ihre Kinder gerne konservativen Christen anvertrauen, wenn es genügend Angebote gäbe. Dafür müsste es noch zu einer stärkeren Vernetzung der verschiedenen Teams kommen.

Eine mehrtägige arabische christliche Freizeit mit 60 Teilnehmenden von Genf bis St. Gallen, davon ein Drittel von muslimischem Hintergrund, hat im letzten Jahr großen Erfolg gehabt. Versuche zur Gründung fremdsprachiger Gemeinden mit Konvertiten von muslimischem Hintergrund sind allerdings aus verschiedenen Gründen sehr schwierig: die Angst der Ex-Muslime voreinander und vor „Spitzeln“, die langen Anfahrtswege, die oft unmöglichen Arbeitszeiten und nicht zuletzt unglückliche bikulturelle Ehen haben viele gutgemeinte Versuche im Sand verlaufen lassen.

Vor einiger Zeit war eine ehemalige Muslima durch negative Erfahrungen mit Angehörigen ihres Volkes und durch ihre eigene Familie sehr verletzt worden. Sie konnte von einer Freundin nur mit Mühe überredet werden, trotzdem am christlichen Adventsfest in ihrer Sprache teilzunehmen. Sie war zu Beginn überzeugt, von allen Seiten verachtende Blicke und Bemerkungen ertragen zu müssen, da sie zu dem Teil ihres Volkes gehörte, der allgemein als minderwertig gilt. Doch dann war sie sehr überrascht: Ausgerechnet eine Person der anderen Bevölkerungsgruppe erklärte ihr, dass Jesus aus den zwei Teilen ihres Volkes ein Ganzes machen wolle. Er sei für beide Seiten gestorben. Zum ersten Mal traf sie Männer ihrer Volksgruppe, die sich mit viel Liebe um ihre Kinder kümmerten. Auf dem Heimweg bezeugte sie: „Dieser Tag hat mein Leben verändert!“

Gebetsanliegen
- Mut und die richtigen Umstände für Ex-Muslime, damit sie mit Ihresgleichen Gemeinschaft erfahren können.
- Liebe und Sprachkenntnisse bei Christen, um den Bedarf an Kontakten und die Möglichkeiten für Freizeiten erkennen und decken zu können.
- Die Zusammenarbeit unter Christen.

Quelle Text und Bild: Deutsche Evangelische Allianz / SEA

Datum: 15.09.2008

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