30 Tage Gebet: Kairo

Der Name Kairo (auf Arabisch: „Misr al-Qahira“ – „die Prächtige“) wurde der heutigen Hauptstadt Ägyptens im Jahr 969 von dem Herrschergeschlecht der Fatimiden gegeben. Kairo ist nicht nur die größte Stadt in Afrika, sondern auch der islamischen Welt. Hier treffen Orient und Okzident, Gegenwart und Vergangenheit aufeinander.

„Kairo ist die Mutter der Welt“, so sagen die Ägypter liebevoll über ihre quirlige Hauptstadt mit rund 18 Mio. Einwohnern. Im Laufe ihrer Geschichte hat sie Pest, Plünderung und Zerstörung erlebt. Aus der siegreichen „Prächtigen“ ist heute eine alte Dame geworden, die aber nichts an Anziehungskraft und Faszination verloren hat. Überfüllte Teehäuser, Geschäftigkeit, Menschenmassen und Verkehrschaos sind für die Stadt charakteristisch.

Sie zieht viele arme Menschen aus dem Umland an, die hier auf Brot und Glück hoffen. Die Metropole hat daher mit Armut, Abfallbergen und Überbevölkerung zu kämpfen. Das Müllchaos bietet allerdings vielen Menschen Arbeit. Die so genannten Müllmenschen ziehen mit ihren Eselskarren durch die Stadt und leben von den verwertbaren Resten der Abfälle.

Wer in Kairo lebt, hat täglich mit Verkehrschaos, Smog und überfüllten Bussen zu tun. Die Stadt platzt aus allen Nähten, und da der Lebensraum knapp ist, nutzen viele Familien die Friedhöfe als Bleibe. Durch die Landflucht entstehen illegal zahllose Häuser ohne Baugenehmigung wie ganze Vorstädte legal aus dem Boden gestampft werden. Neben den vielen Armen leben die wohlhabenden Ägypter, zurückgezogen hinter hohen Mauern in prächtigen Villen. Sie schicken ihre Söhne und Töchter auf die renommierte, teure American University im Herzen der Stadt.

Die al-Azhar Moschee in Kairo ist eine Hochburg des sunnitischen Glaubens und wurde 970 von den schiitischen Fatimiden gegründet. Bis heute genießt die Universität weltweiten Ruhm als Gelehrtenzentrum. Die Studenten kommen aus aller Welt und studieren neben Religion, Arabisch und Rechtswissenschaft auch Fächer wie Medizin und Ingenieurwissenschaften. Das Oberhaupt der al-Azhar genießt neben den Gelehrten von Mekka und Medina weltweiten Respekt und seine Rechtsgutachten (Fatwas) besitzen Autorität. Allerdings steht auch die al-Azhar unter der Kontrolle der ägyptischen Regierung, die möglichen Fundamentalismus im Keim zu ersticken versucht.

Etwa 10% der Bevölkerung Kairos sind Christen, die meisten gehören zur Koptischen Kirche, in der es seit etwa 1930 eine biblische Erneuerungsbewegung gibt. Darüber hinaus gibt es evangelische, anglikanische, freikirchliche und pfingstkirchliche Gemeinden. Immer mehr Christen erkennen, dass sie die Pflicht zum Zeugnis auch gegenüber Muslimen haben. Es gibt einen christlichen TV-Sender, und die jährliche Buchmesse wird auch von den christlichen arabischen Verlagen genutzt. In den letzten Jahren wurden viele Tausend Kopien des Jesus-Films weitergegeben.

Gebetsanliegen
- Das christliche Zeugnis der ägyptischen Christen unter ihren muslimischen Nachbarn und ihr Einsatz für die Armen der Stadt.
- Jesus Christus kann auch Studenten der al-Azhar durch sein Wort, Träume und Visionen begegnen, damit sie ihn als ihren persönlichen Freund und Retter kennen lernen.
- Schutz und Bewahrung der Christen und Gemeinden vor fundamentalistischen Angriffen und polizeilicher Willkür.

Quelle Text und Bild: Deutsche Evangelische Allianz / SEA