30 Tage Gebet: Die Dunganen in Zentralasien

Dunganen in Zentralasien

Im islamischen Fastenmonat Ramadan beten Christen für Muslime. Heute Infos zu den Die Dunganen in Zentralasien.

Mitte der 1990er Jahre fand Mark zu Jesus Christus. Ein russischer Schulkamerad hatte ihm von Jesus erzählt. Er war einer der ersten Dunganen, der Christ wurde.

Die Volksgruppe der Dunganen umfasst 110.000 Menschen, die in Kirgistan, Kasachstan und Usbekistan leben. Sie selbst nennen sich Huizu, weil sie von den Hui in China abstammen, der größten muslimischen Volksgruppe Chinas.

Nachdem sich Mark für Jesus entschieden hatte, musste er von zu Hause fort und konnte ein ganzes Jahr lang nicht zurückkehren. Die Eltern daheim hatten viel zu leiden, weil sein Glaube an Jesus Christus bekannt geworden war. Mark galt damit als Verräter des traditionellen muslimischen Glaubens. Seine Mutter sagte oft: „Sieh, in diesem Jahr bin ich ganz grau geworden.“ Mark blieb dennoch standhaft und der Widerstand ließ mit der Zeit nach.

Jahre später zog Mark in die Stadt zum Studium. Er besuchte dort eine Gemeinde und wuchs im Glauben. Er arbeitete in der Gemeinde mit und lernte dort auch seine Frau kennen. Marks Schwester kam auch zum Glauben an Jesus, aber wagte nicht, ihren Glauben zu Hause zu bekennen. Zusammen mit ihrem Bruder und seiner Familie ging sie regelmäßig zur Gemeinde.

Einige Wochen nach der Geburt ihres ersten Kindes starb Marks Frau an den Folgen einer Infektion. Marks Mutter kam und kümmerte sich um das Kind, so dass Mark sein Studium abschließen konnte. Die Großmutter adoptierte schließlich Marks Tochter und zog sie in der muslimischen Tradition auf. Marks Schwester heiratete einen muslimischen Mann und scheint sich vom christlichen Glauben ganz entfernt zu haben.

Mark ging nach Europa, um dort zu arbeiten, heiratete erneut und verdient kaum genug Geld, um seine Frau und seine zweite Tochter zu versorgen. Im Moment sieht es so aus, als ob er nicht nur seine erste Frau und Tochter, sondern auch seinen Glauben verloren hat. Marks Familiengeschichte spiegelt die tragische Situation unter dem Volk der Dunganen wider.

Über 50 dunganische Christen sind in Zentralasien bekannt, aber es ist sehr schwer, sie als Gruppe zusammenzubringen. Zwei Jahre lang traf sich eine russischsprachige Gruppe, die sich aber aufgelöst hat.

Die Dunganen sind es nicht gewohnt, in ihrer Sprache zu beten. Es gibt auch nur wenige christliche Lieder. Die Bibelübersetzung in einem kleineren Dialekt wurde begonnen, aber sie wird nicht verstanden. In einem anderen größeren Dialekt muss mit der Übersetzung erst begonnen werden, aber noch ist die Sprache nicht verschriftet.

Der geistliche Kampf ist eine starke Herausforderung für lokale Gläubige, aber auch für die ausländischen Mitarbeiter. Es kommt zu Krankheiten, Familienschwierigkeiten und lebensbedrohlichen Situationen. Eine ganze Reihe Gläubiger hat sich wieder von Jesus abgewandt und die Furcht vor den Eltern und der Gesellschaft scheint unüberwindlich.

Gebetsanliegen
- Mut zum Bekenntnis und Einheit unter den dunganischen Gläubigen, damit sie sich versammeln und sich zur Nachfolge ermutigen.
- Einheit unter den Mitarbeitern und die Entstehung einer stabilen Gemeindebewegung.
- Die Verschriftlichung der Sprache und Beginn der neuen Bibelübersetzung.

Quelle Text und Bild: Deutsche Evangelische Allianz / SEA

Datum: 06.09.2008

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