Bunter Frauentag

«Beten ist wie Haken in den Himmel schiessen»

Ein Strom von Frauen stieg letzten Samstag in Emmenbrücke aus dem Zug. Insgesamt waren es 350, die den von Maja Guidon und dem Team der Frühstückstreffen von Frauen für Frauen organisierten Frauentag besuchten. Musik, Tanz, Referate und Einblicke ins Leben von anderen Frauen erwarteten sie.
Brigitte Frei und Maja Guidon führten durch den Tag und ermutigten viele Frauen.
Kerstin Hack
Frauentag in Emmenbrücke

«Die Krise von heute ist der Witz von morgen!», hielt Kerstin Hack, die Hauptreferentin aus Berlin, fest. Nachdem sich die Single-Frau als Autorin, Verlegerin und Coach etablieren konnte, verwirklicht sie nun den Traum, einen aussergewöhnlichen Begegnungsort zu schaffen. Sie kaufte ein altes DDR-Kriegsmarineschiff und begann es, zusammen mit freiwilligen Helfern, zu renovieren. Da erlebt man einiges: Einmal bat sie einen Mann, alles alte Holz auf Deck zu zersägen. Er tat dies gleich inklusive der Sägeböcke! Zuerst war Kerstin Hack sprachlos, doch dann nahm sie es gelassen hin. «So was passiert eben», findet sie.

Kerstin Hack ermutigte in ihren zwei Referaten, Veränderungen zu begrüssen und das Leben aktiv zu gestalten. So heisst auch eines ihrer Bücher «Spring hinein ins volle Leben». «Wer bereit ist, die Konsequenzen zu tragen, hat immer eine Wahl», betonte die Berlinerin. Anhand von Beispielen zeigte sie auf, dass sogar in den vermeintlich letzten Minuten des Lebens entschieden werden kann, ob man hoffnungsvollen oder anklagenden Gedanken Raum gibt. Eine Frau hat einen Helikopterabsturz ohne Trauma überlebt, weil sie das Schöne ihres Lebens Revue passieren liess.

Wer wagt, gewinnt

«Wagen Sie Neues, allein oder zusammen mit ihrem Mann. Das macht Sie lebendig und hält die Ehe frisch.» Damit sich etwas Neues in der Seele einnisten könne, müsse man 20 Sekunden lang hinschauen. «Wenn ich beim Wände streichen an Bord innehalte, um einen vorbeifliegenden Kranich zu beobachten, belebt mich das.» Neues zu wagen, könne man üben, auch zusammen mit Gott oder anderen Menschen. Kerstin Hack zitierte Martin Buber: «Alles echte Leben ist Begegnung.» Gott fordere uns auf, zwischen Tod und Leben, Einsamkeit und Gemeinschaft zu wählen. Hack: «Er weiss, dass ich es nicht allein schaffen kann. Deshalb tut er sich mit mir zusammen, denn er will uns Leben geben.»

Hoffnungsgeschichten

Moderatorin Brigitte Frei interviewte Dabrina Bet Tamraz. Die Armenierin ist in Syrien aufgewachsen. Ihre traditionell christlich lebenden Eltern hatten sie stets vom Islam ferngehalten, doch dann bekam ihr Vater den klaren Auftrag Gottes, seine Haltung zu ändern. Die Familie zog nach Teheran, wo sie unter Muslimen das Evangelium verkündeten. Tausende kamen zum Glauben. Das hatte Folgen für sie. Ihre Tätigkeit brachte sie ins Gefängnis  und schliesslich floh sie in die Schweiz, wo sie heute als Jugendpastorin arbeitet. Drei weitere Frauen erzählten vom Wirken Jesu in ihrem Leben.

Elisabeth Buser hat vor 15 Jahren mit zwei Asylantinnen und zwei Nähmaschinen begonnen, Frauen eine Beschäftigung und Gemeinschaft anzubieten. «Jesus sagte mir, fang mit dem an, was du hast», erzählte sie. Daraus ist das Handarbeitsatelier «Zwüschehalt» entstanden, in dem viele Frauen auch von der Hoffnung in Jesus hören.

Christa Rohners Mann starb überraschend früh. Trotz Schock und Trauer hat die damals 55-Jährige nie an Gottes Liebe und Fürsorge gezweifelt und diese ganz praktisch erfahren. Gebet und auch Menschen, die sie nicht allein liessen, halfen ihr, wieder Fuss zu fassen. «Jedes Gebet ist wie ein Haken, den ich in den Himmel schiesse. Habe ich ein paar dort festgemacht, kann ich daran schaukeln, wenn mir jemand den Boden unter den Füssen wegzieht», zitierte sie und ermutigte die Frauen, ihr Vertrauen nicht aufzugeben. «Jesus lässt Neues wachsen!»

Gabi Rechsteiner brachte ihren Blindenstock mit auf die Bühne. «Es ist mir sehr schwergefallen, damit zur Uni zu gehen», gestand sie. Dann brach sie von einer Tafel Schokolade ab und erklärte: «Dass ich eine Ecke ab habe, sieht man schnell. Aber wer hat das nicht?» Sie fühle sich nicht behindert. Gott hätte unendlich viele Möglichkeiten gehabt, sie anders werden zu lassen. Aber er wollte sie so, wie sie sei: «Gott hat für mich ein Profil entwickelt, das nur ich erfüllen kann.»

Zur Webseite:
Frauentag

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Datum: 04.09.2015
Autor: Mirjam Fisch-Köhler
Quelle: ideaSpektrum Schweiz

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