Arbeitshilfe

Sexuelle Gewalt in der Kirche

Die westfälische Kirche hat eine neue Arbeitshilfe für den Umgang mit Opfern von sexueller Gewalt veröffentlicht.
Gewalt

Themenschwerpunkt der 64-seitigen Broschüre ist der seelsorgerliche Umgang mit sexueller Gewalt in der Kirche, teilte das Landeskirchenamt in Bielefeld mit. Ausserdem werden Anregungen zur theologischen Aufarbeitung des Themas gegeben. Die Veröffentlichung sei eine Fortsetzung des 1998 herausgegebenen Leitfadens "Handreichung zum Umgang mit sexueller Gewalt".

Die Arbeitshilfe mit dem Titel "Verantwortliches Handeln im Falle sexueller Gewalt und Belästigung in der Kirche" (ist auch im Internet abrufbar) solle Opfern wie Tätern deutlich machen, "dass sexuelle Gewalt und Belästigung in der Kirche nicht geduldet werden", heisst es im Vorwort. Die Broschüre wolle vor allem Menschen mit Personalverantwortung Orientierung geben. Ausserdem soll die Rolle der Ansprechpartner in den Kirchenkreisen konkretisiert werden.

Vergebung

Sexuelle Gewalt ist unangenehm, auch für die, die sie nicht selbst erleben, aber Opfer oder Täter kennen, mit ihnen zusammenleben oder arbeiten. Die so genannte „Normalität“ soll wiederhergestellt werden. So wird schnell von Opfern von Gewalt erwartet und gefordert, den Tätern zu vergeben. Oft fordern es die Täter selbst, zumeist in dem Interesse, ihre Schuld zu verleugnen.

„Für die, denen Unrecht widerfuhr, aber birgt ein Vergebungszwang erneute Schuldzuweisung. Vergeben sie nicht, werden sie zu Schuldigen erklärt und fühlen sich auch selbst schuldig, dem christlichen ‚Gebot’ nicht Genüge zu tun“ Solche und andere Fragestellungen werden in der Broschüre angesprochen.

Die Arbeitshilfe ist kostenlos über das Frauenreferat der Evangelischen Kirche von Westfalen zu beziehen.

Datum: 17.10.2005

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