Kleinste EGW-Gemeinde

«Wir bringen Gott zu Menschen, die nicht in die Kirche kommen»

Die kleinste Gemeinde im EGW (Evangelischen Gemeinschaftswerk) liegt in Riedbach und lässt sich nicht vom Mitgliederschwund abhalten, zu den Menschen zu gehen und ihnen die gute Nachricht zu bringen. Dafür machen sie Besuche in der Nachbarschaft oder laden mit dem Buscafé zu Kaffee und einem Gespräch über Gott und die Welt ein.
Nachbarn im Gespräch

Das EGW Riedbach ist eine ländliche Gemeinde zwischen Bern und Kerzers, welche im Laufe der Jahre immer kleiner wurde. Mitglieder sind gestorben oder mussten ins Altersheim. Familien sind weggezogen, und mit immer weniger Familien wurde es immer uninteressanter für die Verbliebenen. Heute ist das jüngste Gemeindemitglied 51 Jahre alt.

«Wir sind jedoch nicht entmutigt, sondern sehen unsere Aufgabe im Betreuen unserer alten Gemeindemitglieder und von einzelnen Menschen, die uns immer wieder aufs Herz gelegt werden. Diese schätzen die kleine Gemeinschaft, die wir sind, und fühlen sich darin wohl.», erklärt Paul Riedl, Präsident vom EGW Riedbach.

Tiefgründige Gespräche und Gebet an der Haustür

Trotz ihrer «kleinen Kraft» hat sich im EGW Riedbach ein Besuchsteam gebildet. Es hat sich die Aufgabe gestellt, in unmittelbarer Umgebung des Gemeindehauses die Menschen zu besuchen. «Das Team geht von Tür zu Tür und stellt sich namentlich vor. Oft kann es evangelistisches Lesematerial abgeben, zum Beispiel von Textlive. Manchmal ergeben sich tiefere Gespräche an der Haustür. Es konnte sogar öfters für Menschen und ihre Nöte direkt gebetet werden.»

Riedl erklärt weiter: «Unterdessen haben wir einige Menschen, die mit einer gewissen Regelmässigkeit besucht werden, die sich jedoch nie im Gottesdienst blicken lassen. So bringen wir eben Gott zu den Menschen, wenn die Menschen nicht in den Gottesdienst kommen möchten oder können.»

Gott zu den Menschen bringen

Zur «Aussentätigkeit» gehört auch die Zusammenarbeit mit dem Buscafé. «Dessen Präsident ist Mitglied bei uns und macht eine Superarbeit mit dem Team Buscafé.» Menschen kommen zum Bus und werden zum Kaffee eingeladen, um über Gott und die Welt zu reden. «Das ist oft viel einfacher, als einen Fuss über die Schwelle in einen Gottesdienstraum zu setzen. Aufgrund unserer Grösse können wir zwar nicht so viel dazu beitragen, stehen aber im Rahmen unserer Möglichkeiten und im Gebet dahinter.»

In den letzten Jahren machten wir Kursabende, meist im November. Da aber auch hier die Menschen kaum in die Gemeinde kommen möchten, haben wir uns im November 2016 zum Ziel gesetzt, dass jede Woche von unseren Mitgliedern Menschen besucht oder eingeladen werden, um bei Essen, Kaffee/Kuchen oder Bier über Gott und die Welt zu reden. Jesus machte uns dies ja vor: Er ass immer wieder mit seinen Mitmenschen und nahm sich Zeit für sie.

Botschaften an der Strasse

Zu guter Letzt hängen sie am Strassenrand unserer Gemeinde Plakate auf, entweder von der Agentur C oder Eigenkreationen (Weihnachten, Aktion Johannes 3.16, Flohmarkt und so weiter), damit Vorbeifahrende die Botschaft der guten Nachricht lesen können.

«Als kleinste Gemeinde im EGW möchten wir gerne unsere positiven Erfahrungen und unsere Einstellung an die Leser von wort+wärch weitergeben. Jesus ist immer mit uns, egal was wir tun, ob gross oder klein. Wir versuchen nach dem Motto zu leben: «Jeden Morgen freue ich mich: Mir ist noch ein Tag geschenkt worden, an dem ich lieben kann» (Emmy Arnold). Die Freude am Herrn ist unsere Stärke!

Zur Webseite:
EGW Riedbach

Zum Thema:
Positive Reaktionen: Im längsten Dorf Europas an alle Türen geklopft
Cfa-Mitarbeiter David Bucher: «Jesus hat uns nicht gesandt, Bekehrte zu machen, sondern Jünger»
AKTION 3,16 nimmt Fahrt auf: Mit dem Buscafé und kreativen Ideen zu den Leuten
Innovationsfonds: Für gute Projekte gibt es Geld

Datum: 22.03.2017
Autor: Paul Riedl
Quelle: Livenet / wort+wärch

Werbung
Livenet Service
Werbung