Einsatz unter Native Americans

Drogendealer: «Ich habe es satt, meine Leute mit dem Tod zu versorgen!»

Jedes Jahr organisiert das Missionswerk  in den USA einen besonderen Missionstrip: Mit überwiegend jungen Leuten besuchen sie Dörfer und Städte, in denen überwiegend nordamerikanische Ureinwohner und Indianer leben. Das Besondere: Das Team des Missionswerks besteht überwiegend selbst aus Native Americans.
Zeugnisse von Native Americans wirkten besonders stark beim Missionstrip von «Ron Hutchcraft Ministries».
Missionswerk Ron Hutchcraft Ministries
Missionswerk Ron Hutchcraft Ministries macht auf der Strasse auf sich aufmerksam

In diesem Jahr waren 48 Ureinwohner aus 26 verschiedenen Indianerstämmen im Team mit dabei. Dies war mit ein Grund, weshalb die Missionsreise so grosse Auswirkungen hatte: 600 junge Ureinwohner übergaben ihr Leben Jesus Christus. Dabei war die Ausgangssituation alles andere als einfach. «Wir reisten in ein Gebiet des Landes, in dem viele der Stämme wirklich noch gar nicht vom Evangelium erreicht wurden», berichtet Ron Hutchcraft, Gründer und Leiter der Mission. «Wir fragten die Leute wortwörtlich: 'Wer ist Jesus?' … Viele von ihnen hatten noch nie von Jesus gehört!» Laut Hutchcraft kennen nur vier Prozent aller Native Americans Jesus Christus. Dabei ist die Not gross: «Unter ihren jungen Leuten herrscht die höchste Selbstmordrate, Drogenmissbrauchsrate und die höchste Rate des sexuellen Missbrauchs. Es ist eine zerbrochene Generation!»

Aus der Gebrochenheit…

Die jungen Christen im Team kommen selbst aus dieser zerbrochenen Welt und können perfekt nachempfinden, wie sich die jungen Menschen in den indianischen Dörfern fühlen. «Sie haben in der Gebrochenheit gelebt, waren selbst einmal Drogendealer oder Konsumenten, Opfer von Vergewaltigung und Missbrauch oder haben selbst andere missbraucht, waren gewalttätig, Mitglieder von Strassengangs, … und sie sind diejenigen, die die Botschaft des Evangeliums überbringen», freut sich Hutchcraft. 

…mitten in zerbrochene Herzen

Der Erfolg dieser einmonatigen Missionsreise lag insbesondere darin, dass die Teammitglieder ihre eigenen Lebensberichte gaben und damit andere Native Americans ansprachen. «Wenn man von der eigenen Gebrochenheit spricht, trifft das eine andere innerlich zerbrochene Person mitten ins Herz. Und genau das taten die Team-Mitglieder. Egal, wie hoch die Mauer war, die sie um sich aufgebaut haben – sei es ihre traditionelle Religion, ihre Drogen, ihre Masken oder ihr Lebensstil – es bewegte sich etwas in ihnen, sobald sie von Jesus hörten!»

Im Park der Drogendealer

Die Veranstaltungen fanden hauptsächlich im Reservation's Park statt, einem Ort, an dem sich vor allem Drogendealer und -abhängige aufhalten. In den vergangenen vier Monaten starben allein an diesem Ort mindestens zehn Menschen an einer Überdosis. Für die ehemaligen Drogenabhängigen im Team war der starke Marihuana-Geruch in der Luft eine echte Probe. «Es war wirklich einer der dunkelsten Orte, an dem wir hätten sein können…» Doch in diese Dunkelheit erzählten sie den Menschen von Gottes Liebe – und das Ergebnis war erstaunlich: «Jeder, der sich an dem Abend im Park befand, kam nach vorne, um seine Entscheidung deutlich zu machen, Jesus nachzufolgen.»

«Genau das brauchen die Dealer!»

Unter den Menschen, die an dem Abend einen Neustart wagten, war auch ein Mann, der den anderen Dealern die Drogen besorgte, also ein Dealer für die Dealer. Ron Hutchcraft berichtet: «Er sagte: 'Ich habe es satt, meine Leute mit dem Tod zu versorgen. Ich weiss nicht, wie viele Menschen schon durch das, was ich getan habe, gestorben sind. Aber ich habe es satt! Ich brauche Vergebung!' Er verbrannte seine Drogen, verbrannte das Drogengeld und sagte: 'Ich gehe jetzt zu den Dealern und sage ihnen, dass dies genau das ist, was sie brauchen…'» 

Zur Webseite:
Missionswerk Ron Hutchcraft Ministries in den USA

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Datum: 01.09.2016
Autor: Rebekka Schmidt
Quelle: Livenet / Mission Network News

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