«Nicht alles locker-flockig»

Aarena gab Antworten auf schwierige Seiten des Lebens

Sechs christliche Gemeinden der Region Aaretal luden letzte Woche zur Veranstaltungsreihe «Aarena – Leben gewinnen». Den rund 7'500 Besuchern wurde keine leichte Kost serviert. Ihnen wurde mit schweren Lebensberichten und anspruchsvollen Predigten einiges zugemutet. Dieses Konzept scheint sich ausgezahlt zu haben.
Beispiel einer Aarena-Geschichte: Stefan Furrer und seine Frau Priscilla haben vom Tod ihres Kindes und wie sie damit umgingen erzählt.
Stephan Leuenberger
Ingolf Ellssel
Worship in der Sagibachhalle.
Benjamin Häberli

Was schon bei Massenevangelisationen von Billy Graham in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts funktioniert hat, zeigte sich auch letzte Woche bei der Veranstaltungsreihe «Aarena – Leben gewinnen» in Wichtrach: Je länger die Kampagne lief, desto mehr Besucher zog sie an. «Eigentlich sollten wir jetzt noch eine Woche so weitermachen,» sagte Aarena-Projektleiter Stephan Leuenberger am Samstag, 16. Mai, kurz vor Abschluss der Evangelisationswoche gegenüber Livenet.

Durchbruch kam Mitte Woche

Aus Sicht von FMG-Pastor Leuenberger hat sich das Konzept der mehrtägigen Evangelisation einmal mehr bewährt. «An den ersten Tagen ist es sehr verhalten losgegangen. Ich persönlich erlebte starke Anfechtungen und fragte mich, ob es völlig falsch ist, was wir hier machen. Erst Mitte Woche kam der Durchbruch.» An den Interviewgästen und dem Programm könne es nicht gelegen haben, dass es an den ersten Abenden noch nicht abgehen wollte, ist Leuenberger überzeugt. Jedenfalls ab Mitte Woche seien deutlich mehr Leute gekommen und auch die Stimmung anders geworden. «Extrem viele Menschen haben Neuanfänge gemacht – auch Leute, die sonst keine Gemeinde besuchen.»

Im Vergleich zur ersten Aarena vor zwei Jahren spricht Stephan Leuenberger von einer Steigerung in allen Bereichen. Es sei auch richtig gewesen, in den Interviews und Predigten auf schwierige Seiten des Lebens einzugehen und kein Blatt vor den Mund zu nehmen. «Unser Hauptredner Ingolf Ellssel macht den Leuten nicht vor, Christsein sei immer locker-flockig; er versteht es, in die Tiefe zu gehen und auch Unangenehmes anzusprechen, dabei aber auch die Sehnsucht nach dem besseren Leben mit Jesus zu wecken.»

Satan kein Tabu für Ellssel

Auch am Samstagabend, der unter dem Motto «Jetzt erst recht» stand, mutete Ellssel den Besuchern der «Aarena» harte Wahrheiten aus der Bibel zu. Er führte sehr bildlich aus, mit welchen Taktiken der Satan den Menschen berauben will. Der Teufel sei der Vater der Lüge, ein Dieb, der jedem die Freude rauben wolle. Um zu zeigen, was es für Folgen hat, wenn sich Menschen von Satan beeinflussen lassen, zitierte der Evangelist aus dem 2. Timotheusbrief, Kapitel 3: «Die Menschen werden selbstsüchtig, geldgierig, prahlerisch und eingebildet sein. Sie werden Gott lästern, ihren Eltern nicht gehorchen und vor nichts mehr Ehrfurcht haben. Sie sind undankbar, lieblos und unversöhnlich, verleumderisch, unbeherrscht und gewalttätig, sie hassen das Gute, sind untreu und unzuverlässig und aufgeblasen vor Überheblichkeit. Sie kümmern sich nicht um das, was Gott Freude macht, sondern suchen nur, was ihre eigene Lust vermehrt.»

Kein leicht verdaulicher Bibeltext. Nicht unbedingt, was an einer Evangelisation in der Postmoderne erwartet wird. Natürlich wendete der Evangelist alles noch zum Guten und wies gekonnt auf Jesus hin, der alles durchbrochen hat und gekommen ist, damit die Menschen Leben haben. In ihm sei eine Quelle der Freude, die man nirgendwo sonst finden könne. Aber auch Christen müssten vorsichtig sein, dass sie sich diese Freude nicht rauben lassen, warnte Ingolf Ellssel.

Schub für die Gemeinden

Dieses ehrlich vorgetragene Evangelium macht die Wirkungskraft der Aarena aus, ist Stephan Leuenberger überzeugt. «Wir wollten Ellssel als Sprecher haben, weil er für Substanz und geistliche Tiefe steht.» Dies sei auch für die Gemeindemitglieder, die wohl ca. 80 Prozent des Publikums ausmachten, ein grosser Gewinn. Auch in den Gemeinden bringe es einen Schub, wenn alle wiedermal die Grundlagen des christlichen Glaubens hören und neuen Mut im Glauben fassen können.»

Beispielhaft für die Wirkung der Aarena war am Samstag die Lebensgeschichte von Benjamin Häberli, einem jungen Mann aus dem Aaretal. Er erzählte, wie er sich trotz Sonntagsschule, Jungschar usw. in seiner Jugend vom christlichen Glauben distanziert habe und total den Computerspielen verfallen sei. Benjamin flog sogar aus der Berufsmaturität raus, weil er die Lehre total vernachlässigte und ganze Nächte «Games» wie World of Warcraft spielte. «Es war eine extreme Zeit», berichtete er an der Aarena15. «Ich fluchte beim Gamen und habe auch sonst viele Sünden zugelassen. Zudem habe ich meine Freunde links liegen gelassen.»

Als dann die Aarena 2013 in der Region angekündigt wurde, sei für ihn klar gewesen, dass er hingehen und die ganze Sache mit Gott bereinigen musste. «Ich wollte alles Gott hingeben und die Vergebung annehmen. Doch mein Herz konnte die Vergebung nicht akzeptieren.»

Von Kiwi-Allergie geheilt

So ging Benjamin Häberli tags darauf wieder an die Aarena. Diesmal ging es auch um das Thema Heilung. «Zuerst wehrte ich mich, nach vorne zu gehen und für mich beten zu lassen. Doch ich spürte, dass ich gehen sollte, damit jemand für mich beten konnte. Ich habe alle meine Sünden bekannt. Das war eine Befreiung. Ich liess auch für mich wegen meiner Kiwi-Allergie beten – und tatsächlich kann ich seither ohne Probleme Kiwi essen. Ich bin von der Kiwi-Allergie geheilt worden!»

Dank diesem Erlebnis an der Aarena 2013 habe er Gott wieder in sein Leben gelassen, erzählte der 26-jährige Berner. Und er sei auch wieder in einer Gemeinde integriert. Das habe ihm den Halt gegeben, als er kurz darauf die Diagnose Darmkrebs erhalten hat. Gott habe ihn in dieser Zeit aufgefangen. Ein schönes Zeichen dafür sei gewesen, als er nach der Operation wieder essen konnte. Das erste Dessert, das Benjamin Häberli ans Bett serviert bekam, war – dreimal dürfen Sie raten – eine Kiwi.

Die Videos von der Aarena 2015 sind online abrufbar:
Youtube-Channel Aarena

Diese Gemeinden stehen hinter der Aarena 2015:
BewegungPlus, CGM Münsingen, FEG Münsingen, FMG Münsingen, Heilsarmee, Christliches Zentrum Thalgut.

Zur Webseite:
Aarena 15
Aarena 15 auf Facebook

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Datum: 20.05.2015
Autor: Florian Wüthrich
Quelle: Livenet

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