Einen strahlend blauen Himmel, davor weisse Berge, sonnenverbrannte Häuser und wettergegerbte Bergler mit einem ausgeprägten Dialekt - das verstehen wir unter "Wallis". Die Gourmets schmecken das kräftige Walliserbrot, Käse, Trockenfleisch und ein Glas Wein. Was sehe ich, wenn ich ans Wallis denke? Ich sehe Menschen - Zehntausende von Menschen, die Gott liebt und die für ewig verloren gehen! Sie kennen Jesus nicht! Daneben sehe ich Menschen, die sich in verschiedenen Gemeinden einsetzen und versuchen, andere für Jesus zu gewinnen. Viele wurden dabei verletzt, einige sind ausgebrannt, einige haben aufgegeben, andere sind müde. Immer wieder stehen sie auf und nehmen den Kampf von Neuem auf. Sie brauchen Unterstützung in ihrem Auftrag - vielleicht Ihre? Ich sehe auch Mächte - das Land liegt wie unter einer schweren Decke. Das geistliche Klima ist schwer, viele Menschen sind gebunden. Aberglaube und Okkultismus sind verbreitet. Dem Evangelium wird mit Misstrauen begegnet. Alles, was nicht katholische Kirche ist, wird hier schnell als Sekte betrachtet. Und dann die Moneten, das Geld. Zuerst die Dankbarkeit für all die Gaben, die ins Wallis fliessen, damit das Evangelium auch dort verbreitet werden kann! Unsere "Missionsstationen" in Sion, Sierre und Saas Grund könnten ohne diese Hilfe von aussen ihre Arbeit nicht tun. Die Beiträge von Patengemeinden, Freundeskreisen und "Mission Schweiz" helfen, im Wallis Gemeinden aufzubauen. In Sion trifft sich die kleine deutschsprachige Gemeinde, manchmal verstärkt durch Feriengäste. Im Gefängnis, auf Zeltplätzen, von Haus zu Haus mit Kalendern, mit einer französischsprachigen Kinderstunde und vielen Kontakten wird das Evangelium weitergegeben. In Sierre steht ein Wechsel bevor. Die Finanzen zwingen uns zu reduzieren. Der Buchladen ist in Frage gestellt, die kleine Gemeinde kann den Aufwand nicht mehr leisten. Sierre, da sehe ich einen strahlenden Zentralafrikaner, dem Gott eine Last fürs Wallis aufs Herz gelegt hat. Josué Ténguéré und seine Frau Christine werden ab August für ein Jahr als Predigerehepaar nach Sierre kommen und dort die französischsprachige Gemeinde weiterbauen. Gott hat manchmal inte- ressante Ideen! Ich freue mich auf dieses spannende Kapitel der Missionsgeschichte! Soyez bienvenues, Josué et Christine! Die dritte "Missionsstation" ist Saas Grund. Hier kann man auch Ferien machen oder einen Sozialeinsatz erleben. Im Hotel Atlas trifft sich die Gemeinde jeden Sonntagabend. Die prekäre Situation in der Tourismusbranche ist eine zusätzliche Belastung für das Predigerehepaar Christoph und Regula Gysel. Gemeinde und Hotel sind eng verflochten. Wir hoffen, dass Gott in den nächsten Jahren viele Türen auftut und die Gemeinde kräftig wachsen kann. Was sehen Sie jetzt, wenn Sie ans Wallis denken? Ich hoffe und bete, dass Gott vielen Christen eine grosse Last fürs Wallis aufs Herz legt. Die Walliser sagen: "Wir brauchen Hilfe - kommt herüber und helft uns!"Verlorene Menschen
Wechsel in Sierre
Hotel und Gemeinde
Datum: 26.06.2002
Autor: Peter Gloor
Quelle: Chrischona Magazin