Auch Kinder dabei

100 Christen in China verhaftet

Über 100 Christen, darunter eine Anzahl Kinder, wurden am letzten Sonntag in Foshan in der Provinz Guangdong in China verhaftet. Etwa 200 Polizisten stürmten die Versammlung der «Mount Olivet Church» und überraschten die Christen völlig. 30 Personen sind noch in Haft.
Paifang-Palast in Foshan City.

«Wir haben keine Ahnung, warum sie unsere Gemeinde gestürmt haben», sagte ein Gläubiger gegenüber der Menschenrechtsorganisation International Christian Concern (ICC). «Offenbar will die Regierung nicht, dass wir uns als Kirche versammeln.» Obwohl die meisten Verhafteten nach 10 bis 20 Stunden wieder freigelassen worden seien, sei die Erfahrung für die Gemeindeglieder «traumatisch» gewesen, wie der Ostasien-Leiter von ICC bestätigte.

Die «Mount Olivet Church» (Ölberg-Gemeinde) ist über 20 Jahre alt und hat etwa 170 Mitglieder. Sie liegt in Foshan in der Provinz Guangdong. Foshan ist eine der wirtschaftlich blühenden Zentren der Provinz, wo die neue Politik der Öffnung unter Deng Xiao-Ping vor 20 Jahren in Südchina ihren Anfang nahm.

Kreuze sind «illegale Anbauten»

Während in China nur von der Regierung anerkannte Gemeinden legal sind, sind in den letzten Monaten auch eine Reihe anerkannter Gemeinden von den Behörden angegriffen worden, meistens unter dem Vorwand, dass «illegale Konstruktionen» (wie z.B. Kreuze) entfernt werden müssten.  Verschiedene Gemeinden haben Schlagzeilen gemacht, indem sie sich gegen die Übergriffe wehrten. So haben Mitglieder der «Salvation Church» über zwei Monate ihr Kreuz mit Gebetswachen verteidigt und auch eine Reihe Videos der Zusammenstösse mit der Polizei veröffentlicht.

«Was die Regierung hier tut, ist barbarisch», sagte der örtliche Gemeindeleiter Chen Zh'ai gegenüber CNN. Im Juli war ein prominenter christlicher Leiter, Pastor Zhang Shaojie, zu 12 Jahren Gefängnis verurteilt worden, weil er angeblich Menschenmengen versammelte und «die öffentliche Ordnung störte» «Dieser Fall zeigt, dass die chinesische Regierung weiterhin religiöse Verfolgung mit konstruierten Vorwürfen gegen unschuldige Gemeindeleiter maskiert», kommentierte der Leiter von «China Aid», Bob Fu.

Datum: 25.09.2014
Autor: Reinhold Scharnowski
Quelle: Livenet.ch/International Christian Concern

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