Die Bischofskonferenz zur Kontroverse um das Islamzentrum
Die SVP des Kantons Freiburg hat eine Volksinitiative gegen das islamische Zentrum an der Universität Fribourg lanciert. Die Stellungnahme der bischöflichen Arbeitsgruppe ist gerade vor diesem Hintergrund interessant. Laut Bischofssekretär Erwin Tanner hat die Arbeitsgruppe das Zentrum schon vor dessen Einrichtung begrüsst und die Zusammenarbeit angeboten. Allerdings erwartet die Arbeitsgruppe noch konkretere Angaben zum inhaltlichen Profil des Zentrums. Ausserdem hat sie Fragen zur Berufung des Leiters, der aus Deutschland stammt und die Schweizer Verhältnisse wenig kenne. Zudem befürchtet die Arbeitsgruppe, dass das Zentrum nicht bereit sein wird, auch kritische Stimmen «aus Theorie und Praxis» zuzulassen.
Keine Imam-Ausbildung
Grundsätzlich hält die Arbeitsgruppe die Theologische Fakultät in Fribourg für einen geeigneten Ort, um ein Islamzentrum zu beherbergen. «Als Universität der Schweizer Katholiken» sei sie auch zu solcher Offenheit verpflichtet. Sie solle jedoch nicht Prediger und Seelsorger «für die eigenen glaubensgemeinschaftlichen Bedürfnisse ausbilden», sondern ein Weiterbildungsangebot machen, das dem interreligiösen Dialog diene. Dazu seien Inhalte über soziale, wirtschaftliche, politische und rechtliche Aspekte der Schweizer Gesellschaft anzubieten.
Zum Interview von Erwin Tanner mit kath.ch.
Datum: 05.02.2015
Autor: Fritz Imhof
Quelle: Livenet / kath.ch