Wenn Gott auf 2007 zurückblickt…

Gottes Gedanken sind unergründlich.
Der Tag, an dem Jesus Christus als Herrscher unabweisbar auf die Weltbühne zurückkehrt, ist auch 2007 ein Jahr näher gerückt.

…steht ihm wohl Anderes vor Augen, als die Medien zum Jahresende darstellen. Vor ihm sind 1000 Jahre wie ein Tag – und doch nimmt er am Treiben der Menschen Anteil, die seine Erde bevölkern. Im Besonderen liegen ihm Versöhnung und Wiederherstellung am Herzen.

Gottes Gedanken sind unergründlich. Er liebt und handelt auf einer Ebene, die sich von der menschlichen so abhebt wie der Himmel von der Erde, wie die unfassbare dunkle Materie im Universum von der bekannten. Wer Gott einbezieht und einberechnen zu können meint, verfehlt ihn. Er ist der ganz Andere – und doch hat er sich gebunden an sein Wort und sich für immer zu erkennen gegeben durch sein Handeln, das die Bibel bezeugt. Auf dieser Grundlage – und mit diesem Vorbehalt – mag ein Jahresrückblick ‚von oben’ gewagt werden.

Sanft und unaufhaltsam: der Gesandte

Was Gott den Menschen wünscht, schon immer gewünscht hat, bringt „der Knecht“, sein Gesandter zum Ausdruck. Die einzigartige, geheimnisvolle Gestalt, deren Charakter der Prophet Jesaja gezeichnet hat, „trägt das Recht zu den Nationen“. Der Knecht macht keinen Lärm in der Öffentlichkeit, sondern widmet sich den Menschen. „Das geknickte Rohr zerbricht er nicht und den verglimmenden Docht löscht er nicht aus, treu trägt er das Recht hinaus.“ Er lässt sich nicht unterkriegen, „bis er das Recht in Kraft gesetzt hat auf der Erde“ (1).

Die Erde ächzt

Die Erde ächzt – nicht unter einer immer grösseren Weltbevölkerung, sondern unter dem Unrecht, das Menschen einander antun. Boden, der von Blut getränkt wurde, verliert an Fruchtbarkeit; es ist, als würde ein Fluch auf ihm liegen (2). Gott liebt die Völker (Jean-Claude Chabloz am Nationalen Gebetstag 2007 in Bern). Wenn sie ihre Macht missbrauchen, um andere Völker zu quälen und ihren Lebensraum zu zerstören, wird die mit der Schöpfung errichtete Ordung verletzt (3). Wenn Religion für Zwängerei und Gewalt und das Niederhalten von Frauen und Kindern instrumentalisiert wird, hindert sie, was allen Menschen geboten ist: Dankbarkeit gegenüber dem Gott, der sie geschaffen hat (4).

Der Himmel keucht

Der Himmel keucht – nicht nur wegen der Emissionen, die das Klima belasten und sein Gleichgewicht verschieben oder gar aushebeln, sondern auch angesichts der Innenweltverschmutzung, welche sich Jugendliche und Erwachsene (und immer mehr Kinder) antun. Gewalt und unzüchtige Darstellungen prägen Gedankenwelten. „Das Licht des Leibes ist das Auge. Wenn dein Auge lauter ist, wird dein ganzer Leib licht sein“, mahnte Jesus (5).

Zuerst ich

Kopfschütteln über den Wolken auslösen dürfte auch die Versessenheit von weltweit immer mehr Menschen (auch Chinesen, Inder und Brasilianer) auf ein erlebnisreiches, komfortables und selbstbestimmtes Leben. Sie rackern sich ab, um es sich zu leisten. Kinder sind dann eine Option, oft auch ein Störfaktor für den Lifestyle, ein „Armutsrisiko“ (6). Die erschreckend hohe Abtreibungsrate in westlichen Ländern (7) und das verbreitete Begehren von Senioren, den Zeitpunkt ihres Todes selbst zu bestimmen und ihn endlich herbeizuführen, sind grelle Facetten dieser Versessenheit. Mit dem Rentensystem wollte der Sozialstaat das Alter von Sorgen, nicht von Enkeln befreien…

Zukunft durch Versöhnung

Wenn Gott auf 2007 zurückblickt, fragt er, wie Menschen in diesem Jahr Leben geteilt, ihrer Gemeinschaft Sorge getragen, seine Schöpfung gepflegt und zum Nutzen der Allgemeinheit nachhaltig bewirtschaftet haben (8). Sind Verletzungen geheilt und Beziehungen, die durch Wortbruch und Lüge zerbrachen, wiederhergestellt worden? Gott freut sich über Rücksichtnahme und Barmherzigkeit, über Worte, die Wahrheit zum Tragen bringen und aufrichten, über Taten, die die Würde der Menschen festigen. Er freut sich über jeden Einzelnen, der zu ihm umgekehrt ist, über jede Versöhnung und Wiederherstellung, durch die Menschen erneuert wurden und zukunftsträchtige Strukturen geschaffen haben (9).

Universale Autorität

Denn die Zukunft ist Gottes Land (10). Dahin will er die Menschen leiten. Den Weg in dieses Land hat Jesus von Nazareth dargelegt, als er das Evangelium predigte – und eröffnet hat er den Weg, indem er sich kreuzigen liess und von den Toten auferstand (11). Wenn Gott auf 2007 zurückblickt, fragt er, welche Ereignisse auf die grösste Umwälzung der Weltgeschichte hinführen: die sichtbare Übernahme der universalen Herrschaft durch ihn selbst und seinen Bevollmächtigten Jesus Christus. „Er wird herrschen von Ewigkeit zu Ewigkeit“, hört der Seher Johannes in einer Vision (12).

Der Tod wird nicht mehr sein

Die Wunder dieser Herrschaft, die umfassende Gerechtigkeit bewirkt, lassen sich nur erahnen. Strahlende Facetten leuchten in den letzten Abschnitten der Bibel, die von einem neuen Himmel und einer neuen Erde reden: „Siehe, die Wohnung Gottes bei den Menschen! Er wird bei ihnen wohnen, und sie werden seine Völker sein, und Gott selbst wird mit ihnen sein, ihr Gott. Und abwischen wird er jede Träne von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, und kein Leid, kein Geschrei und keine Mühsal wird mehr sein; denn was zuerst war, ist vergangen“ (13).

2007… 2008

Der Tag, an dem Jesus Christus als Herrscher unabweisbar auf die Weltbühne zurückkehrt, ist auch 2007 ein Jahr näher gerückt. Der Jahreswechsel ist die Einladung, Altes, das keine Zukunft hat, zu verabschieden, umzukehren (14) und das Neue zu erwarten, das Gott bereit hält und in unser Leben legen will. Im Glauben leben heisst auch dies: In meinem kleinen Leben kann sich das Grosse spiegeln, das Gott vorhat – heute und morgen und an jedem Tag.

(1) Die Bibel, Jesaja, Kapitel 42, Verse 1-4. Für Christen erfüllen sich diese Worte in der Person von Jesus Christus. In der Folge dieses Textes wird dem Knecht zugesprochen, das Licht der Nationen zu sein, blinde Augen zu öffnen und Gefangene aus dem Kerker zu führen. Der Apostel Paulus schreibt: „Wo der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit“, 2. Korinther 3,17. Gerechtigkeit (die Erfüllung von Gottes Geboten) ist die Grundlage, auf der Freiheit und Frieden wachsen. –
Der verglimmende Docht: eine Mahnung an jene, die sich als ‚Sterbehelfer’ bezeichnen?
(2) Das Blut Abels, des ersten getöteten Menschen, schreit zum Himmel vom Ackerboden, und dieser wird wegen der Schuld Kains ihm keinen Ertrag mehr geben, 1. Mose 4,10-13.
Vgl. Jesaja 24,4-6. Das enorme Hungerproblem in den Armutszonen der Welt ist auch mit der Vermeidung und Behebung von Unrecht anzugehen.
(3) Der Reichtum der Kulturen, welche die Völker schaffen, ist zur Ehre Gottes gedacht, der die Kreativität in die Menschen hineingelegt hat. Aus allen Völkern und Stämmen soll Gott gepriesen werden, Offenbarung 7,9. Die Bibel macht deutlich, dass Völker bzw. ihre Mächtigen von Gott eingesetzt werden können, um andere Völker wegen ihrer Vergehen und ihrer Arroganz zu strafen und zu disziplinieren. Doch wird ihnen dies gegeben, dürfen sie sich nicht überheben und nicht grausam handeln, sondern verfallen sie selbst dem Gericht Gottes, Jesaja 10,5-19.
(4) Römer 1,18-21. Die Globalisierung fordert traditionelle Religionsgemeinschaften heraus; in vielen Fällen kommt es zu Verhärtungen, weil die Verantwortlichen den Verlust ihrer Autorität abzuwenden suchen. Fanatische Hindus in Indien wehren sich gegen die kulturelle Öffnung ihres Landes und beanspruchen für ihre Religion (bzw. deren intolerante Version) den Vorrang.
(5) Matthäus 6,22-23.
(6) Existentialismus und Feminismus standen dieser Entwicklung, die im Streben nach Wohlstand im Nachkriegseuropa einsetzte und von der Pille begünstigt wurde, Pate.
(7) vgl. „42 Millionen Abtreibungen weltweit“ mit dem Link zur globalen Abtreibungs-Studie.
(8) Den Garten bebauen und bewahren, ist und bleibt der Auftrag der Menschen, seit dem Paradies (1. Mose 2,15). Im Zeitalter der Bio- und Nanotechnologie ist zu überlegen und zu entscheiden, welche verlockend aussehenden Früchte nicht gepflückt und gegessen werden dürfen, 2,16-3,7.
(9) Jesus erzählte die Geschichte von dem einen abgeirrten Schaf, das der Hirte sucht, bis er es findet, und schloss: „So wird man sich auch im Himmel mehr freuen über einen Sünder, der umkehrt, als über 99 Gerechte, die keiner Umkehr bedürfen“, Lukas 15,7.
Neuwerden und Versöhnung: 2. Korinther 5,17-18. Der Apostel Paulus fokussierte hier auf einen, seinen primären Auftrag, da er unter dem Eindruck stand, dass „die Gestalt dieser Welt vergeht“, 1. Korinther 7,31.
(10) Klaus-Peter Hertzsch im 1989 gedichteten Lied „Vertraut den neuen Wegen, auf die der Herr euch weist“, Reformiertes Gesangbuch 843.
(11) Paulus legte in vielen seiner Briefe den Einbruch der neuen Welt Gottes in die bestehende Welt dar, besonders ausführlich in 1. Korinther 15, dem gewaltigen Text über Auferstehung.
(12) Offenbarung 11,15.
(13) Offenbarung 21,3-4.
(14) Gott wartet auf Menschen, die umkehren: „Habe ich etwa Gefallen am Tod eines Ungerechten?, Spruch Gottes des Herrn. Nicht vielmehr daran, dass er zurückkehrt von seinen Wegen und am Leben bleibt?“ Ezechiel 18,23.

Datum: 28.12.2007
Autor: Peter Schmid
Quelle: Jesus.ch

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