Jesus hätte im Mistery Park keinen Platz – Interview mit Erich von Däniken

Presse
Erich von Däniken
Mystery Park

Pyramiden, die Steine von Stonehenge – alles was man in einem gutsortierten Rätselpark halt so braucht, steht im Berner Oberland. Alles? Nicht ganz. Jesus von Nazareth, sein kleines Dorf im ehemals Fruchtbaren Halbmond, fehlt. Warum? Mistery Park-Chef Erich von Däniken nimmt Stellung und Livenet.ch nennt die Gründe, warum Jesus im Park falsch am Platz wäre.

Livenet.ch: Kommt Jesus im Mistery Park vor?
Erich von Däniken: Nein, er kommt nicht vor. Im Mistery Park geht es um Rätsel in der Archäologie und Mythologie, über Dinge, die mindestens 3000 bis 4000 Jahre alt sind. Das Drama um Jesus ist jünger.

Wäre er mit seinen Wundern nicht gut geeignet?
Schauen Sie, die Wunder von Jesus sind Glaubensache. Wer daran glaubt, braucht keine Beweise, denn einen Glauben muss man nicht beweisen. Im Mistery Park hingegen geht es um offene oder auch umstrittene Fragen in der Wissenschaft.

Was haben Sie über ihn herausgefunden?
Wir wissen alle, dass die Bibel aus dem alten und neuen Testament besteht. Dinge aus dem alten Testament waren immer wieder Bestandteil meiner Untersuchungen. Dinge aus dem neuen hingegen nicht. Die Jesusfigur ist die Geschichte des neuen Testaments.

Was haben Sie aus dem alten Testament erforscht?
Ich habe mich ausführlich mit dem Propheten Hesekiel auseinandergesetzt. Hesekiel gibt einen Bericht über ein Erlebnis, und schildert das Erlebnis in der ersten Person. Also in der Ich-Form. Er beschreibt, wie er ein Fahrzeug sieht, das aus den Wolken hernieder fährt, er beschreibt Flügel, Metallbeine, und sogar den Lärm, den dieses Fahrzeug verursacht. Die gläubigen Theologen erkennen darin eine Vision. Sie sind der Meinung, Hesekiel beschreibe den Thronwagen auf dem der liebe Gott sitze.

NASA-Wissenschaftler und viele andere, erkennen hinter Hesekiels Beschreibung hingegen etwas technisches. So eine Art von Zubringerschiff. Der ganze Hesekiel ist eine Frage der Deutung und die Deutung wiederum, oder auch Exegese, wie man es nennt, ist eine Frage des jeweiligen Zeitgeistes.

Welchen Bezug haben Sie zu Jesus?
Persönlich bin ich katholisch aufgewachsen. Und zwar sechs Jahre lang in einem Jesuiteninternat. Ich habe Teile des alten Testaments vom griechischen ins lateinische, und vom lateinischen ins deutsche übersetzen dürfen. Jetzt ist allgemein bekannt, dass ich die Meinung vertrete, vor vielen Jahrtausenden seien Ausserirdische hier gewesen. Unsere Vorfahren steckten damals in der Steinzeit und begriffen nicht, was sich abspielte. Irrtümlicherweise glaubten unsere Vorfahren diese Ausserirdischen seien Götter. Obschon wir alle wissen, dass es keine Götter gibt.

Nehmen wir mal an, ich hätte recht mit meinen Ansichten, so müsste die nächste Frage lauten, woher kamen denn diese Ausserirdischen? Jetzt könnte man unterstellen, diese Ausserirdischen seien ihrerseits von anderen Ausserirdischen befruchtet worden. Jetzt könnte man dieses Spielchen weiterspielen bis ins endlose, denn im Universum haben wir genug Zeit und Raum. Doch irgendwann landen wir am Ende der Fahnenstange. Dann werden wir ganz klein und bescheiden und gestehen mit jeder Religion: Am Anfang war Gott. Ich habe meinen lieben Gott nie verloren, und bin einer der wenigen Menschen, die tagtäglich noch beten.

Glosse

Jesus wäre am falschen Ort

Jesus im Mistery Park - das wäre unweigerlich das Ende dieser Anlage. Käme Jesus, dürfte sich für den Mistery Park folgender Super-Gau abspielen:

Imbissbuden: Viele hungrige Mäuler sind im Park. Die Reaktion von Jesus hatten wir doch schon mal: Er kauft ein paar Hot Dogs, lässt diese verteilen und oh Mistery, respektive Wunder: Immer mehr Hot Dogs sind im Umlauf. Die handvoll reicht für sämtliche Besucher und zuletzt sammelt man einen halben Zentner, der übriggeblieben ist, ein. Der wird in ganz Interlaken verteilt. Die Park-Gastronomie ist in wenigen Tagen pleite.

Pyramiden: Jesus ruft sämtliche Pharaonen und Mitbegrabenen heraus. Das Ende des Totenkults. Die Wiederbelebten berichten aus ihrer Zeit, sämtliche Misterys sind im Nu enthüllt.

Souvenir-Laden: Sämtliche Bücher und Videos sind nach den Pharaonischen Enthüllungen auf einen Schlag wertlos. Dafür erklärt Jesus das «Jesus-Video» als authentisch. Der Laden wird in «Brunnen Bibelpanorama» umgetauft und erzielt Rekordumsätze.

Gesamtbundesrat: Die Geschehnisse im Oberland gehen auch an Bundesbern nicht spurlos vorüber: Der Bundesrat tritt geschlossen der von Jesus geeinten EDU/EVP bei.

Swiss: Die bis anhin marode Fluggesellschaft ist auf einen Schlag saniert. Sie fliegt neu 23'652 Destinationen an, Tendenz steigend. Die rund 2,5 Millionen Schweizermissionare sind offenbar flott unterwegs.

Datum: 07.08.2003
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet.ch

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