Einfach mal reinklicken?

Was mich die Erfahrung mit «Game of Thrones» lehrte

Ein Bekannter von mir schwärmt begeistert von «Game of Thrones». An einem freien Abend probierte ich mal, in die Serie reinzukommen. Ich suchte mir eine Folge aus und klickte rein – mit dem Ergebnis, dass ich nach 15 Minuten entnervt ausschaltete. Kein Wunder, nicht wahr?
Game of Thrones

Ich verstand einfach nicht, worum es ging. Wer ist hier wer? Warum tun die das? Worum geht's überhaupt? Zu viele Fragen. Ich schaltete ab.

Natürlich: ich hätte mir zuerst die Storyline anschauen sollen, um wenigstens die groben Linien zu verstehen. Und ich hätte Geduld haben sollen – mehr hinschauen, mehr verstehen, mich mehr in die Geschichte reindenken.

Mir schoss der Gedanke durch den Kopf: Machen wir es mit Gott nicht auch so? Wir lesen die Zeitung, haben Fragen. Warum geschieht so viel Böses? Wie kann ein liebender Gott so viel Elend zulassen? Das ist so kompliziert! Wir «klicken rein», wollen sofort eine Antwort und verstehen es nicht – genauso wenig, wie ich eine X-beliebige TV-Serie verstehe, wenn ich mich nur mal kurz reinhänge. Was bei «Game of Thrones» selbstverständlich gewesen wäre – ist das nicht bei dem viel grösseren Welt- und Menschheitsdrama noch viel wichtiger?

Die Storyline verstehen

Wenn wir wenigstens eine Ahnung bekommen wollen, worum es in der Weltgeschichte geht, sollten wir die Storyline lesen. Die Bibel gibt uns nicht weniger als die grosse Geschichte, die hinter dem Welt- und Menschheitsdrama steht. Da ist ein Gott, der die Welt mal perfekt gestaltet hat. Ganz am Schluss kreierte er Menschen, die er lieben wollte und die er darum mit einem freien Willen ausrüstete. Mit dem prompten Ergebnis, dass sie sich von ihm lossagten und in eigener Regie zu handeln begannen. Was wiederum ein ziemliches Chaos auf der Welt anrichtete.

Das konnte und wollte der Schöpfer des Ganzen aber nicht auf Dauer mitansehen. Darum dachte er sich einen Weg aus, dieses Chaos zu heilen, ohne die Freiheit seiner Geschöpfe zu verletzen. Er wurde selbst so ein Geschöpf und bezahlte die Busse für alles geschehene Unrecht mit seinem eigenen Leben. Er gab sich dem Tod in die Hände - und besiegte ihn dann von innen, indem er wieder auferstand.

Mitten im Konflikt

Jeder Mensch, der das verstand und akzeptierte, konnte in Ordnung kommen und geheilt werden. So fing Gott an, über einzelne Menschen und über Strukturen seine kaputte Schöpfung langsam zu erneuern. Es gibt noch eine Menge Kämpfe, aber die Anfänge und die ersten Anzeichen einer Neuen Welt sind schon da – der Tod hat nicht mehr das letzte Wort, und immer wieder werden Menschen, Beziehungen und Strukturen geheilt. Wir stehen noch mitten in der Konflikt-Zeit, aber Gott hat versprochen, dass sich, trotz aller Widerstände, eines Tages Himmel und Erde vermählen und dann die «Schöpfung 2.0» losgehen wird. Diesmal ohne Chaos und Katastrophe. Am Schluss des «Games» wird nur einer auf dem «Thron» sitzen.

Mehr als Zuschauer

Natürlich ist das die ganz grosse Linie, nur kurz zusammengefasst. Aber sie hilft uns, vieles zu verstehen – z.B. warum Gott nicht bei jedem Unglück direkt eingreift oder es verhindert. Beides – das alte, Böse und das neue, Gute – wachsen und reifen aus. Eines Tages wird Jesus, der neue Herr der Welt, erscheinen und das Böse ausräumen. 

Gott lädt uns ein, nicht nur Zuschauer in dieser Welt-Geschichte zu sein, sondern uns auf seine Seite zu schlagen, uns Jesus als Herrn zu unterstellen – und dann mit ihm und Millionen von anderen Christen zusammen Seine Zukunft zu gestalten. Das ist noch viel besser als nur zuzuschauen. Wer sich als Christ für das Reich Gottes engagiert, ist nicht einfach ein Vertreter eines dahinwelkenden christlichen Abendlandes, sondern ein Pionier von Gottes neuer Schöpfung. Und das, auch wenn wir heute noch nicht alle Details der Story verstehen.

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Datum: 16.09.2015
Autor: Reinhold Scharnowski
Quelle: Jesus.ch

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