Dov Ben-Meir: «Israel verteidigt auch den Westen»

Israel kämpft gegen die Hisbollah. Deshalb steht Israel am Pranger. Mit einem offenen Brief in Deutschland und der Schweiz verteidigt Dov Ben-Meir Israel. Ben-Meir war Vizepräsident im israelischen Parlament. Livenet.ch sprach mit dem Ex-Knesset-Vize.
Hass wird in Kinderherzen gepflanzt.
Dov Ben-Meir, Ex-Vizepräsident des israelischen Parlaments.
Solche Bilder sieht man selten: Katyusha-Raketen werden gegen Israel abgefeuert.
Die Hisbollah, die «Partei Allahs».

Dov Ben-Meir kämpft um Verständnis für den Kampf welcher Israel führt. Zuerst habe er gedacht, es handle sich «nur» um neue Terrorangriffe. Drei Soldaten wurden entführt. Raketen schlugen ein. Aus den bekannten «Scharmützeln» wurde jedoch ein neuer Schauplatz des Kampfs. «Israel ist in Gefahr», sagt Ben-Meir. «Die Hisbollah hat 12'000 Raketen. 2300 feuerten sie schon gegen uns. Im Norden Israels sitzen 1,5 Millionen Menschen seit einem Monat in den Luftschutzkellern.»

Welche Lösung sehen Sie für diesen Konflikt?
Dov Ben-Meir: Früher kämpfte Jassir Arafat vom Libanon aus gegen uns. Heute tut das die Hisbollah. Israel muss deren Raketen ausschalten. Jeden Tag werden wir von 200 Raketen getroffen. Was wäre in der Schweiz los, wenn Genf oder Bern so beschossen würde? Das Problem ist, dass sich die Hisbollah in Häuser und Garagen von Zivilisten versteckt. Darum setzen wir Bodentruppen ein. Wir müssen sie erwischen, sonst hören sie nicht auf, uns zu beschiessen.

Wie beurteilen Sie die Lage?
Unser Volk wird seit über 2000 Jahren angegriffen. Auch heute. Über 2300 Raketen hat man gegen uns abgefeuert. Rund 10'000 Häuser wurden beschädigt. Mehr als 100 Menschen starben. Aber in der Welt heisst es, wir seien die Aggressoren. In Europa demonstriert man gegen uns – nicht gegen die Hisbollah. Die UNO steht uns feindlich gegenüber. Zwar wurde ein Holocaust-Gedenktag eingerichtet. Aber ich finde, der UNO-Generalsekretär sieht Juden lieber tot als lebendig.

Die Bibel spricht von Versöhnung. Sehen Sie da einen Ansatz?
Christen reagieren gut auf meinen offenen Brief. Sie teilten mir mit, dass sie täglich für Israel beten. Beten, dass wir nicht angegriffen werden. Ich hoffe dass das geschieht, mit Gottes Hilfe. Christen und Juden haben den gleichen Gott.

Im Libanon leben auch Christen – auch sie leiden unter den Angriffen...
Leider verschanzen sich die Hisbollah-Kämpfer hinter Zivilisten. Aber wir gehen nicht so vor, wie die Russen in Tschetschenien. Die zerstörten dort Häuser, Dörfer, Städte. Wir tun das nicht. Wenn wir Zivilisten treffen, tut uns das sehr Leid.

Sie sagen, Israel verteidige den Westen.
Osama bin Laden schrieb den Amerikanern einen Brief. Er versprach, Amerika würde nicht mehr angegriffen, wenn es sich zum Islam wendet. Demonstrieren die Moslems in Europa, skandieren sie: «Der Islam wird die Welt beherrschen!»

Wir verteidigen nicht nur Israel, sondern auch das Judentum und die Christenheit. Beide werden von radikalen Moslems angegriffen.

Websites
Dov Ben-Meir’s Brief erschien an verschiedenen Orten. Stellvertretend dieser Link:
http://www.digberlin.de/SEITE/benmeir.php

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Datum: 12.08.2006
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet.ch

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