Soll Israel jetzt einen König kriegen?

Josef Dayan will, dassIsrael wieder ein Königreich wird. Und zwar nicht irgendwann, sondernschon bald. Es gibt auch schon einen möglichen Anwärter auf den Thron:genau diesen schillernden Rabbi, dessen Wurzeln bis zum biblischenKönig David reichen sollen.
Noch ist Ariel Sharon Regierungschef.
Aber Rabbi Josef Dayan will ein Königreich installieren.
Und zwar nicht erst in zig Jahren.
Dayan glaubt, dass jetzt die Zeit dafür reif ist.

JosefDayan. Er sorgte mit seinen Todeswünschen gegen Premierminister ArielSharon für einen Aufschrei des Entsetzens. Eine säkulare Demokratie mitsäkularen Parteien hält Dayan für falsch. Er will eine Monarchie. Und:Nein, es stimme nicht, dass er König werden wolle. Aber er wolle dasKönigreich installieren. Wer dann auf dem Thron sitzt, das sei inGottes Hand.

Rabbi Josef Dayan, Sie wollen in Israel ein Königreich errichten. Was sind Ihre nächsten Schritte?
RabbiJosef Dayan: Sobald Israel wieder ein Land ist, hat es drei Dinge zutun: einen König ernennen, den Tempel wieder aufbauen und die FruchtAmaleks zerstören. Wir nennen uns das «Forum der drei Vorschriften» undbereiten die Sachen des Königs vor; zum Beispiel die Krone, das Wappen,Kleider und anderes. Wir bereiten das vor, was jeder Jude täglichzweimal betet: nämlich dass der König kommt. Wir besuchen Schulen underklären, was wir tun. Wir merken, dass das Interesse wächst.

Sie sagen, Sie würden aus Davids Linie stammen. Wie haben Sie das herausgefunden?
Dasist eine schöne und wichtige Geschichte. 1968 mussten wir wegen einerBeerdigung überraschend nach Israel. Wir lebten damals in Mexiko. Inalten Ahnenregistern hat man das dann entdeckt, und mein Vater erzähltemir davon. Mein Interesse wuchs, und ich begann eine gründlicheRecherche in alten Unterlagen. Ich entdeckte eine Generation um dieandere und stellte fest, dass wir aus dieser Linie stammen. Immer mehrDokumente haben das bestätigt.

Wie viele Menschen aus Davids Linie kommen für die Thronfolge in Frage?
Essind vier Familien. Manche sagen, ich sei es. Das ist aber nicht dasWichtigste. Es ist in Gottes Hand. Wir müssen zur Thora zurückgehen undder Prophetie glauben. Wir glauben, dass nun die Zeit des neuen Königsgekommen ist.

Was wird der König tun?
Erist niemandem ausser Gott Rechenschaft schuldig. Der König führt einunabhängiges freies Land. Wer uns [den König und seine Getreuen; Anm. dÜbersetzers] mag, der mag uns. Wer uns nicht mag, eben nicht. Zweitenssoll er die verheissenen Grenzen herstellen. Diese reichen bis in denIrak. Und drittens müssen die Araber das Land verlassen. Wir werden einKönigreich sein und nicht wie heute mit uns spielen lassen. Heutewerden wir von ihnen blindlings getötet. Aber wir wollen ein richtigesjüdisches Land sein.

Sehen Sie sich als Erfüllung einer Prophezeiung?
Keine Frage. Alle Prophezeiungen erfüllen sich immer mehr. Wir sind nahe an ihrer vollständigen Erfüllung.

Wie soll dieses Königreich etabliert werden?
Niemand weiss, wie das geschehen wird – bis es geschehen ist.

Könnte auch Jesus Christus der neue König sein?DerKönig kommt, wann er kommt. Da habe ich nichts zu bestimmen und darüberzu diskutieren. Und wenn er [Jesus Christus, Anm. des Übersetzers] eswäre, dann habe ich dazu genauso wenig zu sagen.

Und was sagen die Politiker dazu?
Die sind sie natürlich dagegen, weil man sie dann nicht mehr wählen kann.

Das Königreich wird das bestehende System ersetzen?
DerKönig ist alles. Und dieses Königreich ist nicht bloss ein dummesSpielchen wie das in England. Die jetzige Regierung kann nicht bleiben.Schon früher war Salomo das Recht. Oder David war das Recht. Sofunktioniert dieses System.

Webseite: www.malchut-israel.org

Kommentar

von Lothar Mack

Nichts Neues unter der Sonne


Israelsoll also wieder ein Königreich werden, ein richtiges, mit einemHerrscher, der selber das Recht ist. Grenzen, Verfassung, Nachbarn?Gott selber werde das in die Hand nehmen und Israel zu alt-neuer Grösseführen. "Die Prophezeiungen" hätten es ja angekündigt. Meinenjedenfalls Rabbi Dayan und seine Gefährten. Und lassen dabei schon maldezent einen Hinweis auf einen ganz weltlichen Anwärter fallen: denChef selber, Rabbi Dayan.

Neue Töneaus Israel? Es hört sich so an. Wer hingegen ein bisschen 'was vonJesus und seiner Zeit weiss, der muss hellhörig werden. Dennverblüffend ähnliche Erwartungen lagen auch damals in der Luft: derRetter, der sein Volk von der Unterdrückung befreit; der König, derwieder Recht spricht wie zur guten alten Zeit; der Gesalbte, von Gottselbst eingesetzte Herrscher. Die damaligen – nichtbiblischen –Schriften waren voll von derartigen "Prophezeiungen". «Hosianna demSohn Davids» jubelte die Menge ihrem König zu.[i]

Was die gleiche Menge nur wenige Tage später brüllte, ist ebenfalls überliefert: jenes grauenvolle «Kreuzige ihn!».[ii]Warum dieser krasse Wechsel? Weil jener König, der da antrat, ganzanders regierte als man es sich vorgestellt hatte. Eben nicht mit Prunkund Macht von einem herrlichen Tempel aus, sondern in einer Liebe, mitder er sein eigenes Leben für das Volk hingab. Denn sein Reich sei"nicht von dieser Welt", hatte er bekannt.[iii]

RabbiDayan und seine Gefolgsleute laufen Gefahr, genau dasselbeMissverständnis ein weiteres Mal zu zelebrieren. Aber vielleicht mussein Irrtum noch einmal seine volle Gestalt angenommen haben, bis er alserledigt gilt. Und bis der Weg frei ist für den, der tatsächlichgeschickt war «zur Erleuchtung der Heiden und zur Verherrlichung deinesVolkes Israel»,[iv]nämlich den Messias und König Jesus. Er wird wiederkommen. Aber dannwird jeder steinerne Tempel zu klein und zu unwürdig sein. Nichtselbsternannte Höflinge sind dann seine Getreuen, sondern die ihn schonjetzt verehren – «aus jedem Volk», wie der Jude Petrus erkennen mussteund durfte.[v]

Dayans Wurzeln

RabbiJosef Dayans Stammbaum «Gens Dayanica» soll ums Jahr 1620 von RabbiKehahar verfasst worden sein. Die Familie habe in Syrien (Allepo)gelebt und ihren Stammbaum sehr gut gekannt. Hier die Übersetzung ausdem Hebräischen ins Englische:

Mordechai HaDayan Zalhah son ofMoshe HaDayan son of Seadia HaDayan son of Moshe HaNasi son of OvadiaHaNasi son of Zedaka HaNasi son of Ovadia HaNasi son of Moshe HaNasison of Seadia HaNasi son of Zedaka son of Ovadia son of Yehuda HaNasison of Shelomo son of Moshe son of Seadia HaNasi son of Yosef HaNasison of Zechariah son of David son of Hayim son of Yishai HaNasi son ofAzaria HaNasi son of Shelomo son of Y[e]oshia son of Zakai son ofYehuda HaNasi son of David HaNasi son of Yehuda son of Yitzhak son ofNehemia son of Shelomo HaNasi son of Zakai HaNasi son of Hesedia[Hasdaya] son of Bustanai HaNasi who survived from the remnants of theHouse of David as it is well known that he survived from the House ofDavid son of Hofnai [Kofnai] son of Chuna son of Hanina HaNasi son ofMaremar son of Huna son of Rav Kahana son of Natan HaNasi son ofNehemia son of Kahana son of Hochna son of Natan of Zuzita son of HananHino HaNasi son of Shafat son of Yohanan son of Hizkia HaNasi son ofShemaia HaNasi son of Shechania son of Ovadia son of Yeshaya HaNasi sonof Hesedya HaNasi son of Berechya son of Hanina son of Meshulam HaNasison of Zerubabel Resh Galuta of Isr’ [abbrev. = Israel] son ofShealtiel who beseeched the Court in Heaven and was released from hisvow, son of Yehoyahin the King son of Yehoyakim son of Yoshiahu King ofYehuda son of Amon son of Menashe son of Hizkiahu King of Yehuda son ofAhaz son of Yotam son of Uziahu son of Amaziahu son of Yehoash son ofAhaziahu son of Yehoram son of Yehoshafat King of Yehuda son of Asa sonof Aviya son of Rehavam King of Yehuda son of King Shelomo who isYedidya son of King David, who established the dynasty of the Messiahof the Lord of Yaakov, the pleasant singer of Israel.


[i] Matthäus 21,9
[ii] Matthäus 27,22
[iii] Johannes 18,36
[iv] Lukas 2,32; eine Weissagung des alten Propheten Simeon über dem Jesuskind.
[v] Apostelgeschichte 10,35

Datum: 16.07.2005
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet.ch

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