Tawfiq Cotman-El

Mein langer Weg zu Jesus

Als Kind bemüht sich Tawfiq Cotman-El, ein guter Muslim zu sein. Doch immer hat das Gefühl, er könne er nicht genügen. Als Jugendlicher sucht er Bestätigung in Party und Drogen. Doch Identität findet er an ganz anderer Stelle.
Tawfiq Cotman-El
Mutter von Tawfiq Cotman-El

Obwohl ich in den USA aufwuchs, war meine Familie streng muslimisch. Mein Vater arbeitete in der Moschee und auch ich bemühte mich immer ein guter Muslim zu sein. Mein Glaube sagte mir, wer ich bin. Und trotzdem hatte ich immer das Gefühl, nicht gut genug zu sein. Ich betete nicht genug, ich kannte nicht alle Suren auswendig. Und weil ich mich über meinen Glauben definierte, fühlte ich mich immer wertlos.

Es war meine Mutter, die erste Zweifel am Islam hegte. Sie ärgerte sich über die radikalen Islamisten, die brutal Blut vergossen und sich dabei auf den Koran bezogen. Damit wollte sie nichts zu tun haben. Meine Mutter wurde spürbar unglücklicher mit unserem Glauben und fühlte sich nicht mehr wohl als Muslima.

Deshalb und wohl auch, weil die Gegend, in der wir lebten, immer gefährlicher wurde, zog meine Mutter mit uns vier Kindern in einen anderen Bundesstaat. Mein Vater blieb und arbeitete weiter für die moslemische Gemeinde.

Neuanfang

Jetzt lebten wir in Texas. Nach einiger Zeit fing meine Mutter an, in eine Kirche zu gehen und wurde sogar Christ. Wir Kinder waren ziemlich geschockt.

Dennoch mussten wir sie jeden Sonntag in die Kirche begleiten. Das war nicht leicht für mich, denn dort sollte ich nun das glauben, wofür man im Islam in die Hölle kam. Nur widerwillig ging ich mit und die Ablehnung meiner Mutter und ihrem Gott gegenüber wuchs.

Mein alter Glaube geriet immer mehr in den Hintergrund. Mein Vater und die Moschee waren so weit weg.

Wer bin ich?

Als Jugendlicher suchte ich Bestätigung in der Hiphop-Szene. Ich sehnte mich danach, dazuzugehören und ging völlig auf in der Musik. Ich fing an, selbst zu rappen, war jede Nacht auf Partys und rauchte heimlich Gras.

Irgendwann zog ich zu meinem Cousin und verdiente mir ein wenig Geld, indem ich Drogen verkaufte. Ich war jetzt nur noch high. Meine Mutter bestand aber weiter darauf, dass ich sie in den Gottesdienst begleite.

Als mein Cousin erfuhr, dass ich in eine Kirche ging, warf er mich raus. Das war also mein Leben. Ich hatte nichts, war ein Niemand und wusste nicht, was aus mir werden sollte.

Gebet mit Folgen

In dieser Lebensphase ging es mir wirklich schlecht. Zum ersten Mal seit langem wandte ich mich an Gott. Ich wusste zwar nicht, wer er ist, aber ich bat ihn um Hilfe. Ich brauchte irgendeine Perspektive.

Über meine Mutter bekam ich einen Nebenjob auf einer christlichen Konferenz, bei der auch eine Hiphop-Band auftrat. Als sie von Jesus erzählten, war ich gefesselt. Plötzlich kam all das, was ich von meiner Mutter und in der Kirche gehört hatte, wie ein Puzzle zusammen. Ich sah mit einem Mal das ganze Bild, und es machte Sinn.

Nach dem Konzert unterhielt ich mich mit den Musikern. Sie luden mich ein, nach Jesus zu suchen und selbst herauszufinden, ob es ihn gibt und wer er ist. Alles, was sie mir erzählen könnten, wäre nur ein Abklatsch der Realität. Ich sollte Gott selbst kennenlernen.

So fing ich an, in der Bibel zu lesen und nach Gott zu suchen. Und was ich fand, war besser als alles.

Auf dem richtigen Weg

Tatsächlich habe ich selbst erfahren, dass es Gott gibt. Dass er Gebet hört und dass er ein Vater und Freund ist, wie es in der Bibel steht. Durch Jesus habe ich meine wahre Identität gefunden: Ich bin wertvoll, egal was ich leiste. Gott liebt mich so sehr, dass er sogar seinen Sohn für mich opferte. Dass Jesus bereit war, für meine Schuld zu sterben, damit ich frei sein kann, ist das Grösste, was ich je erlebt habe.

Inzwischen bin ich verheiratet und habe drei Kinder. Wenn ich darüber nachdenke, wie Gott mein Leben verändert hat, kann ich nur dankbar sein. Was für ein Glück, dass ich Gottes Gnade kennenlernen durfte. Ich muss mich nicht mehr selbst erlösen durch Regeln und Gebete. Durch Jesus bin ich kein Sklave Gottes mehr, sondern ein Kind Gottes.

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Datum: 02.04.2016
Autor: Miriam Hinrichs
Quelle: jesus.ch cbn.com

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