„Was tut Gott eigentlich für uns?“

Kinder in der Koranschule
Das Einhalten der Fastenzeit Ramadan gehört zu einer der fünf Säulen des Islams

Die Peul sind ein wanderndes Volk und leben über ganz Westafrika zerstreut. Während dem Ramadan, islamischer Fastenmonat, begann Gottes Geschichte mit drei Peul in einem Nachbarland Guineas.

Drei Männer, Familienväter, sind in der Tageshitze am Holzfällen im Busch. Als gute Moslem fasten sie selbstverständlich, trotz der Schwerarbeit. Fasten heisst kein Essen und Trinken bis Sonnenuntergang! Plötzlich richtet einer von ihnen an seine Kollegen die Frage: „Was habt Ihr in euren Rucksäcken?“ – „Wasser zum Trinken nach dem Fastenbrechen“, sagt der eine; „etwas Brot“, antwortet der zweite. „Ich habe Zucker dabei“, fügt derjenige an, der die Frage gestellt hat. Schweigend arbeiten sie eine Weile weiter.

Dann wieder der erste:“ Könnt ihr mir einmal erklären, wieso wir uns hier abrackern, während Gott nichts für uns tut? Wir fasten und leiden für Gott; aber was tut er eigentlich für uns?“ – „Gute Frage“, meinen die beiden andern; „aber das wissen wir auch nicht.“ Wieder arbeiten sie weiter. Plötzlich unterbricht der erste seine Arbeit, geht zu den Rucksäcken, holt das Wasser, das Brot und den Zucker hervor. Setzt sich hin und beginnt zu essen.

Die beiden andern sind baff. „Ich habe genug. Ab heute faste ich nicht mehr“, erklärt der erste bestimmt. „Du hast recht“, stimmen seine Gefährten ein und setzen sich zu ihm. So essen und trinken sie alle drei. Nach einer Weile überlegt einer: „Jetzt sind wir also keine Moslem mehr. Aber jeder muss eine Religion haben. Was sollen wir denn jetzt tun?“ Ein anderer meint: “Die Christen sind gute Leute. Sie stehlen nicht und lügen nicht. Schliessen wir uns doch ihnen an.“

So findet der nächste Sonntag die drei Peul in der Kirche. Sie verstehen kaum etwas von der Sprache, die dort gesprochen wird. Die Art zu beten ist ihnen fremd. Keiner kümmert sich um sie. Doch sie sind entschlossen, bei den Christen zu bleiben. Nach dem dritten Sonntag werden sie von einem weisen alten Mann in ihrem Dorf angesprochen: „Gibt es in eurer Kirche noch andere Peul?“, will er wissen. „Nein, wir sind die einzigen“, lautet die Antwort. „So geht und sucht, ob ihr noch irgendwo einen andern Peul findet, der Christ ist. Denn überall, wo etwas Rechtes getan wird, finden sich auch Peul. Findet ihr bei den Christen keinen, dann lasst die Sache fahren.“

Die drei Männer befolgen den Rat. Überall fragen sie herum. Fast schon wollen sie aufgeben. Da, endlich, weist einer ihnen den Weg zu einem Peul, der Christ ist. In seinem Haus trifft sich eine kleine Gemeinde von Peul Christen, die in ihrer Sprache und auf ihre Art Gott anbeten. „Bist du wirklich Peul und Christ?“, „Ja, ich bin Peul und Christ und freue mich, euch zu sehen!“ Das ist der ungewöhnliche Anfang dieser drei Peul mit Jesus.

Jenny Koelbing lebte 10 Jahre unter Moslems in Guinea. Evangelisation und Jüngerschaftstraining waren ihre Hauptaufgaben. Als Mitarbeiterin des WEC wird sie im Projekt Action VIVRE mitarbeiten.

Die fünf Säulen des Islam

Glaubensbekenntnis: „Es gibt keinen Gott ausser Gott, und Mohammed ist der Prophet Gottes.“ Die Rezitation dieser Fromel kann für die Bekehrung zum Islam als ausreichend angesehen werden.
Gebet: Moslems sollen fünfmal täglich beten – allein, gemeinsam oder in der Moschee.
Fasten (Ramadan): Während des Fastenmonats dürfen Moslems zwischen Sonnenaufgang und –Untergang weder essen, trinken, rauchen und noch Geschlechtsverkehr haben.
Almosen: Moslems müssen 2 ½ % ihres Einkommens und bestimmte Güter für wohltätige Zwecke geben.
Wallfahrt: Jeder Moslem soll einmal im Leben nach Mekka pilgern.

Datum: 08.06.2003
Quelle: SAM

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