November: Leben, Tod und Auferstehung

Was passiert nach dem Tod? Sehr viele Menschen wissen es nicht – oder wollen es jedenfalls, am Telefon befragt, nicht sagen. Auffallend: Der Ungewissheit über das Jenseits – das Land, aus dem niemand zurückkommt – können die meisten keinen Glauben an die Auferstehung entgegenhalten.

Zur Zeit der fallenden Blätter haben mehrere Deutschschweizer Kirchenboten das Thema Tod und Jenseits aufgegriffen. In einer Umfrage wurden 1026 Personen am Telefon gefragt: Was glauben Sie, was nach dem Tod mit Ihnen passiert? Die Antworten (mehrere waren möglich) lassen denken, dass der Auferstehungs-Glaube dem Volk abhanden kommt. Der Glaube an die Auferstehung der Toten, der darauf fusst, dass Jesus Christus von den Toten auferweckt wurde.

Verwirrung

Bloss eine von sieben Personen sagt nämlich, sie komme in den Himmel, ins Paradies, ins ewige Leben zu Gott. Eine von drei Personen macht sich keine Gedanken über das Dann oder weiss nichts oder nichts Klares zu sagen. Jede vierte Person geht davon aus, dass mit dem Zerfall des Körpers alles aus ist.

Die Antworten deuten auf ein Versagen der Landeskirchen angesichts der Flut esoterischer und fremdreligiöser Vorstellungen, die seit langem von säkularen Medien verbreitet werden. Verwirrung herrscht. Der Berliner Religionssoziologe Hubert Knoblauch mahnt zwar, das Ergebnis vorsichtig zu interpretieren. Doch ist für ihn klar: „Viele Christinnen und Christen wissen heute gar nicht mehr, was sie eigentlich glauben sollen – auch nicht im Bezug auf die letzten Dinge.“

Jesus: „Herr über Tote und Lebende“

Der Berner Schriftsteller und Pfarrer Kurt Marti gibt im Interview, das mehrere Kirchenboten abgedruckt habe, ein Beispiel für dieses Versagen. Da findet sich nichts von der Gewissheit und der Freude, welche die ersten Christen bestimmte. Sie bezeugten ebenso vielstimmig wie eindeutig, dass Jesus mit seiner Auferstehung Herrscher über die unsichtbare Welt wurde. „Leben wir, so leben wir dem Herrn, sterben wir, so sterben wir dem Herrn. Ob wir leben oder ob wir sterben, wir gehören dem Herrn. Denn Christus ist gestorben und lebendig geworden, um Herr zu sein über Tote und Lebende“: Diese Sätze schrieb der Apostel Paulus an die ersten Christen in Rom (Die Bibel, Römer 14,7-9).

Nach Marti wäre Jesus auferstanden „nicht in ein Jenseits, sondern ins Diesseits zu seinen Jüngerinnen und Jüngern“. Der 85-jährige Dichter verschweigt die Aussagen der Bibel zum ewigen Leben und zur letzten Welt, die Gott schaffen wird. Er spricht stattdessen von seinem „unendlichen Vertrauen in Gott. Er weiss, was nach dem Tode mit uns passiert. Ich weiss es nicht.“ Kann es sein, wie Marti meint, dass bei manchen, die für sich den Wunsch nach ewigem Leben hegen, Gott der Schöpfer und Herr der Weltgeschichte zu kurz kommt? Jedenfalls setzt die von ihm geforderte radikale Ausrichtung auf das diesseitige Leben – dass Christen alles dafür geben, die Welt „besser und gerechter zu machen“ – nicht voraus, dass man das Jenseits ausblendet. Im Gegenteil.

Stärker als der Tod

So wenig wir (im Sinn nachprüfbarer Erfahrung oder Erkenntnis) wissen können vom Land, aus dem niemand zurückkehrt, so klar darf unsere Gewissheit sein: Christus, der von den Toten Auferstandene, hat in jenem Land das Sagen. Er hat den Tod erlitten, aber ist nicht im Tod geblieben. „Gott hat ihn von den Wehen des Todes befreit und auferweckt; denn es war unmöglich, dass er vom Tod festgehalten wurde“, sagte der Apostel Petrus am Pfingsttag (Die Bibel, Apostelgeschichte 2,24).

Mit der Auferweckung von Jesus Christus hat Gott die letzte, ewige Welt zu schaffen begonnen, welcher der Tod nichts anhaben kann – die Welt, nach der sich vermutlich alle Menschen sehnen. Und mehr noch: Paulus redet davon, dass Jesus nach seiner Auferstehung, am Ende der Zeit, den Tod selbst entmachtet (Die Bibel, 1.Korinther 15,26).

Wir haben die Wahl: Entweder wir folgen den Aposteln und den Christinnen und Christen aller Zeiten, die sich an die Zusagen der Bibel hielten – oder wir lassen uns von anderen Stimmen bestimmen, die vom Verlöschen, vom Nichts oder vom Wiederkommen in einem anderen Körper reden. Wir können den alten Ägyptern, den Tibetern, Indern oder modernen Existenzphilosophen Gehör schenken – oder uns im Glauben an Jesus, den Auferstandenen, klammern und dieses Leben in bestimmter Hoffnung auf die ewige Gemeinschaft mit ihm leben.

Datum: 23.11.2006
Autor: Peter Schmid
Quelle: Jesus.ch

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