Gibt es Gott?

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Buchcover

Die Frage nach der Existenz Gottes bewegt immer noch die Gemüter. Zwei einander widersprechende Intellektuelle und Kenner der Materie stehen im Widerstreit in dieser Frage, wenn auch nur formal auf dem Papier.

Der Oxforder Professor Richard Swinburne will in den rational begründ- und ergründbarer Naturgesetze das Vorhandensein einer "überrationalen", religiösen Struktur erkannt haben, die er als Gott deutet - nachzulesen in seinem Buch "The Existence of God".

Beim Portal „freenet“ geht Harald Grobner dieser Frage nach. Swinburne Argumentation sei durchaus klassisch: Physik könne zwar, so Swinburne, die Naturgesetze des Universums offenlegen, warum aber solche Gesetze überhaupt bestehen, vermöge sie nicht zu sagen. Ähnlich verhielte es sich mit der Kosmologie, der Biologie, der Logik und der Chemie; kurz, der gesamten modernen Naturwissenschaft, wie sie etwa seit der Neuzeit besteht.

Gott und die Naturgesetze

Man könne Richard Swinburne durchaus beipflichten: Zu erklären, warum Naturgesetzlichkeiten überhaupt bestehen, liegt nicht an den Naturwissenschaften. Derjenige, der schon von der gesicherten Existenz eines übermächtigen Gottes ausgeht, wird wohl aus ihm die Existenz der Naturgesetze abzuleiten geneigt sein. Der Umkehrschluss sei aber nicht logisch gültig, kommentiert freenet. Salopp könne man sagen: Richard Swinburne sei eigentlich ein Fürsprecher der Philosophie; im Speziellen der Metaphysik und der reinen Geisteswissenschaften, nicht zwingend der Religion.

Schon Bertrand Russell habe einst, so freenet weiter über die logische Unrichtigkeit, aus dem Vorhandensein von Naturgesetzen auf das Vorhandensein eines göttlichen, alles lenkenden Wesens zu schliessen: Es gibt bekanntlich ein Gesetz, dass sich beim Würfeln nur etwa jedes 36. Mal zwei Sechsen ergeben; aber das betrachtet man nicht als Beweis, dass das Fallen der Würfel planmässig gesteuert wird. Im Gegenteil, wenn jedesmal zwei Sechsen kämen, würden wir dahinter eine Absicht vermuten. Sie sind statistische Durchschnittswerte, die sich aus dem Gesetz der Wahrscheinlichkeit ergeben, wodurch die ganze Frage der Naturgesetze viel weniger imponierend erscheint als früher. Freenet stellt deshalb die Frage: Warum soll Gott gerade diese Gesetze erlassen haben sollte, und keine anderen. Man könne nun mit dem Argument kommen, Gott habe die beste und allerbeste Welt für uns schaffen wollen.

Die Position des John L. Mackie

John L. Mackie hat sein Buch "The Miracle of Theism: Arguments for and against the Existence of God" bereits in den frühen achtiger Jahren veröffentlicht. Mackies knappe und klare Sprache, sein methodisches Vorgehen anhand bekannter und weniger bekannter Vorgängerwerke, darunter das Buch von Hans Küng "Gibt es einen Gott?" würden ihn als überlegten Autor auszeichnen. Er nähere sich dem Problem von der Warte des toleranten Atheisten, das solle nicht verschwiegen werden; ebensowenig, wie dass auch er einmal das bekannt zynische Descartes-Zitat gegen die religiöse Dogmatik in seinen Text einflocht: Es ist natürlich absolut wahr, dass man das Dasein Gottes glauben muss, weil es so in den Heiligen Schriften gelehrt wird, und dass man umgekehrt auf die Heiligen Schriften vertrauen muss, weil sie von Gott stammen.

Mackie durchforstet so manchen Klassiker der Philosophie nach seinen Gottesbeweisen und zeigt auch anhand schöner Beispiele, warum gerade der letzte Gottesbeweis aus der Sicht des Logikers schiefgehen musste. Seine kritische Feder stoppt auch nicht bei alten Bekannten wie Thomas von Aquin und modernen Zeitgenossen wie dem Deutschen Hans Küng.

Nur gut, dass die Bibel nicht die Existenz Gottes beweisen will, sondern allein auf den Glauben an Jesus und Gott besteht. Trotzdem äussert sich die Bibel auch zu diesem Thema. Etwa bei:

Römer, Kapitel 1, Vers 19: „Dabei wissen sie ganz genau, dass es Gott gibt, er selbst hat ihnen dieses Wissen gegeben. Gott ist zwar unsichtbar, doch an seinen Werken, der Schöpfung, haben die Menschen seit jeher seine göttliche Macht und Grösse sehen und erfahren können. Deshalb kann sich niemand damit entschuldigen, dass er von Gott nichts gewusst hat. Obwohl die Menschen Gott schon immer kannten, wollten sie ihn nicht anerkennen. Statt dessen beschäftigten sie sich mit belanglosen Dingen und konnten schliesslich in ihrer Unvernunft Gottes Willen nicht mehr erkennen.“

Oder bei 1. Korinther, Kapitel 3, Vers 19:
... "Er fängt die Klugen mit ihrer eigenen Klugheit und... "Der Herr durchschaut die menschlichen Gedanken in all ihrer Sinnlosigkeit."

Oder bei Kolosser, Kapitel 2, Vers 8:
„Lasst euch von keiner Philosophie oder irgendwelchem leeren Gerede einfangen. All das haben sich Menschen ausgedacht; aber hinter ihren Gedanken steht nicht Christus, sondern die Mächte dieser Welt. Nur in Christus ist Gott wirklich zu finden, denn in ihm lebt er ganz und gar."

Quellen: Livenet/Freenet

Datum: 11.11.2003
Autor: Bruno Graber

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