SEA zum Besuch des Dalai Lama

Dalai Lama

Das geistliche und politische Oberhaupt der Tibeter wird Anfang August acht Tage in der Schweiz lehren und Rituale durchführen; sein Besuch bietet den Medien willkommenen Stoff. Die Schweizerische Evangelische Allianz (SEA) weist in einer detaillierten Stellungnahme auf die Inhalte und Werte hin, die der Dalai Lama vermittelt und suggeriert – nicht bloss seinen Anhängern, sondern der gesamten Öffentlichkeit.

Als „Sanfte Weltmacht“ wird der Buddhismus des Dalai Lama im neuen Magazin „GEO“ beschrieben. Ein „Gott zum Anfassen“ vermittle Werte wie Frieden, Toleranz, Mitgefühl und Glück. In der Stellungnahme der SEA hinterfragen der Theologe Bruno Waldvogel-Frey und der Buchautor Martin Kamphuis diese Werte.

Waldvogel-Frey geht in einem ersten Teil den Gründen für die wohlwollende Aufnahme der tibetischen Flüchtlinge im Westen nach und zeigt, wie deren Wertschätzung davon ablenkt, dass mit der Integration dieser Menschen und ihrer Religion auch eine gezielte Missionsarbeit einhergeht.

Buddhismus: Selbsterlösung pur

In einem zweiten Teil stellt das durch das Buch „Buddhismus auf dem Weg zur Macht?“ bekannt gewordene Ehepaar Martin und Elke Kamphuis den Text aus dem 8. Jahrhundert vor, den der Dalai Lama in Zürich lehren wird. Er stammt vom buddhistischen Mönch königlicher Herkunft Shantideva und lautet in der deutschen Übersetzung „Anleitung auf dem Weg zur Glückseligkeit Bodhicaryavatara“.

Die beiden Autoren zeigen, dass unsere christlich-abendländisch geprägte Kultur Werte wie Mitleid und Glück inhaltlich anders füllt. Und während das Christentum Verantwortung gegenüber Gott, dem Schöpfer, lehre und die Erlösung durch Jesus Christus ins Zentrum stelle, sei der Buddhismus eine Kraft ohne Schöpfergott, in dem sich der Mensch selber zu erlösen habe. So sei der Mensch letztlich nur noch sich selbst verantwortlich. Dies habe weit reichende ethische Konsequenzen: Frauen- und Familienfeindlichkeit, Entsolidarisierung mit Armen und Leidenden sowie die Abwertung des sozialen Handelns.

Der Gott, der sich kümmert - durch Jesus Christus

Die SEA ruft deshalb Wissenschaft, Politik und die Medien auf, die Verdienste des Dalai Lama wohl zu würdigen, sich aber nicht für die missionarischen Anliegen des tibetischen „Gottkönigs“ einspannen zu lassen.

Weiter ermutigt die SEA die Kirchen, klar auf die Unterschiede zwischen Christentum und Buddhismus hinzuweisen und im christlich-buddhistischen Dialog Themen wie Sündenerkenntnis, Gnade, Vergebung und Erlösung nicht auszuklammern. Insbesondere solle darüber gesprochen werden, welche Bedeutung gerade die Schwachen und die Schwachheit in den Augen Gottes haben.

SEA-Dossier:
www.each.ch/sea/stellungnahmen/detail.php?id=0245581f6364512d21167f05140ae991

Datum: 26.07.2005
Quelle: SEA

Publireportage
Werbung
Livenet Service
Werbung