Kommentar

Meint Gott auch, was er sagt?

Unlängst berichtete «idea Spektrum», dass an einer Konferenz dazu ermutigt worden sei, die gleichen Werke wie Jesus oder noch grössere zu tun. Zwei idea-Ausgaben später stellte jemand diese Aussage in Frage, indem er schrieb, die Wunder Jesu liessen sich «auf keinen Fall übertreffen». Wer das Gegenteil behaupte, fördere «Selbstbetrug und Glaubensabfall».
Daniel Albietz

Meines Wissens war es Mark Twain, der sagte, dass ihn Bibelstellen, die er nicht verstehe, weniger beunruhigten als diejenigen, die er verstehe. Und ich meine, dass die Aussage in Johannes 14,12 klarer nicht sein könnte: «Ich versichere euch: Wer an mich glaubt, wird die Dinge, die ich tue, auch tun; ja, er wird sogar noch grössere Dinge tun.» Für den Fall, dass eine Aussage von Jesus nicht mit meiner Realität übereinstimmt, habe ich mir in letzter Zeit angewöhnt, die Ursache dafür eher bei mir und der geistlichen Grosswetterlage um mich herum zu sehen, anstatt nach Erklärungen zu suchen, wie der Satz sonst noch verstanden werden könnte.

Die Herausforderung, Gott beim Wort zu nehmen, begegnet mir in letzter Zeit regelmässig. Oft lebe ich ziemlich autonom von Gott, so lange es gut läuft. Da ist er einfach ein willkommener Begleiter und Ratgeber. Noch zu oft bin ich also mit der Haltung unterwegs, dass Gott segnen soll, was ich tue. Dabei wäre es definitiv besser, das zu tun, was er segnet. Selbst in Krisen bin ich geneigt, Lösungen gestützt auf Verstand und Lebensrealität zu suchen, statt auf Jesus zu vertrauen. Dabei sind auch hier seine Anweisungen klar: «Macht euch keine Sorgen! ... Denn um diese Dinge geht es den Heiden, die Gott nicht kennen.»

Neulich hatte mein Unternehmen mit einem erheblichen Liquiditätsengpass zu kämpfen. Gestützt auf meinen Verstand war ich zunächst versucht, diesen Engpass nach Art der Welt zu lösen, hätte damit aber eine Gelegenheit verpasst, Gottes Fürsorge zu erleben. Gott sei Dank suchte ich die Hilfe diesmal bei ihm und bekam von ihm die tiefe Gewissheit, dass er sich um dieses Problem kümmern wird. Es war, als ob Jesus zu mir sagte: «Mein Lieber, es ist noch kein Boot untergegangen, in dem ich drin war.» In diesem Frieden erlebte ich noch am selben Tag, wie er übernatürlich eingriff und ohne mein Zutun auf völlig unerwartete Weise aus der Enge führte. Und ich musste schmunzeln: Entscheidend ist nicht, ob mein Boot gerade im Sturm ist, sondern ob Jesus mit drin ist oder nicht.

Daniel Albietz ist Anwalt und Gemeinderat in Riehen BS.

Buch zum Thema:
Mäuse, Motten & Mercedes

Diesen Artikel hat uns freundlicherweise «ideaSpektrum Schweiz» zur Verfügung gestellt.

Datum: 09.07.2012
Autor: Daniel Albietz
Quelle: ideaSpektrum Schweiz

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