Wenn der Geist fällt…

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Luftballons
Gross und Klein dabei: Treffen der GPMC im September 2003
Susanna Rychiger

usanna Rychiger gehört zum Leitungsteam der 20 GMPC-Hauskirchen im Berner Oberland mit etwa 200 Erwachsenen und 100 Kindern. Livenet hat sich mit ihr über Pfingsten und den Alltag mit dem Heiligen Geist unterhalten.

Susanna
Rychiger, was ist Pfingsten?

Der Tag, an dem der Heilige Geist über die Menschen ausgegossen wurde.

Wer ist der Heilige Geist?
Ein Teil der Dreieinigkeit Gottes, der Stellvertreter, den Jesus zu den Menschen schickte, nachdem er in den Himmel aufgefahren war.

Das geschah in Jerusalem und ist lange her…
Ja, das Ereignis liegt sehr weit zurück. Fast zweitausend Jahre. Aber ich erlebe jeden Tag, dass der Heilige Geist bei mir ist.

Was gibt er dir denn jeden Tag?
Der Heilige Geist in mir mir. Er macht mir bewusst, was Gott mir gibt, womit ich leben kann. Er prägt meine Gedanken, meine Gebete.

Und wie merkst du denn, dass es nicht deine Gedanken sind, sondern der Heilige Geist?
Gute Frage… (lacht). In der Bibel steht, dass wenn wir uns Gott unterordnen, wenn wir täglich in der Bibel lesen, uns der Heilige Geist leitet. Zum Beispiel kommen egoistische Gedanken hoch; Heilige Geist weist mich darauf hin. Das erlebe ich. Wenn ich mich täglich mit dem Wort Gottes auseinandersetze und er mich prägt vom Morgen an, wenn ich mich ihm ganz unterordne, wird er meine Gedanken leiten.

Wenn du mit einer Person zusammen bist, die andere, entgegengesetzte Gedanken vom Heiligen Geist Gedanken hat – wie gehst du damit um?
Dann prüfen wir das zusammen, reden und beten zusammen, damit Gott aufdeckt, was wirklich seine Gedanken sind. Oft redet Gott klar, aber es kommt ja darauf an, wie wir es interpretieren und übersetzen. Da kommt oft Eigenes hinein. Manchmal haben zwei denselben Eindruck, aber sie interpretieren ihn unterschiedlich.

Du liest die Bibel, du betest – was braucht es sonst noch, dass man den Heiligen Geist richtig vernimmt? Kommt es allein auf dich an? Oder auch auf die Gemeinschaft, in der du lebst?
Sowohl als auch. Die Gemeinschaft spielt auch eine Rolle. Aber es heisst nirgends, dass man den Geist von Gott nur in der Gemeinschaft erlebt. Denn alle Menschen, die wiedergeboren sind, wie die Bibel sagt, haben damit den Geist Gottes. In der Gemeinschaft mit anderen Menschen passieren oft Dinge, die wir mit dem Heiligen Geist in Verbindung bringen, weil sie übernatürliche Wirkung haben. Aber eine grosse Menge von Menschen ist nicht Voraussetzung dafür, dass der Heilige Geist fallen kann. Das kann auch dem Einzelnen zu Hause passieren.

Bestätigt der Heilige Geist Dinge oder steht er oft quer zu dem, was du denkst oder dir vornimmst?
Manchmal deckt er Dinge auf, die ich noch nie wahrgenommen habe, etwa wenn er mir in einem Bibelabschnitt, den ich schon x-mal gelesen habe, etwas ganz Neues zeigt. Ich las zum Beispiel im Matthäusevangelium die Geschichte vom Gelähmten, den Jesus heilt. Da sagt er den Leuten: Euer Glaube hat ihn geheilt. Da hat mich Gott neu angesprochen. Ich merkte, dass darin ein Schlüssel liegt: Wir sollen miteinander glauben.

Leitet dich der Heilige Geist ganz konkret, zum Beispiel im Führen von Gesprächen?
Ja, das erlebe ich auch – aber ich möchte es noch viel mehr erfahren. Ich merke, dass wir in eine entspannte Haltung kommen müssen. Oft sind wir verkrampft und suchen zu merken, was genau der Heilige Geist jetzt sagen will. Aber wenn ich mich jeden Tag Gott hingebe und ihn bitte, dass er mir Weisheit gibt, wenn ich mich unter seinen Schutz stelle, dann darf ich darauf vertrauen, dass er in mir ist. Anderseits wünsche ich mir, ihn immer klarer zu erleben, indem er Dinge aufzeigt, gerade auch in Gesprächen mit Menschen.

Gibt dir der Heilige Geist Kraft?
Ja, definitiv. Auch Kraft, durch Dinge hindurchzugehen, die vielleicht nicht so einfach sind…

Aufs Maul zu hocken…
Sicher, ja… (lacht)

Wie feiern die Hauskirchen der GPMC Pfingsten?
Sie tun das auf ganz verschiedene Weise. An vielen Orten wird das Thema Heiliger Geist neu aufgegriffen. Wir besprechen auch, wie wir ihn erleben. In den Gottesdiensten spüren wir, wie Jesus uns im Geist verbindet. Manchmal sehne ich mich nach viel mehr von dieser verbindenden Kraft. Besonders intensiv erleben wir das an Wochenenden.

Oft geht es da um Befreiung. Du kannst dem Geist mehr Raum geben, wenn du selbst Befreiung erlebst, von Sünden, von falschen Gedanken, von Dingen, die du Jesus noch nicht hingegeben hast. Wir suchen in eine Einfachheit zu kommen, dass Gott aufdecken kann, was er uns zeigen will.

GPMC im Internet: www.gpmc.ch

Datum: 30.05.2004
Autor: Peter Schmid
Quelle: Livenet.ch

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