Christus

Die Mitte

Jesus Christus ist das Zentrum des Kosmos. Wenn uns jemand Ganzheit geben kann, dann er, der Sohn Gottes. In der Kraft des Heiligen Geistes ist es uns und unserer Gesellschaft möglich, von dieser Mitte her zunehmend heil und damit ganz zu werden.
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Jesus Christus in mein Leben integrieren

Beim integrierten Christsein dreht sich alles ums Kreuz. Karfreitag und Ostern markieren den Wendepunkt der Weltgeschichte. Jetzt ist es für jeden Menschen möglich, so wie er ist, vor Gott zu kommen. Unter Berufung auf das Geschehen am Kreuz kann er Vergebung empfangen, der Weg zu einer persönlichen Gottesbeziehung steht ihm frei. Dies ist das Ende jeden Versuches, aus sich selbst Gott zu erreichen. Im Prinzip genügt ein Gebet, damit diese Jesus-Integration in das persönliche Leben geschehen kann. Jeder weitere Integrationsschritt ist nur eine Folge, eine Entfaltung der Anwesenheit von Jesus Christus in unserem Leben. Dort, wo er uns prägen kann, macht er aus uns Christen.

Gibt es überhaupt ein nicht-integriertes Christsein? Wenn Gott uns in den Augen von Jesus ansieht, muss man dies verneinen. Im Zeichen des Kreuzes sind wir nicht nur teilweise – etwa im Ausmass unserer Integration – erlöst und gerechtfertigt, sondern viel mehr ganz und ohne Einschränkung. Vor Gott sind wir total in Ordnung, auch wenn wir diese Ganzheit nicht immer leben bzw. immer wieder in unserm integrierten Christsein scheitern. Das Scheitern gehört dazu. Gott gibt uns – dank Jesus – immer wieder eine neue Chance. Integriertes Christsein ist ein Weg, oder anders gesagt: ein Lebensprojekt.

Jesus Christus steht in der Mitte

Jesus Christus bildet die Mitte des integrierten Christseins. An Jesus sehen wir, was Menschsein heisst. Er ist der Mensch an sich. Ganz Christ werden heisst deshalb auch ganz Mensch werden, frei nach dem Motto: „Mach es wie Gott, werde Mensch“. Der Christus-Titel deutet die göttliche Seite in der Menschwerdung Gottes an. Er ist der Gesalbte, von Gott ausersehen, die Menschheit zu erlösen. Jesus Christus ist das Zentrum des Kosmos und der Vermittler der Schöpfung. In einem grundsätzlich existenziellen Sinne hängen alle Menschen, gleich welcher Religion, von ihm ab und sind aufgefordert, sich an ihm auszurichten. Integriertes Christsein hat von daher immer auch eine evangelistisch-missionarische Ausrichtung.
Jesus Christus ist zudem die ausgesprochene Mitte der christlichen Konfessionen. Integriertes Christsein ist ein interkonfessionelles Konzept. Es ist dogmatisch am gemeinsamen Bekenntnis der Christen orientiert. Christen glauben an ihn (geistlich gesehen), vertrauen ihm (auf der menschlichen Ebene), von ihm lassen sie sich bestimmen (im praktischen Handeln). Im ältesten in der Bibel überlieferten Bekenntnis heisst es: „kyrios christos – Christus ist der Herr". Davon ist kein Lebensbereich ausgenommen.

Neues Land in Sicht

Die Integration von Jesus Christus in mein Leben stösst eine Tür zu einem neuen Land auf. Wer unterwegs zum integrierten Christsein ist, erobert dieses neue Land Schritt für Schritt, bis an sein Lebensende.

Die Frage ist, ob wir Jesus in diesem umfassenden Sinne unser Leben prägen lassen. Wer Jesus nur als Vorbild verehrt, der braucht nicht an die Auferstehung zu glauben, auch ein toter Jesus gibt ein gutes Vorbild ab. Vielleicht erlauben wir Jesus, uns die Sünden zu vergeben, damit wir uns besser fühlen; uns zu trösten, wenn es uns schlecht geht oder uns zwischendurch Tipps zu geben, wenn wir mit unserm Leben nicht klar kommen. Das ist alles gut und recht, aber immer von uns her gefragt. Statt mit unsern Wünschen bei Jesus Schlange zu stehen, könnten wir einmal umgekehrt fragen: „Herr, was fehlt dir?“

Mit dieser Frage stehen wir an einer Schwelle. Gott sucht Menschen, die sich umfassend für ihn investieren wollen. Wer in (zunehmend) allen Lebensbereichen ausgerichtet ist auf Jesus, der steht in Tat und Wahrheit richtig, er ist ein Gerechter.

Integriertes Christsein
Zur Ganzheit ergänzen, ganz werden. Das meint „integriertes Christsein“. Christsein – mit Gott zusammen leben – löst einen Prozess des Ganzwerdens aus, weil Gott selber „ein Ganzer“ ist. Ganzheit drückt Vollkommenheit aus. Die Bibel fordert uns auf: „Werdet vollkommen, wie euer Vater im Himmel vollkommen ist (Mt 5,48)“.
Diese Messlatte ist – als Leistungsauftrag verstanden – eine masslose Überforderung. Trotzdem will Gott nicht weniger als unser ganzes Leben bestimmen und in seinem Sinne formen. Der Schöpfer macht uns deutlich, wo Verwandlung und Veränderung in Richtung Ganzheit nötig sind. Und er gibt uns Schritt für Schritt die inneren Ressourcen zum Vorwärtsschreiten. Ein integrierter Christ zu werden, das ist ein Lebensprojekt.
In diesem Leben erreicht niemand das Endziel der Integration. Gott wird in seiner Gnade ergänzen, was gefehlt hat. Das aber ist keine Einladung zur Unvollkommenheit. Heutige Christen haben die Ganzheit verloren, unsere Gesellschaft die ehemals christlich geprägte kulturelle Einheit. „Integriertes Christsein“ aber weiss um eine wirkliche Mitte.
Wenn wir unser Christsein immer umfassender an Gottes guten Massstäben ausrichten, helfen wir mit, das zu bauen, was im neuen Testament als Gottes Reich bezeichnet wird. Gottes Einflussbereich nimmt dann immer mehr Raum ein, in uns und um uns. Bis Gott – in einer nahen oder fernen Zukunft – „alles in allem“ sein wird. Dafür lohnt sich zu leben!

Datum: 22.04.2004
Autor: Hanspeter Schmutz
Quelle: Bausteine/VBG

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