Bibelstudium: Matthäus 26,1-13

Bibelstudium

Jesus soll getötet werden

1 Als Jesus diese Rede beendet hatte, sagte er zu seinen Jüngern: 2 «Ihr wisst, dass übermorgen das Passahfest beginnt. Dann wird der Menschensohn an die Menschen ausgeliefert und ans Kreuz genagelt werden.» 3 Zu derselben Zeit hielten die Hohenpriester und die Führer des Volkes im Palast des Hohenpriesters Kaiphas eine Sitzung ab. 4 Sie berieten darüber, wie sie Jesus heimlich verhaften und umbringen könnten. 5 Eins war ihnen von vornherein klar: «Es darf auf keinen Fall während des Passahfestes geschehen, damit es nicht zu Unruhen im Volk kommt.»

Ein Vermögen für Jesus

6 Jesus war in Bethanien Gast bei Simon, der früher einmal leprakrank gewesen war. 7 Während der Mahlzeit kam eine Frau herein. Sie trug ein Glas mit kostbarem Öl, mit dem sie sein Haupt salbte. 8-9 Die Jünger regten sich auf: «Das Öl ist ein Vermögen wert! Man hätte es verkaufen und das Geld den Armen geben sollen. Das ist doch reine Verschwendung!» 10 Als Jesus ihren Ärger bemerkte, sagte er: «Warum kränkt ihr die Frau durch eure Vorwürfe? Sie hat etwas Gutes für mich getan. 11 Arme werdet ihr immer bei euch haben, ich dagegen werde nicht mehr lange bei euch sein. 12 Mit diesem Salböl hat sie meinen Leib für mein Begräbnis vorbereitet. 13 Überall da, wo man in der Welt Gottes Heilsbotschaft verkünden wird, wird man auch von ihr sprechen und von dem, was sie an mir getan hat.»

Übersetzung: Hoffnung für Alle

Kommentar

26,1.2 Zum vierten und letzten Mal in diesem Evangelium kündigt unser Herr seinen Jüngern an, dass er sterben muss (16,21; 17,23; 20,18). Seine Ankündigung macht die enge zeitliche Beziehung zwischen dem Passah und seiner Kreuzigung deutlich: "Ihr wisst, dass nach zwei Tagen das Passah ist, und der Sohn des Menschen wird überliefert, um gekreuzigt zu werden." In diesem Jahr würde das Passah seine wahre Bedeutung erfahren. Das Passahlamm war nun endlich angekommen und würde bald geschlachtet werden.

26,3-5 Sobald er diese Worte ausgesprochen hatte, "versammelten sich die Hohenpriester und die Ältesten des Volkes in den Hof des Hohenpriesters, der Kaiphas hiess", um ihr Vorgehen zu planen. Sie wollten, dass er heimlich ergriffen und ermordet würde. Aber sie hielten es nicht für ratsam, das während des Festes geschehen zu lassen, weil das Volk mit Gewalt auf seine Hinrichtung reagieren könnte. Es ist unglaublich, dass die religiösen Führer Israels auch diejenigen waren, die den Tod ihres Messias planten. Sie hätten die ersten sein sollen, die ihn erkannten und ihn auf den Thron setzten. Statt dessen bildeten sie die Führung seiner Feinde.

26,6.7 Dieser Vorfall lieferte eine willkommene Wohltat inmitten des Verrates der Priester, der Kleinlichkeit der Jünger und der Hinterlist des Judas. "Als aber Jesus in Bethanien war, im Hause Simons, des Aussätzigen, kam eine Frau" herein und goss ein Fläschchen teuerstes Salböl über sein Haupt. Die Kostbarkeit ihres Opfers drückte die Tiefe ihrer Hingabe an den Herrn Jesus aus, nämlich dass ihr nichts zu gut für ihn war.

26,8.9 Seine Jünger, und zwar Judas im Besonderen (Joh 12,4.5), sahen das als unglaubliche Verschwendung an. Sie dachten, dass das Geld besser den Armen hätte gegeben werden sollen.

26,10-12 Jesus korrigierte jedoch ihr verzerrtes Denken. Ihre Tat war keine Verschwendung, sondern beste Verwendung. Und nicht nur das, sie tat es genau zur rechten Zeit. Den Armen kann immer geholfen werden. Aber nur zu einer Zeit in der Weltgeschichte konnte der Retter für sein Begräbnis gesalbt werden. Genau diesen Moment hatte eine einzelne Frau mit ihrer geistlichen Unterscheidungsgabe ergriffen. Sie glaubte den Voraussagen des Herrn über seinen Tod und muss erkannt haben, dass sie ihm diesen Dienst jetzt oder nie mehr tun konnte. Wie sich herausstellte, hatte sie recht. Diejenigen Frauen, die seinen Leib nach seinem Begräbnis salben wollten, wurden durch die Auferstehung daran gehindert (Mk 16,1-6).

26,13 Der Herr machte ihre einfache Liebestat unsterblich: "Wahrlich, ich sage euch: Wo dieses Evangelium gepredigt werden wird in der ganzen Welt, wird auch von dem geredet werden, was sie getan hat, zu ihrem Gedächtnis." Jede Tat, die aus echter Anbetung geschehen ist, erfüllt die Vorhöfe des Himmels mit Wohlgeruch und ist im Gedächtnis des Herrn unauslöschlich eingeprägt.

Datum: 28.08.2008
Quelle: Kommentar zum Neuen Testament - William McDonald

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