Bibelstudium: Matthäus 24,1.2

Bibelstudium

Die Zukunft der Welt

1 Als Jesus den Tempel verliess, kamen seine Jünger und wollten ihm die riesigen Ausmasse der Tempelanlage zeigen. 2 Da sagte Jesus zu ihnen: «Ja, seht euch alles genau an! Denn ich sage euch: Alles hier wird so zerstört werden, dass kein Stein mehr auf dem anderen bleibt.»

Übersetzung: Hoffnung für Alle

Kommentar

Die Kapitel 24 und 25 bilden eine Rede, die als Ölbergrede bekannt ist. Sie wurde so genannt, weil diese wichtigen Aussagen auf dem Ölberg gemacht wurden. Die Rede ist vollständig prophetisch und zeigt uns die Drangsalszeit und die Wiederkunft Christi. Sie betrifft in erster Linie Israel, aber nicht ausschliesslich. Ihr Ort ist offensichtlich das Land Palästina - beispielsweise "dann sollen die in Judäa auf die Berge fliehen" (24,16). Sie ist im jüdischen Umfeld angesiedelt - z. B. "Betet aber, dass eure Flucht nicht ... geschehe ... am Sabbat" (24,20). Der Hinweis auf die "Auserwählten" (24,22) bezieht sich auf die jüdischen Auserwählten Gottes, nicht auf die Gemeinde. Die Gemeinde wird weder in den Prophezeiungen noch in den Gleichnissen der Rede erwähnt, wie wir zu zeigen versuchen werden.

24,1.2 Die Rede wird durch die wichtige Aussage eingeleitet, dass Jesus hinaustrat und vom Tempel wegging. Dieser Aufbruch ist in Anbetracht der Worte, die er gerade geäussert hatte, besonders bedeutsam: "Siehe, euer Haus wird euch öde gelassen" (23,38). Sie erinnert uns daran, wie bei Hesekiels Schilderung die Herrlichkeit den Tempel verlässt (Hes 9,3; 10,4; 11,23).

Die Jünger wollten, dass der Herr mit ihnen die architektonische Schönheit des Tempels bewundere. Sie beschäftigten sich mit dem Vergänglichen statt mit dem Ewigen, mit Schatten statt mit dem Eigentlichen. Jesus sagte voraus, dass dieses Gebäude so gründlich zerstört werden würde, dass "nicht ein Stein auf dem anderen gelassen" werden würde. Titus versuchte vergeblich, den Tempel zu retten, doch seine Soldaten hatten schon eine Fackel hineingeworfen und vollführten so die Prophezeiung Jesu. Als das Feuer die Goldverzierungen schmolz, lief das Gold zwischen den Steinen entlang. Um dieses Gold zu erhalten, mussten die Soldaten jeden Stein wegnehmen, wie es unser Herr vorausgesagt hatte. Dieses Gericht erfüllte sich im Jahr 70 n. Chr., als die Römer unter Titus Jerusalem eroberten.

Datum: 18.08.2008
Quelle: Kommentar zum Neuen Testament - William McDonald

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