Bibelstudium: Matthäus 12,38-42

Wir wollen Beweise! 38 Einige Schriftgelehrte und Pharisäer traten an Jesus heran und sagten: «Vollbringe vor unseren Augen ein Wunder, an dem wir eindeutig erkennen können, ob du wirklich von Gott kommst!» 39 Jesus antwortete ihnen: «Nur böse, ...
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Trotz aller Wunder, die Jesus gewirkt hatte, besassen die Schriftgelehrten und Pharisäer die Frechheit, ihn nach einem Zeichen zu fragen. Sie deuteten damit an, dass sie glauben wollten, wenn er sich als Messias ausweisen könnte! Aber ihre Heuchelei war leicht zu durchschauen. Wenn sie nach so vielen Wundern immer noch nicht glauben wollten, wie konnten sie durch weitere Wunder überzeugt werden? Die Haltung, die Wunder und Zeichen als Bedingung für den Glauben verlangt, gefällt Gott nicht. Wie Jesus schon zu Thomas sagte: "Glückselig sind, die nicht gesehen und doch geglaubt haben" (Joh 20,29). Nach Gottes Plan folgt das Sehen dem Glauben.

12,39 Der Herr sprach sie als "böses und ehebrecherisches Geschlecht" an - böse, weil sie absichtlich für ihren Messias blind waren und ehebrecherisch, weil sie geistlich ihrem Gott untreu geworden waren. Ihr Schöpfer-Gott, eine einzigartige Person, die in sich die absolute Gottheit und die vollkommene Menschlichkeit verkörperte, stand in ihrer Mitte und sprach zu ihnen, und sie wagten es, ihn nach einem Zeichen zu fragen!

12,40 Zusammenfassend sagte er ihnen, dass sie kein Zeichen erhalten würden als das des Propheten Jona. Damit bezog sich Jesus auf seinen Tod, sein Begräbnis und seine Auferstehung. Jonas Erlebnis, als er von dem Fisch verschlungen und wieder ausgespien wurde (Jona 1,17;2,10) war ein Hinweis auf das Leiden und die Auferstehung des Herrn. Jesu Auferstehung aus den Toten ist allerdings das endgültige, grösste Zeichen seines Dienstes am Volk Israel.

Genauso, wie Jona drei Tage im Bauch des grossen Fisches war, so, sagte unser Herr voraus, würde er drei Tage und drei Nächte im Herzen der Erde sein. Diese Aussage wirft ein Problem auf. Wenn, wie normalerweise angenommen wird, Jesus am Freitagnachmittag begraben worden ist, und am dritten Tage auferstanden ist, wie kann man dann sagen, dass er drei Tage und drei Nächte im Grab verbrachte? Die Antwort lautet folgendermassen: Nach der jüdischen Zeitrechnung zählt jeder Teil eines Tages und einer Nacht als ein vollständiger Zeitraum. "Ein Tag und eine Nacht sind ein onah, und ein Teil des onah ist wie das Ganze" (Jüdisches Sprichwort).

12,41 Jesus stellte die Schuld der jüdischen Führer durch zwei Gegensätze dar. Erstens waren die Heiden in Ninive weitaus weniger bevorzugt, doch als sie die Predigt des ungehorsamen Propheten Jona hörten, taten sie Busse. Sie werden im Gericht aufstehen, um die Menschen zu verdammen, die in den Tagen Jesu den nicht annahmen, der grösser war als Jona: den fleischgewordenen Sohn Gottes.

12,42 Zweitens führt Jesus die Königin von Saba an, eine Heidin, die ausserhalb der jüdischen Vorrechte lebte, die "von den Enden der Erde" gereist kam, und zwar unter grossem Aufwand und Kosten, um ein Gespräch mit Salomo zu führen. Die Juden in den Tagen Jesu mussten noch nicht einmal eine Reise machen, um ihn zu sehen, er war vom Himmel in ihre Nachbarschaft gekommen, um ihr Messias-König zu sein. Doch hatten sie in ihrem Leben keinen Platz für ihn - der doch unendlich grösser als Salomo ist. Eine heidnische Königin wird sie am Tage des Gerichtes für diese mutwillige Unachtsamkeit verurteilen. In diesem Kapitel ist gezeigt worden, dass unser Herr grösser als der Tempel .(V. 6), grösser als Jona (V. 41) und grösser als Salomo ist. Er ist "grösser als das Grösste und weit besser als das Beste".


Datum: 01.07.2008
Quelle: Kommentar zum Neuen Testament - William McDonald

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