Bibelstudium: Markus 14,1-9

Bibelstudium

Verschwörung gegen Jesus

1 Es waren nur noch zwei Tage bis zum Passahfest und der Festwoche, in der die Juden nur ungesäuertes Brot essen.1 Die Hohenpriester und Schriftgelehrten suchten schon lange nach einer günstigen Gelegenheit, bei der sie Jesus heimlich festnehmen und umbringen lassen konnten. Sie waren sich aber einig: 2 «Es darf auf keinen Fall während der Festtage geschehen, damit es nicht zu Unruhen im Volk kommt!»

Ein Vermögen für Jesus

3 Jesus war in Bethanien Gast bei Simon, der früher einmal leprakrank gewesen war. Während der Mahlzeit kam eine Frau. In ihren Händen hatte sie ein Glas mit kostbarem Öl. Sie zerbrach dieses Gefäss und salbte mit dem Öl das Haupt Jesu. 4-5 Darüber regten sich einige Gäste auf: «Was soll diese Verschwendung?» fragten sie verärgert. «Dieses Öl ist ein Vermögen wert. Das Geld hätte man lieber den Armen geben sollen!» So machten sie der Frau Vorwürfe. 6 Aber Jesus sagte: «Lasst sie in Ruhe! Warum kränkt ihr sie? Was sie für mich getan hat, war gut und richtig. 7 Arme, die eure Hilfe nötig haben, wird es immer geben. Ihnen könnt ihr jederzeit helfen. Aber ich bin nicht mehr lange bei euch. 8 Diese Frau hat getan, was sie konnte. Mit ihrem Öl hat sie meinen Leib zum Begräbnis vorbereitet. 9 Und das ist ganz sicher: Überall in der Welt, wo man Gottes Heilsbotschaft verkünden wird, da wird man auch von dieser Frau sprechen und von dem, was sie getan hat!»

Übersetzung: Hoffnung für Alle

Kommentar

14,1.2 Nun war es Mittwoch dieser schicksalhaften Woche. In zwei Tagen sollte das Passah gehalten werden, an das sich die sieben Tage des Festes der ungesäuerten Brote anschlossen. Die religiösen Führer waren entschlossen, den Herrn Jesus umzubringen, aber sie wollten es nicht während der Feiertage machen, weil viele Menschen Jesus noch immer für einen Propheten hielten.

Obwohl die Hohenpriester und die Schriftgelehrten entschlossen waren, ihn "nicht an dem Fest" zu töten, waren sie gegen die göttliche Vorsehung machtlos, und das Passahlamm wurde genau zur richtigen Zeit geschlachtet (s. Matth 26,2).

Wie ein Juwelier seine Diamanten auf schwarzem Samt präsentiert, plazieren der Heilige Geist und sein menschlicher Schreiber Markus den Glanz der Liebe einer Frau zu unserem Herrn zwischen den dunklen Machenschaften der religiösen Hierarchie und des Judas.

14,3 Simon der Aussätzige gab Jesus zu Ehren ein Fest, vielleicht aus Dankbarkeit für seine Heilung. Eine nicht weiter genannte Frau (wahrscheinlich Maria aus Bethanien, Joh 12,3) salbte Jesu Haupt grosszügig mit einem kostbaren Parfüm. Ihre Liebe zu ihm war gross.

14,4.5 Einige der Gäste hielten dies für eine ausserordentliche Verschwendung. Sie argumentierten, dass die Frau rücksichtslos und verschwenderisch sei. Warum hatte sie das Parfüm nicht verkauft und das Geld "den Armen gegeben?" (Dreihundert Denare war etwa der Jahreslohn eines Arbeiters.) Die Menschen glauben heute immer noch, dass es Verschwendung ist, wenn jemand nur ein Jahr seines Lebens für Gott investiert. Wieviel mehr sehen sie es als Verschwendung an, wenn jemand sein ganzes Leben dem Herrn gibt!

14,6-8 Jesus tadelte ihr Murren. Die Frau hatte ihre einmalige Gelegenheit erkannt, dem Herrn diese Ehrung zu erzeigen. Wenn die anderen so für die Armen engagiert waren, konnten sie ihnen immer helfen, "denn die Armen habt ihr allezeit bei euch". Aber er würde bald sterben und begraben werden. Diese Frau wollte ihre Freundlichkeit zeigen, solange es noch möglich war. Es konnte sein, dass sie nicht mehr in der Lage war, für seinen Leib im Tod zu sorgen, deshalb wollte sie ihm ihre Liebe erzeigen, solange er noch lebte.

14,9 Der Duft dieses Parfüms erreicht auch unsere Generation. Jesus sagte, dass ihrer in der ganzen Welt gedacht werden würde. Das ist in Erfüllung gegangen - durch die Aufzeichnungen der Evangelisten.

Datum: 16.11.2008
Quelle: Kommentar zum Neuen Testament - William McDonald

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