Bibelstudium: Markus 1,35-39

Bibelstudium

Alle müssen die Heilsbotschaft hören

35 Am nächsten Morgen stand Jesus vor Tagesanbruch auf und ging an eine einsam gelegene Stelle, um dort allein zu beten. 36 Petrus und die anderen suchten ihn. 37 Als sie ihn gefunden hatten, sagten sie vorwurfsvoll: «Alle Leute fragen nach dir!» 38 Aber er antwortete: «Wir müssen auch noch in die anderen Dörfer gehen, um dort die Heilsbotschaft zu verkünden. Das ist meine Aufgabe.» 39 Und Jesus reiste durch die ganze Provinz Galiläa, predigte in den Synagogen und befreite viele aus der Gewalt dämonischer Mächte.

Übersetzung: Hoffnung für Alle

Kommentar

1,35 Jesus stand schon "frühmorgens, als es noch sehr dunkel war" auf und ging an einen Platz, wo er nicht abgelenkt wurde, und verbrachte dort eine Zeit im Gebet. Der Knecht Gottes öffnete jeden Morgen sein Ohr, um von Gott dem Vater Anweisungen für den Tag zu erhalten (Jes 50, 4,5). Wenn der Herr Jesus es nötig hatte, morgens eine "Stille Zeit" einzulegen - wieviel mehr haben wir es nötig! Man beachte, dass er zu einer Zeit betete, die von ihm ein Opfer verlangte. Er stand auf und ging hinaus, als es noch sehr dunkel war, d. h., sehr früh am Morgen. Das Gebet sollte nicht eine Sache der persönlichen Bequemlichkeit sein, sondern der Selbstzucht und der Hingabe. Erklärt das vielleicht, warum heute so viel unfruchtbarer Dienst getan wird?

1,36.37 In der Zwischenzeit waren auch Simon und die anderen aufgestanden, und die Menge versammelte sich schon wieder vor dem Haus. Die Jünger gingen und erzählten Jesus von seiner wachsenden Beliebtheit.

1,38 Erstaunlicherweise ging er nicht in den Ort zurück, sondern nahm die Jünger in die "benachbarten Marktflecken" mit und erklärte, dass er dort auch predigen müsse. Warum kehrte er nicht nach Kapernaum zurück?

1. 1. Er hatte gerade im Gebet erfahren, was Gott heute für ihn vorsah.

2. 2. Er erkannte, dass die Volksbewegung in Kapernaum oberflächlich war. Der Retter liess sich nie durch grosse Menschenmengen beeindrucken. Er schaute tiefer und erkannte, was in den Herzen vorging.

3. 3. Er kannte die Gefahren der Beliebtheit und lehrte die Jünger durch sein Vorbild, sich in acht zu nehmen, wenn alle Welt sie lobt.

4. 4. Er vermied konsequent jede oberflächliche und gefühlsbetonte Beweisführung, die ihm die Krone vor dem Kreuz hätte einbringen können.

5. 5. Er legte besonderen Wert auf das Predigen des Wortes. Die Heilungswunder waren zwar dazu bestimmt, menschliches Leiden zu lindern, aber sie waren auch dazu da, die Aufmerksamkeit der Zuhörer für die Predigt zu gewinnen. 1,39 So ging Jesus durch "ganz

Galiläa" durch die Synagogen, predigte und "trieb die Dämonen aus". Er verband immer die Praxis mit der Predigt, er sprach und handelte. Es ist interessant zu sehen, wie oft er in Synagogen Dämonen austrieb. Wären heutige liberale Gemeinden in der gleichen Lage wie damals die Synagogen?

Datum: 20.09.2008
Quelle: Kommentar zum Neuen Testament - William McDonald

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