Bibelstudium: Markus 1,14-20

Bibelstudium

Die ersten Jünger

14 Nachdem Johannes der Täufer vom König Herodes verhaftet worden war, kam Jesus in die Provinz Galiläa, um dort Gottes Botschaft zu verkündigen: 15 «Jetzt ist Gottes Stunde gekommen. Seine Königsherrschaft wird nun aufgerichtet. Ändert euch von Grund auf! Kehrt um zu Gott und nehmt seine Heilsbotschaft im Glauben an!» 16 Am See Genezareth traf Jesus den Fischer Simon und dessen Bruder Andreas. Sie warfen gerade ihre Netze aus. 17 Da forderte Jesus sie auf: «Kommt mit mir! Ich will euch zeigen, wie ihr Menschen für Gott gewinnen könnt.» 18 Sofort liessen die beiden Männer ihre Netze liegen und gingen mit ihm. 19 Nicht weit davon entfernt begegnete Jesus den Söhnen des Zebedäus, Johannes und Jakobus. Sie sassen im Boot und flickten ihre Netze. Auch sie forderte er auf, mit ihm zu gehen. 20 Da verliessen sie ihren Vater mit seinen Gehilfen und gingen mit Jesus.

Übersetzung: Hoffnung für Alle

Kommentar

1,14.15 Markus geht nun zum Dienst des Herrn in Juda über (s. Joh 1,1-4,54) und beginnt mit dem grossen Wirken in Galiläa, das sich über einen Zeitraum von einem Jahr und neun Monaten erstreckte (1,14-9,50). Dann behandelt er kurz den zweiten Teil des Dienstes in Peräa (10,1-10,45), ehe er zur letzten Woche in Jerusalem übergeht.

Jesus kam "nach Galiläa und predigte das Evangelium Gottes". Seine Botschaft lautete insbesondere:

1. Die Zeit war erfüllt. Nach dem prophetischen Zeitplan gab es ein festes Datum für die öffentliche Erscheinung des Königs. Es war gekommen.

1. 2. Das Reich Gottes war nahe gekommen, der König war da und bot das Reich dem gesamten Volk Israel an. Das Reich war in dem Sinne nahe, dass der König nun erschienen war.

2. 3. Menschen wurden aufgerufen, Busse zu tun und an das Evangelium zu glauben. Um in das Reich kommen zu können, mussten sie von ihren Sünden umkehren und an die gute Nachricht vom Herrn Jesus glauben.

1,16-18 Als Jesus "am See von Galiläa entlangging, sah er Simon und Andreas" beim Fischen. Er kannte sie schon, sie waren sogar ganz zu Beginn seines Dienstes schon Jünger geworden (Joh 1,40.41). Nun berief er sie, mit ihm zu leben und versprach ihnen, sie zu Menschenfischern zu machen. Sofort gaben sie ihr einträgliches Geschäft als Fischer auf, um ihm nachzufolgen. Ihr Gehorsam war gleich, gern und ganz.

Fischen ist eine Kunst, mit der sich das Seelengewinnen vergleichen lässt:
1. 1 .Es erfordert Geduld. Es gibt oft einsame Stunden des Wartens.

2. 2. Es erfordert Geschick, mit Ködern und Netzen umzugehen.

3. 3. Es erfordert Unterscheidungsgabe und gesunden Menschenverstand, um dorthin zu gehen, wo die Fische sind.

4. 4. Es erfordert Ausdauer. Ein guter Fischer gibt nicht so schnell auf.

5. 5. Es erfordert Stille. Das ist der beste Weg, Störungen zu meiden und sich selbst im Hintergrund zu halten. Wir werden zu Menschenfischern, indem wir Jesus nachfolgen. Je ähnlicher wir ihm sind, desto erfolgreicher werden wir dabei, andere für ihn zu gewinnen. Unsere Verantwortung ist es, ihm zu folgen, er wird für alles andere sorgen.

1,19.20 Ein wenig später traf der Herr Jesus Jakobus und Johannes, die Söhne des Zebedäus, als sie ihre Netze flickten. Als er sie rief, verabschiedeten sie sich von ihrem Vater und "gingen weg, ihm nach".

Christus ruft auch heute noch Menschen, alles zu verlassen und ihm nachzufolgen (Lk 14,33). Weder Besitz noch Verwandtschaft dürfen ein Hindernis für den Gehorsam sein.

Datum: 17.09.2008
Quelle: Kommentar zum Neuen Testament - William McDonald

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