Bibelstudium: Lukas 23,1-7

Bibelstudium

Pilatus: «Jesus ist unschuldig!»

1 Nun erhoben sich die Mitglieder des Gerichtshofes und liessen Jesus zu dem römischen Gouverneur Pilatus bringen. 2 Dort beschuldigten sie ihn: «Dieser Mensch hetzt unser Volk auf. Er redet den Leuten ein, dass sie dem Kaiser keine Steuern zahlen sollen. Und er behauptet von sich, er sei der neue König, den Gott geschickt hat.» 3 «Stimmt das?» fragte Pilatus den Angeklagten. «Bist du wirklich der König der Juden?» Jesus antwortete: «Ja, ich bin es!» 4 Pilatus erklärte den Hohenpriestern und der ganzen Volksmenge: «Dieser Mann ist doch kein Verbrecher!» 5 Aber sie widersprachen heftig: «Überall wo er hinkommt, von Galiläa bis hierher nach Jerusalem, hetzt er die Menschen auf.»

Herodes kann mit Jesus nichts anfangen

6 «Ist der Mann denn aus Galiläa?» fragte Pilatus. 7 Als sie es bestätigten, sah er eine Gelegenheit, den Fall loszuwerden. Er befahl, Jesus zu König Herodes zu bringen, der die Provinz Galiläa regierte und sich während des Passahfestes auch in Jerusalem aufhielt.

Übersetzung: Hoffnung für Alle

Kommentar

23,1.2 Nachdem er vor dem Sanhedrin erschienen war (der "ganzen Menge derselben"), wurde Jesus eilig weggeführt, damit die zivile Verhandlung vor "Pilatus", dem römischen Statthalter, erfolgen könne. Drei politische Anklagen wurden von den religiösen Führern gegen ihn vorgebracht. Als erstes klagten sie ihn an, die "Nation zu verführen", d. h. die Loyalität der Untertanen gegenüber Rom zu untergraben. Zweitens behaupteten sie, dass er den Juden "wehre, dem Kaiser Steuer zu geben". und die dritte Anklage lautete, dass er sich selbst zum "König" mache.

23,3-7 Als Pilatus Jesus "fragte", ob er "der König der Juden" sei, antwortete Jesus, dass dies so sei. Für Pilatus war sein Anspruch jedoch keinesfalls eine Gefahr für den römischen Kaiser. Nachdem er Jesus privat verhört hatte (Joh 18,33-38a) wandte er sich "zu den Hohenpriestern und den Volksmengen" und sagte: "Ich finde keine Schuld an diesem Menschen." Die Menge beharrte aber auf ihrer Forderung und klagten Jesus der Aufwiegelei an, "angefangen von Galiläa bis" nach Jerusalem. "Als aber Pilatus" das Wort "Galiläa hörte", dachte er, er habe einen Ausweg gefunden. Galiläa gehörte zum "Machtbereich des Herodes", und deshalb versuchte Pilatus zu verhindern, weiter in diesen Fall verwickelt zu werden, indem er Jesus Herodes übergab. Es hatte sich ergeben, dass Herodes "in jenen Tagen" Jerusalem besuchte.

Herodes Antipas war der Sohn von Herodes dem Grossen, der den Kindermord in Bethlehem befohlen hatte. Antipas hatte Johannes den Täufer ermordet, weil der seine illegale Verbindung zur Frau seines Bruders gebrandmarkt hatte. Derselbe Herodes war von Jesus auch "dieser Fuchs" genannt worden (Lk 13,32).

Datum: 07.04.2008
Quelle: Kommentar zum Neuen Testament - William McDonald

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