Bibelstudium: Lukas 17,20-36

Bibelstudium

sein.»«Lasst Gott keine Ruhe!»

1 Wie wichtig es ist, Gott so lange zu bitten, bis er antwortet, machte Jesus durch ein Gleichnis deutlich: 2 «In einer Stadt lebte ein Richter, der weder Gott noch Menschen fürchtete. 3 Tag für Tag bestürmte ihn eine Witwe mit ihrer Not: 'Verhilf mir doch endlich zu meinem Recht!' 4-5 Immer wieder stiess sie bei ihm auf taube Ohren, aber schliesslich verlor er die Geduld. 'Mir sind zwar Gott und die Menschen gleichgültig, aber diese Frau macht mich noch verrückt', sagte er sich. 'Wenn sie nicht ihr Recht bekommt, wird sie am Ende noch handgreiflich.'» 6 Und Jesus fügte hinzu: «Begreift ihr, was ich euch damit sagen will? 7 Meint ihr, Gott wird seine Kinder übersehen und ihnen ihr Recht versagen, wenn sie ihm Tag und Nacht keine Ruhe lassen? 8 Ich versichere euch: Er wird ihnen schnellstens helfen. Die Frage ist: Wird der Menschensohn, wenn er wiederkommt, diesen Glauben bei euch finden?»

Übersetzung: Hoffnung für Alle

Kommentar

18,1 Dieses Gleichnis wird auch "Gleichnis von der bittenden Witwe" genannt. Es lehrt, dass man "allezeit beten und nicht ermatten sollte". Das gilt ganz allgemein für alle Menschen und für jede Art des Gebets. Doch wie es hier im engeren Sinne verwandt wird, geht es um das Gebet um Befreiung in Zeiten der Erprobung. Es geht um das Beten, das auch in der langen Zeit zwischen den beiden Kommen Christi nicht "ermatten" soll.

In dem Gleichnis finden wir einen ungerechten Richter, der normalerweise "Gott nicht fürchtete und vor keinem Menschen sich scheute". Wir haben allerdings auch eine Witwe, die von einem nicht genannten "Widersacher" bedrängt wird. Diese Witwe kam immer wieder zu dem Richter und bat ihn um "Recht", damit sie von der unmenschlichen Behandlung durch ihren Widersacher befreit würde.

18,2.3 Das Gleichnis handelt von einem ungerechten "Richter", der normalerweise "Gott nicht fürchtete und vor keinem Menschen sich scheute". Es war aber auch eine "Witwe", die von einem ungenannten "Widersacher" bedrängt wurde. Diese Witwe "kam" immer wieder "zu ihm" und bat um "Recht", so dass sie von der menschenunwürdigen Behandlung befreit werden möge.

18,4.5 Der Richter liess sich von der Berechtigung der Klage der Witwe nicht beeindrucken. Die Tatsache, dass sie ungerecht behandelt wurde, bewegte ihn zu keiner Handlung zu ihren Gunsten. Doch die Regelmässigkeit, mit der sie immer wieder zu ihm kam, liess ihn schliesslich handeln. Ihre Beharrlichkeit und Aufdringlichkeit brachte ihr eine Entscheidung zu ihren Gunsten.

18,6.7 Dann erklärte "der Herr" den Jüngern, dass Gott, wenn ein "ungerechter Richter" für die Witwe einschreiten würde, weil sie so aufdringlich war, umso mehr "für seine Auserwählten" einschreiten würde, weil er ein gerechter Gott ist. Die Bezeichnung "die Auserwählten" könnte sich hier im engeren Sinne auf den jüdischen Überrest während der Drangsalszeit beziehen, doch es gilt auch für alle unterdrückten Gläubigen aller Zeitalter. Der Grund, aus dem Gott nicht schon lange eingeschritten ist, lautet, dass er mit den Menschen viel Geduld hat und nicht möchte, dass einer von ihnen verloren gehe.

18,8 Doch wird der Tag kommen, an dem sein Geist nicht länger den Menschen nachgehen wird, und dann wird er die bestrafen, die seine Anhänger verfolgen. Der Herr Jesus schloss das Gleichnis mit einer Frage: "Doch wird wohl der Sohn des Menschen, wenn er kommt, den Glauben finden auf der Erde?" Das bedeutet sicherlich die Art des Glaubens der Witwe. Doch es kann auch bedeuten, dass bei der Wiederkunft des Herrn ihm nur noch ein Überrest treu geblieben ist. In der Zwischenzeit sollte jeder von uns zu dem Glauben angeregt werden, der Tag und Nacht zu Gott schreit.

Datum: 01.03.2008
Quelle: Kommentar zum Neuen Testament - William McDonald

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