Bibelstudium: Lukas Lukas 15,1-7

Bibelstudium

Jesus findet Verlorene

1 Viele Zollbeamte und andere verrufene Leute kamen immer wieder zu Jesus, um ihn zu hören. 2 Empört zischten die Pharisäer und Schriftgelehrten: «Mit welchem Gesindel gibt der sich da ab! Und nicht genug, dass er mit ihnen redet: Er setzt sich sogar mit ihnen an einen Tisch!» 3 Jesus benutzte wieder ein Gleichnis, um es ihnen zu erklären: 4 «Wenn du hundert Schafe hast, und eins läuft weg, lässt du dann nicht die neunundneunzig allein zurück, um das verlorene zu suchen, bis du es gefunden hast? 5 Glücklich wirst du es dann auf deinen Schultern nach Hause tragen 6 und deinen Freunden und Nachbarn zurufen: 'Kommt her, freut euch mit mir, ich habe mein Schaf wiedergefunden!' 7 So wird man sich auch im Himmel über einen verlorenen Sünder, der zu Gott umkehrt, mehr freuen als über neunundneunzig andere, die es nicht nötig haben, Busse zu tun.»

Übersetzung: Hoffnung für Alle

Kommentar

15,1.2 Der Lehrdienst unseres Herrn in Kapitel 14 hat anscheinend die verachteten "Zöllner" angezogen, sowie andere, die nach aussen hin als "Sünder" erkennbar waren. Obwohl Jesus ihre Sünden tadelte, gaben jedoch viele von ihnen zu, dass er recht habe. Sie stellten sich auf Christi Seite gegen sich selbst. In echter Busse erkannten sie ihn als den Herrn an. Wo immer Jesus Menschen fand, die bereit waren, ihre Sünde zuzugeben, wurde er von ihnen angezogen und schüttete seine geistliche Hilfe und seinen Segen über sie aus.

"Die Pharisäer und die Schriftgelehrten" nahmen es Jesus übel, dass er sich mit Menschen zusammentat, die doch bekanntermassen "Sünder" waren. Sie kannten keine Gnade mit diesen sozial und moralisch Aussätzigen, und sie ärgerten sich, dass Jesus es tat. Und so schleuderten sie ihm ihre Anklage entgegen: "Dieser nimmt Sünder auf und isst mit ihnen." Diese Anklage war auf jeden Fall berechtigt. Sie dachten, dass dies ein tadelnswertes Verhalten sei, doch in Wahrheit war das die Erfüllung des Zieles, das Jesus in diese Welt führte.

Als Antwort auf diese Anklage erzählte der Herr Jesus die Gleichnisse vom verlorenen Schaf, von der verlorenen Drachme und vom verlorenen Sohn. Diese Geschichten zielten direkt auf die Pharisäer und Schriftgelehrten, die sich von Gott nicht soweit bringen liessen, ihre Verlorenheit einzugestehen. Sie waren ebenso verloren wie die Zöllner und Sünder, doch sie weigerten sich starrsinnig, das zuzugeben. Das Ziel der drei Gleichnisse ist zu zeigen, dass Gott wirklich echte Freude und Befriedigung empfindet, wenn er sieht, dass Sünder Busse tun, während er keine Befriedigung über selbstgerechte Heuchler empfindet, die zu stolz sind zuzugeben, dass sie sündig sind.

15,3.4 Hier wird der Herr Jesus im Bild des Hirten dargestellt. Die "neunundneunzig" Schafe stehen für die Schriftgelehrten und Pharisäer. Das "verlorene" Schaf ist ein Bild für einen Zöllner oder notorischen Sünder. Wenn der Hirte bemerkt, dass "eins" von seinen Schafen "verloren" ist, dann "lässt" er "die neunundneunzig in der Wüste" (nicht im Stall) und "geht dem verlorenen nach, bis er es findet". Für den Herrn Jesus bedeutete diese Reise sein Kommen auf die Erde, seine Jahre des öffentlichen Wirkens, seine Ablehnung, sein Leiden und sein Tod. Wie wahr sind doch die Zeilen aus dem Lied "Die Neunundneunzig":

Doch keiner der Erlösten wusste je, wie tief die Wasser waren, die er überquerte,
Noch wie dunkel die Nacht, durch die unser Herr ging, Ehe er sein Schaf fand, das verloren war.
Elizabeth C. Clephane

15,5 Nachdem er sein Schaf "gefunden" hat, "legt er es ...auf seine Schultern" und nimmt es mit nach Hause. Das bedeutet, dass das gerettete Schaf einen bevorrechtigten Platz erhält und eine Nähe zum Herrn, die es nicht kannte, als es noch zu den anderen Schafen gehörte.

15,6 Der Hirte fordert seine "Freunde und die Nachbarn" auf, sich mit ihm über die Errettung seines verlorenen Schafes zu "freuen". Das bedeutet, dass der Herr sich freut, wenn ein Sünder Busse tut.

15,7 Die Lehre hier ist eindeutig: "Im Himmel" ist "Freude über einen Sünder, der Busse tut", doch keine Freude über die neunundneunzig Sünder, die nie ihre Verlorenheit erkannt haben. Vers 7 bedeutet nicht, dass es einige Menschen gibt, die keine Busse notwendig haben. Alle Menschen sind Sünder, und alle müssen Busse tun, um errettet zu werden.

Dieser Vers beschreibt diejenigen, die nach ihrer eigenen Ansicht "die Busse nicht nötig haben".

Datum: 18.02.2008
Quelle: Kommentar zum Neuen Testament - William McDonald

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