Bibelstudium: Lukas 13,6-9

Bibelstudium

Die letzte Gelegenheit

6 Und dann erzählte Jesus ihnen diese Geschichte: «Ein Mann pflanzte in seinen Weinberg einen Feigenbaum. Jahr für Jahr sah er nach, ob der Baum Früchte trug. Aber vergeblich! 7 Endlich rief er seinen Gärtner: 'Schon drei Jahre habe ich gewartet, aber noch nie hing an dem Baum auch nur eine einzige Feige. Hau ihn um. Er nimmt nur Platz weg.' 8 'Lass ihn noch ein Jahr stehen!' bat ihn der Gärtner. 'Ich will diesen Baum gut düngen und sorgfältig pflegen. 9 Wenn er dann immer noch keine Früchte trägt, gut, dann werde ich ihn umhauen.'»

Übersetzung: Hoffnung für Alle

Kommentar

13,6-9 In engem Zusammenhang mit dem Vorangehenden erzählte der Herr Jesus das "Gleichnis" vom "Feigenbaum". Es ist nicht schwierig, in dem "Feigenbaum" Israel zu erkennen, das in Gottes "Weinberg gepflanzt" war, d. h. in die Welt. Gott "suchte Frucht", aber er "fand keine". So sagte er "zu dem Weingärtner" (Jesus), dass er schon "drei Jahre" vergeblich "Frucht an diesem Feigenbaum suche". Die einfachste Interpretation deutet die drei Jahre als die ersten drei Jahre des öffentlichen Auftretens Jesu. Die Idee des Abschnitts ist, dass dem Feigenbaum genug Zeit gegeben worden ist, Frucht zu bringen. Wenn in drei Jahren keine Frucht käme, dann war es vernünftig zu folgern, dass er nie welche bringen würde. Wegen seiner Fruchtlosigkeit ordnete der Herr an, den Baum abzuhauen. Er beanspruchte nur "Land" für sich, das anderweitig besser genutzt werden konnte. Der Weingärtner trat für den Baum ein und bat, dass ihm noch ein weiteres Jahr gewährt werden solle. Wenn er am Ende dieser Zeit immer noch fruchtlos wäre, könne man "ihn künftig abhauen". Und genau das geschah. Nachdem das vierte Jahr des Dienstes Jesu begonnen hatte, lehnte Israel den Herrn Jesus ab und kreuzigte ihn. Als Folge davon wurde seine Hauptstadt zerstört und die Menschen zerstreut.

G. H. Lang erklärt das so:
Der Sohn Gottes kannte den Willen seines Vaters, des Herrn des Weinberges, und dass die gefürchtete Anweisung "hau ihn ab" gegeben worden war. Israel hatte die Geduld Gottes überstrapaziert. Weder ein Volk noch ein einzelner Mensch hat das Recht, Gottes Fürsorge für sich in Anspruch zu nehmen, wenn sie nicht Früchte der Gerechtigkeit zur Ehre und zum Lob Gottes bringen. Der Mensch existiert zur Ehre und zur Freude des Schöpfers: Wenn er diesem gerechten Zweck nicht dient, warum sollte seinem sündhaften Fall nicht die Todesstrafe folgen und er von seinem bevorrechtigten Platz entfernt werden?44)

Datum: 08.02.2008
Quelle: Kommentar zum Neuen Testament - William McDonald

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