Bibelstudium: Lukas 12,35-40

Bibelstudium

Der Herr kommt unerwartet: Seid bereit!

35 «Ihr sollt so leben wie Diener, die auf die Rückkehr ihres Herrn warten, der von einer Hochzeit kommt. 36 Seid wie sie dienstbereit,2 und lasst eure Lampen angezündet. Wenn ihr Herr zurückkommt und klopft, können sie ihm schnell öffnen. 37 Das wird für alle, die ihn erwartet haben, eine grosse Freude sein. Ich bin sicher, der Herr wird sie bitten, am Tisch Platz zu nehmen, und er selbst wird sich eine Schürze umbinden und sie bedienen. 38 Vielleicht kommt er spät am Abend, vielleicht auch erst um Mitternacht. Aber wenn er kommt, werden seine Diener allen Grund zur Freude haben, wenn sie bereit sind. 39 Das ist doch klar: Wenn ein Hausherr wüsste, dass jemand bei ihm einbrechen will, würde er wach bleiben und sich vor dem Dieb schützen. 40 Ihr wisst aber nicht genau, wann der Herr zurückkommt. Darum müsst ihr jederzeit auf seine Ankunft vorbereitet sein, denn der Menschensohn wird wiederkommen, wenn ihr am wenigsten damit rechnet.»

Übersetzung: Hoffnung für Alle

Kommentar

12,35 Die Jünger sollten ihrem Herrn nicht nur in bezug auf ihre Versorgung vertrauen, sondern auch in ständiger Erwartung seiner Wiederkunft leben. Sie sollten ihre "Lenden umgürten" und ihre "Lampen brennend" erhalten. In östlichen Ländern wurde ein Gürtel um die Taille geschlungen, um die langen, weiten Gewänder zu halten, wenn ein Mensch schnell gehen oder laufen wollte. Die gegürtete Taille spricht von einem Auftrag, der zu erfüllen ist, die brennende Lampe spricht vom Zeugnis, das zu erhalten ist.

12,36 Die Jünger sollten jeden Augenblick die Wiederkunft des Herrn erwarten, als ob er ein Mann wäre, der "von der Hochzeit" kommt. Kelly merkt dazu an:

Sie sollten von allen irdischen Belastungen frei sein, so dass sie sofort, wenn der Herr wie in dem Gleichnis anklopft, aufmachen können - ohne Ablenkung und ohne sich erst fertig machen zu müssen. Ihre Herzen warten auf ihn, ihren Herrn, sie lieben ihn und sie warten auf ihn. Er klopft an und sie öffnen ihm sofort.43)

Die Einzelheiten dieses Gleichnisses sollten nicht überstrapaziert werden, um die prophetische Zukunft aus ihnen zu lesen. Wir sollten hier die Hochzeit nicht mit dem Hochzeitsmahl des Lammes oder der Entrückung gleichsetzen. Diese Geschichte des Herrn wurde nur erzählt, um eine einfache Wahrheit zu lehren, nämlich, dass wir bereit für seine Wiederkehr sein sollen. Sie war nicht dazu bestimmt, die Reihenfolge der Ereignisse bei seiner Wiederkunft darzulegen.

12,37 Als der Mann von der Hochzeit zurückkehrte, warteten seine "Knechte" aufmerksam auf ihn, und waren fertig, sofort auf seinen Befehl hin zu handeln. Er ist mit ihnen so zufrieden, dass er hier die Rollen tauscht. Er "gürtet" sich selbst mit einer Dienerschürze, lässt sie "sich zu Tisch legen" und "bedient" sie. Das ist eine sehr ergreifende Aussage, dass Er, der in diese Welt als Knecht gekommen ist, sich gnädig herablassen wird, sein Volk in ihrer himmlischen Heimat zu bedienen. Der hingegebene Bibelausleger Bengel war der Meinung, dass Vers 37 die grösste Verheissung des Wortes Gottes sei.

12,38 Die "zweite Wache" ging von 21 Uhr bis Mitternacht. Die "dritte Wache" ging von Mitternacht bis 3 Uhr. Gleich, zu welcher Nachtwache der Herr wiederkam, seine Diener warteten auf ihn.

12,39.40 Der Herr benutzt nun ein anderes Bild, nämlich das eines Mannes, der ein Haus besitzt, in das in einem unbewachten Augenblick eingebrochen wird. "Der Dieb" kam völlig unerwartet. "Wenn der Hausherr" davon "gewusst hätte", hätte er "nicht erlaubt, dass sein Haus durchgraben würde". Die Lehre hier ist, dass die Zeit des Kommens Christi unsicher ist, und niemand kennt den Tag oder die Stunde seines Erscheinens. Wenn er kommen wird, dann werden die Gläubigen, die sich auf Erden einen Schatz aufgehäuft haben, alles verlieren, weil, wie jemand einmal gesagt hat: "der Christ entweder seinen Besitz verlässt oder zu ihm hingeht". Wenn wir die Wiederkunft Christi wirklich erwarten, dann verkaufen wir alles, was wir haben und legen uns im Himmel Schätze an, wo kein Dieb sie erreichen kann.

Datum: 03.02.2008
Quelle: Kommentar zum Neuen Testament - William McDonald

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