Eine neue Perspektive

Frühstück im Morgengrauen

Sie hatten eine Nachtschicht hinter sich. Als sie erschöpft ankamen, fanden sie ein Frühstück und einen Freund. Das tat gut – und veränderte ihre Sicht.
Fische auf dem Feuer

Erst hatten sie die ganze Nacht gearbeitet. Erfolglos. Peter und seine Freunde waren Fischer, und diese Nacht war auch nicht ein einziges Fischlein in ihre Netze gezappelt. Dann hatte ihnen der Fremde vom Ufer her zugerufen, auf der anderen Seite des Bootes ihre Netze noch einmal auszuwerfen. Nach dem Motto «Es kann ja nicht schaden» hatten sie es versucht – und jetzt zerrissen fast ihre Netze, so viel hatten sie gefangen. 153 grosse Fische – das hatte es noch nie gegeben, und daran erinnerte John sich noch nach ein paar Jahrzehnten.

Der leckere Duft

Und jetzt stand der Mann am Ufer, und der leckere Duft von auf dem Kohlenfeuer gebratenem Fisch wehte zu ihnen herüber. «Kommt zum Frühstück», rief er ihnen zu. Die Männer wussten: Das konnte nur Jesus sein. Und ihnen dämmerte: Als sie ihn töteten, vor ein paar Tagen, da war seine Geschichte nicht zu Ende, wie sie gedacht hatten. Sondern jetzt fing es erst richtig an – im Morgengrauen mit Frühstück am See. Sie waren total verunsichert gewesen. Erst wurde er getötet, dann sah man ihn plötzlich, und dann war er wieder weg – was sollten sie tun ausser dem, was sie am besten konnten? Es schien das Natürlichste, wieder zum Fischen zurückzukehren, von irgendetwas musste man ja leben. Und jetzt plötzlich dieser Riesen-Fang und das Frühstück. Sie waren verwirrt und wussten das alles nicht so richtig einzuordnen. Er erschien einfach und überraschte sie.

Einer macht sich die Hände schmutzig

Beim Essen wurde nicht viel geredet. Zu viel ging den Männern durch den Kopf. Jesus hatte sich für sie die Hände schmutzig gemacht, Fische aufs Feuer gelegt und sorgte dafür, dass seine müden Leute etwas zu Essen kriegten.

Offenbar ass er gern mit ihnen. Es dämmerte ihnen: Jesus ist gern mit uns zusammen – mitten in unserem Alltag drin. Schon am Morgen früh ist er da.

Genau das haben Christen in allen Jahrhunderten gelernt. Bis heute glauben sie an einen Gott, der nicht fern im Himmel sitzt, sondern mitten in ihrem Alltagsleben die Gemeinschaft mit ihnen sucht und immer wieder sagt: «Kommt, nehmt. Es ist alles bereit». Mit Vorliebe ist er schon früh am Morgen da und macht ihn zur «Herrgottsfrühe». Und wie ein Frühstück die wichtigste Mahlzeit des Tages ist, so kann eine Begegnung mit Jesus am Morgen grundlegend für den ganzen Tag sein.

Es reicht!

Sie wurden satt. Und da lag das volle Netz mit 153 zappelnden grossen Fischen. Das würde lange reichen und gutes Geld auf dem Markt bringen. Das war das andere, das sich ihnen an diesem Morgen unauslöschlich einprägte: Es reicht! Schon früher hatte er sie einmal gefragt: «Hattet ihr je zu wenig?» Wer mit Jesus lebt, der hat genug. Nicht immer Luxus, aber immer «Brot und Fisch» – oder was auch immer wir zum Leben brauchen. Und das betrifft nicht nur Essen, sondern auch Sinn, Ziel, Liebe und Kraft.

Glaube ist nicht zuerst Leistung, sondern immer zuerst Empfangen und etwas Bekommen. Glaube ist, der Einladung von Gott zu folgen, der uns Tag für Tag einlädt: «Kommt, es ist alles bereit» Was ist das schon früh am Morgen für ein gutes Gefühl!

Die Geschichte können Sie hier nachlesen (Johannes 21, 1-14).

Zum Thema:
Video-Input: Wenn es Fische regnet
Bibelstudium: Lukas 5,1-11
Jesus und die Hungernden

Datum: 14.04.2015
Autor: Reinhold Scharnowski
Quelle: Livenet

Werbung
Livenet Service
Werbung