Besungen und bald verfilmt

Wer war Maria Magdalena?

Das Leben von Maria Magdalena soll neu verfilmt werden – es ist nicht ihr erster «Auftritt» auf der Leinwand. In einer der grössten Hits im deutschsprachigen Raum war sie zudem die besungene Hauptperson. Doch wer ist Maria Magdalena? Livenet.ch liefert die Details.
Maria Magdalena zu Jesu Füssen (Filmszene)

Maria Magdalena war nicht nur Augenzeugin der Kreuzigung von Jesus Christus. Sie fand auch am Ostermorgen das leere Grab. Und sie war die erste Person, die ihn nach seiner Auferstehung traf. Maria stammte aus Magdala, einem Dorf, das rund sechs Kilometer von Tiberias entfernt am See Genezareth liegt. Sie gehörte zu den Menschen aus dem nahen Umfeld von Jesus. Christus hatte ihr zuvor sieben Dämonen ausgetrieben.

Nirgends in der Bibel wird sie als Sünderin oder Prostituierte bezeichnet. Im Mittelalter wurde ihr dennoch dieser Stempel aufgedrückt. Sie wurde mit der anonymen Dirne gleichgesetzt, die sich während eines Essens zu Jesu Füssen warf, wie es in Lukas, Kapitel 7, Verse 36-50 beschrieben ist. Allerdings macht dies keinen Sinn, da Maria Magdalena zu diesem Zeitpunkt den Jüngern und Jesus längst bekannt war. Dennoch entstand die Wendung «Hure oder Heilige».

Maria Magdalena war vermögend und sorgte zusammen mit anderen für Jesus und seine Jünger. Weil sie die erste Zeugin der Auferstehung war, wurde sie in späteren Jahrhunderten auch als «Apostelin der Apostel» bezeichnet.

Bis in die Postmoderne

In der Kunst wurde Maria Magdalena über all die Jahrhunderte hinweg häufig dargestellt. Auch in der Postmoderne sind Referenzen an die prominente Weggefährtin von Jesus zu finden. Allen voran der Hit «(I’ll never be) Maria Magdalena» («Ich werde nie Maria Magdalena sein») der deutsch-französischen Sängerin Sandra aus dem Jahr 1985; mit rund 30 Millionen verkauften Tonträger ist sie eine der erfolgreichsten Künstlerinnen Deutschlands. Ihr Song landete in Deutschland, Österreich, der Schweiz, den Niederlanden, Norwegen und Schweden auf der Top-Position.

Sandra singt von einer Liebe, die zu scheitern droht, weil die Frau daneben noch Abenteuer mit anderen Männern haben möchte. Weil Maria Magdalena als Frau galt, die sich vor ihrer Hinwendung zu Jesus für Liebesdienste bezahlen liess, wurde sie zur Titelträgerin dieses Sandra-Hits – da die Protagonistin im Lied nicht in der Lage ist, andere Beziehungen aufzugeben.

Neuer Film geplant

Nun ist ein Film geplant, der das Leben von Maria Magdalena nachzeichnet. Die erste Leinwandproduktion, bei der sie prominent abgebildet wurde, erschien im Jahr 1912 («From the Manger to the Cross» / «Von der Krippe ans Kreuz»). Weitere Produktionen folgten und 2017 soll sie nun erstmals im Fokus stehen.

«Maria Magdalena ist ein starker Charakter, der einzigartig in ihrer Zeit war und ihre Geschichte gibt dem Publikum die Möglichkeit, die kulturellen Turbulenzen, menschliche Leidenschaft und ergebenen Glauben zu erleben», werden Peter Kujawski und Robert Walak von «Universal Pictures International Productions» zitiert.

Spannend ist beispielsweise, dass sie in den Evangelien zwölf Mal erwähnt wird, mehr als die meisten Apostel. Und für viele ist sie eine Heldin des Glaubens.

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Datum: 23.01.2016
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet.ch/Christian Today

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