SINNORAMA

Die Bibel sehen, hören, schmecken, riechen

Für einmal ganz anders in die Welt der Bibel eintauchen. Das ist in der interaktiven Bibelausstellung Sinnorama in Winterthur möglich. «Zeitlos – die Bibel gestern, heute und morgen» heisst das neueste Projekt. Worum es dabei geht, erklärt Projektleiterin Magda Wassmer.
Magda Wassmer, Projektleiterin Sinnorama
Der sogenannte «Selbstläuferraum» im Sinnorama Winterthur.

Das 2008 eröffnete Sinnorama durfte bereits 46'000 Besucher begrüssen. Das in den Räumlichkeiten der Chrischonagemeinde «Chile Grüze» eingemietete Projekt des Schweizerischen Bibellesebundes ist erfolgreich unterwegs. Mit allen Sinnen tauchen die Besucher hier in die Welt der Bibel ein. Neben den normalen Führungen durch die biblischen Epochen des Alten (AT) sowie des Neuen Testamentes (NT) werden immer wieder themenspezifische Präsentationen realisiert. So gibt es seit 2010 jährlich in der Adventszeit das Projekt «Der andere Adventskalender». «Hier geht es um Bräuche rund um Weihnachten und um die Weihnachtsgeschichte», erklärt Magda Wassmer (60) vom Sinnorama. Im Jahr 2012 startete das Projekt «Die Frau an deiner Seite». Hier ist die Erlebniswelt der Ehefrauen grosser biblischer Figuren wie Noah oder Abraham im Blickfeld, und dies sehr eindrücklich. «Dabei treten Schauspieler live auf. Sie verkörpern die biblischen Personen», erzählt Magda Wassmer. Dieses nach wie vor aktuelle Angebot für Erwachsene finde regen Zulauf.

Zeitlose Bibel

Seit August 2014 läuft das Projekt «Zeitlos – die Bibel gestern, heute und morgen». Es wird im monatlichen Wechsel mit den AT- und NT-Führungen angeboten. Dafür musste räumlich einiges umgebaut werden. So gibt es einen «Selbstläuferraum» mit Kopfhörern, den man selber erkunden darf. Dabei wird auf ein gutes Mass an Informationen und interaktivem Erleben geachtet. «Zeitlos – die Bibel gestern, heute und morgen» ermöglicht einen Streifzug durch die Bibel und animiert dazu, die Inhalte mit allen Sinnen zu erleben. So wird etwa die Entwicklung vom Papyrus zum Buchdruck gegenständlich dargestellt. «Wenn die Besucher eine Ahnung von der Bibel erhalten und motiviert sind, sich weiter mit ihr zu befassen, ist unser Ziel erreicht», sagt Magda Wassmer. Die stillen Momente, in denen Besucher berührt auf das Erlebte reagieren, machen ihr Mut.

Herausforderung Technik

Licht und Technik auf die Gegebenheiten der eher kleinen Räume abzustimmen, ist eine grosse Herausforderung. Dies  trifft auch auf den Einsatz neuer Medien zu. Sozialpädagogin Wassmer: «Die ersten zwei Jahre waren technisch gesehen störungsanfällig.» Lange habe man vergeblich einen Nahdistanzbeamer gesucht, der auf den nötigen Winkel und die Distanz angesteuert werden könne. Auch jetzt noch laufe nicht immer alles nach Wunsch. Das stresse sie schon manchmal, sagt die sechsfache Mutter und langjährige Religionspädagogin.

Überraschte Reaktionen

Eine Gruppenführung durchs Alte oder Neue Testament dauert rund 90 Minuten. Die Erwachsenen werden in Gruppen zu zehn Personen, die Kinder in 15er-Gruppen geführt. Selbstverständlich können Eltern ihre Kinder begleiten. Immer wieder sind auch Schulklassen zu Besuch. Magda Wassmer: «Mädchen einer fünften Klasse kamen mit der Einstellung 'das wird langweilig' zu uns, waren dann aber positiv überrascht und fanden es spannend!» Eine Reaktion, die sie öfters erlebt.

Zukunftsaussichten

Gerne möchte das Sinnorama neue Themen projektieren, zum Beispiel eine neue AT-Führung oder die «Ich-bin-Worte» und die Gleichnisse aus der Bergpredigt. Da der Mietvertrag jährlich erneuert wird und eine neue Ausstellung rund zwei Jahre Vorlaufzeit, Finanzen und Personal benötigt, bleiben dies vorerst Gedankenspiele. Dafür sind Vertiefungsangebote für unterschiedliche Altersgruppen, für Konfirmanden oder für Kindergeburtstage bereits im Angebot und werden laufend angepasst.

Zur Webseite:
Sinnorama

Zum Thema:
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Datum: 23.04.2015
Autor: Rolf Frey
Quelle: Idea Spektrum Schweiz

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