Gefahrenzonen

Was hab ich eigentlich an diesem Ort zu suchen?

Die biblische Geschichte von Simson (Richter 13-16) ist an Spektakel kaum zu überbieten. Doch sie ist auch gespickt mit Weisheiten, die uns auch im 21. Jahrhundert eine Warnung sein sollten, gefährliche Orte zu meiden.
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Weinreben

Simson war von Gott bereits vor seiner Geburt für eine besondere Aufgabe auserwählt worden: Er sollte beginnen, Israel von den Philistern zu befreien. Dieser Mann sollte einen heiligen Lebensstil führen. Es gab drei Regeln, die er zu befolgen hatte:

  1. Er durfte nichts essen, was aus Trauben hergestellt wurde und ebenso keinen Wein trinken.
  2. Er durfte nichts Unreines essen und auch nichts Totes berühren.
  3. Sein Haar durfte nicht geschnitten werden.

Gott hatte einen einzigen Mann für diesen speziellen Plan vorgesehen, so wie er auch heute noch jede Person – Sie und mich – für einen speziellen Auftrag vorsieht. Nur Sie können ausführen, was Gott für Sie vorgesehen hat. Dabei ist es wichtig, Gottes Regeln ernst zu nehmen, um sich nicht unnötig in Gefahr zu bringen.

Die schleichende Sünde

Weshalb erfüllte Simson den Auftrag Gottes in seinem Leben am Ende doch nicht? Weil er zuliess, dass die Sünde schleichend in sein Leben kam. Es war Sünde, die Simson davon abhielt, den Auftrag Gottes in seinem Leben zu erfüllen. Diese Geschichte hat sich inzwischen milliardenfach wiederholt. Es waren längst nicht nur Adam und Eva oder Simson, die durch die Akzeptanz der Sünde in ihrem Leben strauchelten. Sie und ich stehen ebenfalls täglich in der Gefahr, uns von der Sünde einlullen zu lassen. Es ist die Absicht des Teufels, um jeden Preis zu verhindern, dass wir den Auftrag Gottes erfüllen können. Der einzige Gegner, mit dem wir unser ganzes Leben lang zu kämpfen haben, ist diese ständige, schleichende Versuchung, die Schritt für Schritt versucht, Einzug in unser Leben zu halten.

Es gibt drei Bereiche, in denen Simson langsam die Sicht für das, was Gott mit ihm plante, verlor.

1. Gefahrenzone: Der Löwe im Weinberg

In Richter 14,5-6 lesen wir: «Simson brach mit seinen Eltern nach Timna auf. Als er bei den Weinbergen der Stadt ein Stück allein abseits des Weges lief, stand ihm plötzlich ein junger, brüllender Löwe gegenüber. Simson wurde vom Geist des Herrn ergriffen. Er zerriss den Löwen mit blossen Händen, als wäre es eine kleine Ziege. Seinen Eltern erzählte er nichts davon.» In diesem Text ist davon die Rede, dass Simson «abseits des Weges lief». Mit anderen Worten: Er verliess den richtigen Weg. Obwohl er wusste, dass er weder Wein noch Trauben geniessen durfte, lief er in Richtung Weinberg. Was wollte er also an so einem Ort?

Ähnlich wie Simson begeben auch wir uns gerne in falsche Zonen. Wir nehmen Gott und sein Wort nicht ernst und denken, dass es die eine oder andere Sünde, den ein oder anderen Kompromiss gut vertragen wird. Vielleicht hat Gott Ihnen inmitten einer solchen Zone auch schon mal den einen oder anderen jungen Löwen geschickt. Haben Sie diesen liebevollen Hinweis, diese Warnung, beachtet?

2. Gefahrenzone: Der süsse Honig im toten Löwen

Wir lesen wenige Verse später (Richter 14,8-9), dass Simson einmal mehr eine verkehrte Richtung einschlug: «Vor der Stadt bog Simson vom Weg ab und sah nach dem toten Löwen. In dem Kadaver entdeckte er einen Schwarm Bienen und Honigwaben. Er nahm den Honig heraus und begann ihn im Weitergehen zu essen. Als er wieder bei seinen Eltern war, gab er auch ihnen davon, sagte ihnen aber nicht, dass er den Honig aus dem Körper des toten Löwen geholt hatte.»

Einmal mehr fand da eine Heimlichtuerei statt, die ihm letztlich zum Verhängnis wurde. Erneut kehrt er in die gefährliche Zone zurück. Obwohl für ihn das Verbot galt, keine toten Tiere zu berühren und keine unreinen Speisen zu essen, berührt Simson mit seinen blossen Händen den Kadaver des Löwen, holt sich den süssen Honig heraus und isst davon. Wenn wir die Stimme unseres Gewissens zum Schweigen bringen und vom süssen Honig der Verführung essen, dann haben wir die Grenzen überschritten. Mit der Zeit werden wir gar nicht mehr spüren, wie weit wir uns von Gott entfernt haben.

Eine besonders gefährliche Zone ist bei uns der Bereich der Sexualität. Oft lassen wir uns von Ansichten dieser Welt prägen. «Das tun doch alle» ist eine der modernen «moralischen» Regeln, die uns aufgetischt wird (und die wir uns vielleicht auch auftischen). Doch auch wenn der Honig süss schmeckt, sollte unsere Gesinnung sein, den Geboten Gottes treu zu bleiben, auch wenn Menschen uns für konservativ und prüde halten.

3. Gefahrenzone: Der falsche Partner

In Simsons Leben spielte die Leidenschaft zu einer Frau namens Delila eine schlussendlich tödliche Rolle. Anstatt eine Frau aus dem eigenen Volk zu heiraten, wie Gott es verlangte, verliebte er sich in eine Philisterin, eine erklärte Feindin des Volkes Israel. Von ihr liess er sich verführen. Sex spielte bei ihm offenbar eine besonders grosse Rolle, denn Delila war längst nicht die einzige Philisterin, mit der er schlief.

Die entscheidende Schlacht im Kampf gegen die Sünde verlor er an dem Tag, als Delila ihn in ihrem Schoss einschlafen liess. «Dann winkte sie einen Mann herbei und schnitt Simsons sieben Haarflechten ab. Während sie es tat verlor er seine Kraft» (Richter 16,19).

Wer die ganze Geschichte dieses Mannes aufmerksam liest, kann über so viel Leichtsinn und Kurzsichtigkeit nur den Kopf schütteln. Die ganze Kraft und Autorität, die Gott ihm schenkte, lag in seinen langen Haaren. Simson wusste dies. Aber jetzt war alles zu spät. Die Haarpracht war weg und damit auch der Segen Gottes.

Falsche Entscheidungen haben Konsequenzen

In Richter 16,20 lesen wir: «Er (Simson) wachte auf und meinte, er könne sich wieder befreien und losreissen. Er wusste nicht, dass der Herr sich von ihm abgewandt hatte.» Simson glaubte, dass er das Problem auch diesmal kurzerhand von sich abschütteln könnte. Aber er irrte sich gewaltig. Dieses Mal war er eindeutig zu weit gegangen. Das heuchlerische Spiel war nun endgültig vorbei.

Bevor Sie fremdgehen, bevor Sie einen Seitensprung in Erwägung ziehen, sollten Sie unbedingt reiflich nachdenken, welche Konsequenzen dies in Ihrem Leben haben wird. Überlegen Sie sich einmal folgendes Szenario: Eines Tages werden Sie ihrer Frau oder Ihrem Mann bekennen müssen, dass Sie nun einen anderen Partner haben. Sie werden sich vor die Familie hinstellen müssen und ihr sagen, dass Sie sie nun verlassen wollen. Dabei werden viele Tränen fliessen. Ihre Tochter wird Ihnen in die Augen sehen und Sie als Versager/Versagerin abstempeln. Und Ihr kleiner Sohn wird sich verzweifelt an Ihr Bein klammern und Sie bitten, nicht zu gehen. Andere, denen Sie bis zu diesem Zeitpunkt ein Vorbild waren, werden sich enttäuscht von Ihnen abwenden. Ist es wirklich das, was Sie eines Tages Ihrer Frau oder Ihrem Mann, Ihren Kindern oder Ihrer Kirche präsentieren wollen?

Natürlich kann Gott selbst einen Ehebruch vergeben. Mit seiner Gnade ist ein Neuanfang möglich. Aber wir sollten nicht vergessen: Fehlentscheidungen haben immer Konsequenzen.

Datum: 13.09.2014
Autor: Florian Wüthrich
Quelle: Livenet

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