Inmitten einer uferlosen Flut von Büchern und Neuerscheinungen hat sich die Bibel weltweit als überragender Bestseller behauptet. Das mag seltsam klingen angesichts eines bei uns teilweisen Desinteresses an diesem Buch. Mag es noch in Bücherregalen oder Nachttischschränkchen von Hotelzimmern zu finden sein, wenige werfen noch einen Blick hinein. Ist der Graben zwischen diesem altehrwürdigen Buch und unserer fortschrittlichen Welt zu gross geworden? Das könnte täuschen: Albert Einstein, der durch seine Relativitätstheorie weltberühmt wurde, bemerkte einmal, wir würden in einer Zeit vollkommener Mittel und verworrener Ziele leben. “Was der Mensch kann , wissen wir, aber wir wissen nicht mehr was er soll.” Es sind jetzt 13 Jahre her, dass in Polen nach der Wende hundertausende von jungen Menschen zu einem grossen Treffen zusammenkamen, darunter viele aus der damals noch existierenden Sowjetunion. Einer der Sprecher zitierte den russischen Dichter Dostojewskij “Wer Gott vergisst , wird zu allem fähig.” Das 20. Jahrhundert habe dafür erschütternde Beispiele geliefert. Da wurde auch das Anliegen laut, dem zunehmend entchristlichten Europa die Botschaft der Bibel wieder neu zu bringen. Ein weiteres Beispiel für die grosse Bedeutung der Bibel in unserer Zeit ist die Wende 1989 in der damaligen DDR. In Leipzig vernahmen Scharen von Menschen in den Kirchen die Botschaft der Bibel und gingen zu hundertausenden friedlich auf die Strassen, mit Kerzen in der Hand. Die schwerbewaffnete “Volksarmee” stand dem ohnmächtig gegenüber. Die Wende kam, ohne dass ein Schuss fiel. In Russland, China und anderen Ländern in Asien und Afrika gibt es eine grosse Nachfrage nach Bibeln. Die Schweizerische Bibelgesellschaft, mit der die Bibelgesellschaft von Baselstadt zusammenarbeitet, ist gemeinsam mit der Weltbibelhilfe bestrebt, mit Hilfe von Spenden die Nachfrage zu befriedigen. Aber auch in der Schweiz ist es wichtig, die hoffnungsvolle Botschaft der Bibel wieder neu zu entdecken. Die Bibelgesellschaften von Basel-Stadt und Baselland führen deshalb gemeinsam schon seit mehr als 29 Jahren Bibelfernkurse durch, in Zusammenarbeit mit Theologieprofessoren der Universität Basel und weiteren kompetenten Theologen. Sie bieten allen Interessierten die Möglichkeit, die Bibel eingehend kennenzulernen und damit eine neue hoffnungsvolle Sicht des Lebens zu gewinnen. Im August beginnt wieder ein neuer Bibelfernkurs. Dieser Kurs hilft, Einblick und Überblick über die Bibel zu bekommen, Zusammenhänge der biblischen Aussagen zu erfassen, die biblischen Bücher in ihrer Vielfalt zu entdecken und Freude an vertiefter Bibelkenntnis zu gewinnen. In 100 schriftlichen Lektionen (je 40 Altes und Neues Testament, 20 Kirchengeschichte) wird der Stoff anhand von Bibellesen daheim erarbeitet. Pro Lektion ist ein wöchentlicher Zeitaufwand von 5 bis 7 Stunden erforderlich. Gemein-sam mit den anderen Kursteilnehmern findet sechs mal im Jahr ein Seminartag (jeweils am Samstag) statt. Dort wird durch Referate und Gesprächsgruppen das Erlernte vertieft und Glaubens- und Lebensfragen nachgegangen. Der Kurs dauert 2½ Jahre. Mehr Infos erteilt gerne das Sekretariat der Basler Bibelgesellschaft, Martinskirchplatz 2, Telefon/Fax 061 262 02 70 – basler@bibelgesellschaft.ch Autor: Pfarrer Klaus Krieger
Quelle: Bibelgesellschaften von Basel-Stadt und Baselland
Datum: 19.05.2003
