SIEG

Das ist die Haltung eines Siegertypen. Seine Situation schätzt er völlig richtig ein: im Moment ist er unterlegen und sitzt im Finstern, er beschönigt nichts. Doch dem Gegner hält er bereits entgegen: "Freue dich nicht."

Beides ist für den Schreiber kein Widerspruch, dass man am Boden liegen und doch das Wissen um die Nähe Gottes haben kann. Und weil er seinen Gott kennt, weiß er, dass die Situation vorläufig ist. Das ist Glaube. "Ich werde wieder aufstehen!" Das ist die verborgene, wirkliche Keimzelle der vorwärts bringenden Schritte Richtung Sieg. "Und wenn ich auch im Finstern sitze, so ist doch der Herr mein Licht." Das ist wie Phönix aus der Asche.

Auch wenn der sportliche Gegner letztlich kein böser Feind ist, sind die Prinzipien dieser Haltung auf alle Niederlagen übertragbar. Aus bösen Zeiten erwachsen optimale Spiele und Siege. Der Herr ist auch im Finstern der Frustration dein Licht und ist gerade dabei, die Grundlage für spätere Siege zu legen. Wenn auf den Ergebnislisten definiert ist, wer der Sieger und wer die Platzierten sind, gibt es auch den "moralischen Sieger". Das wird derjenige, der seinen besten Wettkampf bestritten oder große Fortschritte gemacht hat oder wo nur alles viel besser gelaufen ist, als er vorher gedacht hat. Und auch das bloße Durchkommen ist für manchen schon ein großer Sieg.

Welch ein Trost! Welch eine Perspektive hat uns da der Prophet Micha überliefert! So ist es immer das Beste, die Trauer über einen Verlust zu beenden und anzufangen, sich auch in einer unmöglichen Situation zu freuen - weil der Herr dein Licht ist. Tust du es, ehrst du Gott über die Maßen. Die Art Gottes ist es, sich für so etwas zu revanchieren.

Datum: 02.03.2004
Quelle: SRS online

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