VERLOREN

Wenn Gott jeden seiner Nachfolger durchs Leben begleiten und an seine Ziele bringen möchte, schließt das nicht aus, dass für dieses Leben auch endgültige Schlusspunkte gesetzt werden. Der Tod eines nahen Angehörigen, die Zerstörung des Eigentums durch Krieg und Vertreibung, aber auch eine endgültig verlorene Meisterschaft stellen eine solche Tatsache dar.

Hiob ist in diese Lage gekommen. Seine Kinder waren ihm weggestorben, seine Frau hatte ihm geraten, seinen Glauben an den Nagel zu hängen und selbst zu sterben. Während man ihm früher ehrfurchtsvoll begegnet war, verlachte man ihn jetzt. Seine Gesundheit konnte man als Scherbenhaufen bezeichnen. Aus, Ende, vorbei. Alles verloren. Niemand konnte seine Kinder wieder zum Leben erwecken.

Es ist der Zustand eines Sportlers, der die Qualifikation für die Teilnahme an Olympischen Spielen um eine hundertstel Sekunde verpasst hat. Nur ein Lidschlag. Oder der eine sicher geglaubte Meisterschaft in der letzten Minute noch verloren hat. Hiob war Mensch und in seinen eigenen Augen am Ende. Der weitere Verlauf von Hiobs Leben beschreibt, dass Gott hinter solch ein "verloren" keinen Punkt setzt. Gott hat Pläne, die nach vorne weisen. Derjenige, dessen Seele vor Trauer zerfließt und dem tagelang die Sonne nicht mehr scheinen will, soll eines ganz fest wissen: Hinter den Tatsachen steht der Doppelpunkt Gottes: "Ich habe etwas für dich bereit, von dem du jetzt noch keine Ahnung hast. Und ich habe eine Art, dich zu trösten, wie du dir es im Moment nicht vorstellen kannst. Mein Weg mit dir ist nicht unterbrochen, nur fortgesetzt worden. Du sollst erfahren, was man von mir gesagt hat. >Er hat alles wohl gemacht.< Bleibe jetzt, auch wenn du nichts siehst, an meiner Seite. Bei mir ist kein Ding unmöglich." Hiob bekam alles vielfach zurück. Und darüber hinaus begriff er, wer Gott tatsächlich ist.

Datum: 05.08.2003
Quelle: SRS online

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