MECKERN

Was passiert, wenn ein Autofahrer ständig bei Rot die Ampel überfährt? Er riskiert nicht nur sein eigenes Leben und das seiner Mitmenschen. Wird er oft genug erwischt, nimmt man ihm den Führerschein ab und brummt ihm eine saftige Geldstrafe auf.

Gegen diese Aufforderung, die Paulus hier ausspricht, wird wohl am häufigsten verstoßen. Kann man überhaupt alle Tagesaufgaben erledigen, ohne auch nur ein einziges Mal aufzumucken? Das hängt auch vom Menschentyp ab: Dem einen fällt so etwas leichter, ein anderer schafft es nie! Aber Paulus sagt nicht, dass nur der, dem es möglich ist, nicht murren und zweifeln soll. Er mutet es uns allen zu, und zwar mit einer eindeutigen Begründung: "Damit ihr ohne Tadel und lauter seid, Gottes Kinder, ohne Makel mitten unter einem verdorbenen und verkehrten Geschlecht, unter dem ihr scheint als Lichter in der Welt." (Philipper 2, 15) Es handelt sich also nicht um moralische Leistung, sondern um einen anderen Lebensstil, der Christen vorbehalten ist. Gleichzeitig hängt aber auch daran ihre Glaubwürdigkeit.

Murren und meckern, seufzen und klagen schleichen sich wie feste Bewegungsabläufe, getarnt als "normale Reaktionen", in das Leben ein. Wer immer nur meckert, schafft eine negative Atmosphäre, die es ihm selbst und anderen schwer macht. Wer die neuen Möglichkeiten, die er durch Gott hat, anzweifelt, wird wenig Fröhlichkeit verbreiten. Doch es müsste im Alltag längst nicht so oft knallen. So geht es darum, dass wir uns in unangenehmen Situationen und vor schwierigen Aufgaben zunächst einmal klar machen, dass Jesus darum weiß und uns darin beistehen möchte. Du musst nicht zweifeln oder gar verzweifeln; fass eine Sache einfach fröhlich an, weil du weißt, dass er dir zur Seite steht. Mit dieser inneren Haltung kannst du mit allen Situationen fertig werden. Darin muss man sich einüben und darüber wachen, dass man sich von dem Lebensstil, zu dem der Christ befähigt ist, nicht abbringen lässt.

Wie kann man damit anfangen? Indem man auf die rote Ampel achtet, die immer dann aufleuchtet, wenn man in die alte Gewohnheit, bei jeder Gelegenheit zu murren und zu meckern, zurückfallen will. Darüber sollte man mit Jesus reden und ihm dann rückhaltlos zutrauen, dass er die Sache, mit der wir uns gerade abquälen, zu einem guten Ende bringen kann.

Dieser Gesinnungsumschwung wird sich auch auf dem Sportplatz und auf dem Spielfeld auswirken. Wenn jemand, auch wenn er Christ ist, als notorischer Nörgler gilt, dann werden die anderen überrascht aufmerken, wenn er sich plötzlich als umgänglich und gelassen präsentiert. Sie werden fragen, wie das möglich ist. Plötzlich sind wir das, was wir schon immer sein sollten - es ist nicht zu spät.

Datum: 04.06.2003
Quelle: SRS online

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