Das Christenleben kann nicht vom Negativen existieren

Der Christ ist von seinen vorigen Sünden errettet. Mit denen hat er einfach nichts mehr zu tun; sie gehören zu den Dingen, die vergessen sind, wie die Nacht beim Aufgehen des neuen Tages vergessen ist. Der Christ ist auch von dem zukünftigen Zorn errettet. Damit hat er auch nichts zu schaffen. Der Zorn Gottes ist da, aber nicht für ihn. Sünde und Zorn stehen in einer Ursache-Wirkung-Beziehung zueinander, und weil die Sünden des Christen ausgelöscht sind, gilt das ebenso für den Zorn. Wenn wir uns noch in das vertiefen, von dem wir errettet sind, leben wir in einem Zustand der Negation.

Wir sind nicht in die Gemeinschaft von nicht mehr Existierendem berufen. Wir sind zu Dingen berufen, die in Wahrheit existieren, also zu Positivem, und sobald wir uns damit beschäftigen, kommt Heil in unsere Seele. Geistliches Leben kann nicht von Negativem wachsen. Ein Mensch, der sich das Böse aus seinen unerlösten Tagen immer wieder ins Gedächtnis ruft, blickt in die falsche Richtung. Er gleicht einem Menschen, der sich beim Wettlauf dauernd nach hinten umschaut!

Es gibt eine Kunst des Vergessens, und jeder Christ sollte sich darin üben. Dinge, die hinter uns liegen zu vergessen, ist eine positive Notwendigkeit, wenn wir nicht immer nur Babys in Christus bleiben wollen. Und hier kommt das Gute: In das von unseren Sünden und Fehlern gereinigte Herz kommt der gepriesene Gottesgeist und bringt alles Neue mit sich: Neues Leben, neue Hoffnung, neue Freuden, neue Interessen, neue, zukunftsweisende Arbeit, und - was das Beste ist - den alles erfüllenden Gegenstand, auf den Er das entzückte Hinschauen unserer Seele richten will!

Datum: 16.02.2006
Autor: A. W. Tozer
Quelle: Verändert in Sein Bild

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