Eine selbstsüchtige Begierde: Der Mensch will stets den ersten Platz

Die gegenwärtige Besessenheit, mit der Männer und Frauen nach weltlichem Erfolg streben, zeigt, wie etwas Gutes in sein Gegenteil verkehrt werden kann. Der Wunsch, dem zu entsprechen, was der Schöpfer in uns hineingelegt hat, ist gewiss eine Gabe Gottes; aber die Sünde hat die Impulse verdreht und sie in die selbstsüchtige Begierde verkehrt, immer den ersten Platz und die höchste Ehre einzuheimsen. Von dieser Begierde wird die gesamte Menschheit wie von einem Dämon gejagt, vor dem es kein Entrinnen gibt.

Wenn wir zu Christus kommen, betreten wir eine andere Welt. Das Neue Testament eröffnet uns eine geistliche Philosophie, die weit höher ist als das, was diese Welt antreibt und die ihr ganz und gar zuwiderläuft. Nach der Lehre Christi sind die Armen im Geiste glückselig; die Sanftmütigen werden das Land ererben; die Ersten werden die Letzten sein; der Grösste ist derjenige, der allen dient; und der alles verliert, wird am Ende alles besitzen.

Der erfolgreiche Weltmensch wird sehen, wie die Fluten des Gerichts alle seine gehorteten Schätze hinwegspülen; der gerechte Bettler wird in Abrahams Schoss gesetzt, und der Reiche brennt im höllischen Feuer.

Unser Herr starb den Tod eines offenbar Gescheiterten; Er wurde von den Führern der etablierten Religion abgelehnt, war von der Gesellschaft verworfen und von Seinen Freunden verlassen. Der Mann, der Seine Kreuzigung anordnete, war ein erfolgreicher Staatsmann, dessen Hände von ehrgeizigen politischen Emporkömmlingen geküsst wurden. Es bedurfte der Auferstehung, um zu demonstrieren, wie herrlich Christus triumphierte und wie tragisch sich der Prokurator geirrt hatte. Die Auferstehung und das Gericht werden vor aller Welt klarmachen, wer gewonnen und wer verloren hat. Wir können warten!

Datum: 18.03.2006
Autor: A. W. Tozer
Quelle: Verändert in Sein Bild

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