Niemand, für den Christus starb, ist wertlos

Verachtung für ein anderes menschliches Wesen ist ein beinahe ebenso starker Affront gegen Gott wie Götzendienst; denn wenn Götzendienst Respektlosigkeit gegen Gott selbst bedeutet, so ist Geringschätzung Respektlosigkeit gegen ein Wesen, das Er nach Seinem eigenen Bilde geschaffen hat.

Geringschätzung sagt zu einem Menschen: "Du taugst nichts. Ich messe dir keinerlei Wert bei!" Die persönliche Schuld, einen Menschen so zu behandeln, ist sehr schwer. Der Ernst der Situation liegt nicht in der Tatsache, dass ein Mensch "du Narr!" schreien kann, sondern dass diese Verachtung in seinem Herzen lebendig ist, von der sein Reden Ausdruck gibt.

Verachtung ist ein Gefühl, das nur bei grossem Stolz entstehen kann. Der Irrtum, andere bei der moralischen Beurteilung zu unterschätzen, kommt immer daher, dass man sich selbst überschätzt. Der Mensch mit Verachtung im Herzen schätzt sich selbst zu hoch ein, und das aus unhaltbaren Gründen. Seine hohe Meinung von sich selbst basiert nicht auf der Stellung, die er als nach Gottes Ebenbild Geschaffener innehat, sondern er beurteilt sich nach eingebildeten Tugenden, die er nicht besitzt. Der Irrtum in seinem Urteil ist moralischer, nicht intellektueller Natur.

Unsere Warnung: Das Missfallen des gläubigen Christen an den bösen Wegen vieler Männer und Frauen darf ihn nicht verleiten, sie als menschliche Wesen zu verachten! Er muss das Menschsein in jedem Menschen respektieren - denn niemand, für den Christus starb, kann völlig gemein oder wertlos sein. Wer jemand für wertlos hält, der ein menschliches Antlitz trägt, macht sich eines Affronts gegen den Sohn des Menschen schuldig!

Wir müssen die Sünde in uns selbst und in allen Menschen hassen, aber niemals den Menschen gering schätzen, bei dem diese Sünde gefunden wird.

Datum: 16.03.2006
Autor: A. W. Tozer
Quelle: Verändert in Sein Bild

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