Was uns sehr fehlt: Mehr Ehrfurcht

In manchen Gemeinden scheint die Theorie zu gelten, wenn der Gottesdienst nicht geplant ist, werde der Heilige Geist frei wirksam sein.

Nun, das stimmte, wenn alle dort Anwesenden ehrfürchtig und geisterfüllt wären. Aber meistens fehlt es sowohl an Ordnung als auch an Heiligem Geist. Die Gebete werden zur Routine und gleichen sich, von Kleinigkeiten abgesehen, von Woche zu Woche. Und die immer wieder gesungenen Lieder bewegen auch nichts, weil sie all ihre Aussagekraft durch gedankenlose Wiederholung verloren haben!

Wir aus den nicht-liturgischen Kirchen blicken mit einiger Geringschätzung auf solche Kirchen herab, die einer sorgfältig vorgeschriebenen Liturgie folgen, und sicher bleibt ein grosser Teil solcher Gottesdienste für den durchschnittlichen Besucher bedeutungslos - nicht wegen der genauen Festlegung, sondern weil der Besucher eben ist wie er ist.

Der liturgische Gottesdienst ist zumindest schön, sorgfältig ausgearbeitet und hat durch die Jahrhunderte einen Geist der Ehrfurcht unter den Anwesenden bewahren können. In vielen unserer Versammlungen findet man kaum einen Zug zu ehrfürchtigen Gedanken, keine Besinnung auf die Einheit des Leibes, wenig Empfinden für die göttliche Gegenwart, keine Augenblicke der Stille, keine Feierlichkeit, kein Staunen, keine heilige Furcht!

Die gesamte Familie der Christen hat Busse, Demütigung und Tränen sehr, sehr nötig. Möge sie Gott uns bald schenken!

Datum: 08.03.2006
Autor: A. W. Tozer
Quelle: Verändert in Sein Bild

Publireportage
Werbung
Livenet Service
Werbung