Der sündige Mensch fühlt sich höchst unwohl in Gottes Gegenwart

Die Sünde fühlt sich nie in Gottes Gegenwart wohl! Adam und seine Frau verbargen sich vor der Gegenwart des Herrn unter den Bäumen des Gartens. Ihre Furcht und ihr Ärger waren in diesem Augenblick stärker als ihr Bewusstsein, Gott nötig zu haben. Jona wollte Gottes Befehl durchaus nicht gehorchen, darum floh er vor der Gegenwart Gottes nach Tarsis. Petrus suchte in einer plötzlichen, glasklaren Erkenntnis seiner persönlichen Schuldhaftigkeit zwar nicht, vor dem Herrn zu fliehen; aber er bat den Herrn, von ihm zu weichen!

Die Menschen brauchen Gott nötiger als alles andere; aber sie fühlen sich in Seiner Gegenwart nicht wohl. Das drückt die widersprüchliche moralische Situation aus, in die wir durch die Sünde geraten sind. Die Feststellung, es gebe einen Gott, aber der sei angenehm weit von uns entfernt, gehört nicht zu den Lehraussagen irgendeiner christlichen Gemeinde.

Sollte jemand das zu behaupten wagen, würde man ihn für einen Ketzer halten, der von allen ernst zu nehmenden Christenmenschen abgelehnt würde. Aber unsere Handlungen, vor allem unsere spontanen Äusserungen, offenbaren besser als alle konventionellen Bekenntnisse, was wir wirklich glauben. Wenn wir dann ein Urteil zu fällen hätten, so kämen wir zweifellos zu diesem Ergebnis: Der Durchschnittschrist hält Gott für ein Wesen, das nicht nur auf sicherem Abstand ist, sondern auch noch in die andere Richtung blickt!

Datum: 04.03.2006
Autor: A. W. Tozer
Quelle: Verändert in Sein Bild

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